Pepper Grinder lässt mich wie Tony Hawk durch den Dreck skaten – und ich liebe es

Mit dem Bohrer in der Hand pflügt sich Hannes durch die 2D-Level von Pepper Grinder und lobt eine ganz neue Art der Fortbewegung – hier wird mehr geschwommen als gehüpft.

Pepper Grinder lässt uns mit rasanter Action skaten. Pepper Grinder lässt uns mit rasanter Action skaten.

Genre: Action-Platformer Entwickler: Ahr Ech Publisher: Devolver Digital Plattform: Nintendo Switch, PC Release: bereits erschienen

Wenn es um Plattformer und Jump & Runs geht, wird oft gefragt: Spielt es sich so gut wie Super Mario und Co.? Das Spielgefühl hinsichtlich Steuerung und “Sprungverhalten” ist essenziell für einen guten Plattformer und hier jagen viele Genrevertreter einem Hüpf-Ideal hinterher. Pepper Grinder, das am 28. März für PC und Nintendo Switch erschienen ist, geht aber einen ganz eigenen Weg – so einen Plattformer habt ihr nämlich noch nie gespielt.

Was macht Pepper Grinder so besonders?

Wie umgeht Pepper Grinder den Hüpf-Einheitsbrei, fragt ihr euch? Ganz einfach: In erster Linie wird gar nicht gehüpft, sondern gegraben. Mit einem Bohrer in der Hand, pflügt sich die namensgebende Protagonistin Pepper in die Erde, buddelt sich durch die Gegend und steigt dann wie ein Delfin aus dem Meer auf. Auf diese Weise manövriere ich mich durch die Sidecrolling-Level, sammle Edelsteine ein, schalte Gegner aus und hole mir Peppers Schatz zurück, der ihr in der Eröffnungssequenz gestohlen wird – ein storylastiges Spiel solltet ihr übrigens wahrlich nicht erwarten.

Pepper Grinder - Dieses Jump n Run kommt mit einer spannenden Mechanik - Dieses Jump n Run kommt mit einer spannenden Mechanik Video starten 1:13 Pepper Grinder - Dieses Jump 'n Run kommt mit einer spannenden Mechanik - Dieses Jump 'n Run kommt mit einer spannenden Mechanik

Obwohl das Buddeln auch einfach nur ein Gimmick sein könnte, ist es aber eine durchdachte und innovative Traversal-Mechanik, die sofort verinnerlicht wird. Obwohl das Graben, aus der Erde hüpfen und wieder einbuddeln sehr flott von der Hand geht, wird die Steuerung von Pepper Grinder nie unpräzise. Stattdessen kommt ein sehr befriedigendes Flow-Gefühl auf, fast so als würde ich hier als Tony Hawk durch den Dreck skaten. Wenn Tony Hawk ebenfalls gegen riesige Käfer antreten würde natürlich.

Je nach Winkel, aus dem ich “auftauche” und wie viel Anlauf ich mir beim Buddeln nehme, schleudert sich Pepper höher und weiter in die Luft. Und da ich hier vor allem in der Erde und nicht nur im Wasser unterwegs bin, kann ich auch direkt in Erdhaufen versinken, die über mir platziert sind. Überhaupt ist das Leveldesign von Pepper Grinder darauf ausgelegt, die optimale Route zu finden und diese mit ordentlich Bohrer-Schwung abzufahren. Wer aber einfach nur das Ziel erreichen will, kann auch leichtere Wege wählen und ein paar Edelsteine links und rechts liegen lassen.

Für wen ist Pepper Grinder interessant?

Wer klassische 2D-Plattformer und schicke Pixel-Art-Grafiken mag, wird mit Pepper Grinder mindestens zufrieden sein – wirklich aufregend wird die Spielerfahrung aber, wenn ihr euch auch Innovation und Einfallsreichtum wünscht. Die Bedienung ist intuitiv und lädt schon im ersten Level zum Erkunden ein, denn die Spielwelt von Pepper Grinder steckt voller Geheimnisse und versteckten Arealen. Hier gibt es dann Ressourcen zu finden, mit denen ich temporär meine Lebensleiste verlängern kann, oder auch Sticker, mit denen nach und nach ein Album gefüllt wird.

Ebenfalls eine sehr wichtige Sache bei Pepper Grinder: Ihr solltet vor einer Herausforderung nicht zurückschrecken. So präzise die Steuerung ist, die Level sind teils gnadenlos gestaltet und erinnern an andere Hardcore-Plattformer wie Celeste. Ihr haltet dank einer Lebensleiste auch mehrere Treffer von Gegnern aus – vor Stürzen in den Abgrund schützt dies aber nicht. Und zu diesen Stürzen kommt es leicht, wenn zu unbedacht die Richtung gewechselt wird und ihr euch schnurstracks ins Verderben buddelt. Zum Glück sind die Rücksetzpunkte aber fair verteilt.

Es gibt keine dedizierten Schwierigkeitsgrade, für besonders knackige Abschnitte und harte Bosskämpfe gibt es aber in den Einstellungen die Möglichkeit, die Spielgeschwindigkeit nach unten zu korrigieren. So grabt ihr euch fast schon in Zeitlupe durch die Erde und könnt eure Route deutlich besser planen. Der Nachteil hier ist aber, dass es in diesem Tempo schlicht weniger Spaß macht, durch die Level zu flitzen.

Hannes Rossow
@Treibhausaffekt

Ich mag Action-Plattformer, vor allem dann, wenn sie auch mit einem Element der Erkundung aufgeladen sind und ich in den Leveln nach Geheimnissen suchen kann. Pepper Grinder bietet mir das auf jeden Fall und wäre sogar ohne die Buddelmechanik ein sehr solider Vertreter dieser Sparte. Durch die Möglichkeit, mich derart flüssig, ja fast schon fließend, durch die Spielwelt zu wühlen, fühlt sich Pepper Grinder allerdings sehr erfrischend an.

Klar, wenn ich zu ungeduldig bin, lande ich schneller im Aus als mir lieb ist. Dennoch liebe ich es, die Level in Pepper Grinder mit neuen Augen zu stehen. Statt nach, naja, Plattformen Ausschau zu halten, suche ich die Areale nach Wegen ab, durch die ich “schwimmen” und in andere Erdreiche vorstoßen kann. Einzig mit den Bosskämpfen bin ich nicht so recht glücklich, da ich hier auf engem Raum und wenig Bewegungsfreiheit in ein Gefecht geworfen werde. Aber hier hilft mir die Zeitlupen-Funktion definitiv weiter.

zu den Kommentaren (1)

Kommentare(1)
Kommentar-Regeln von GamePro
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.