Ridge Racer Unbounded im Test - Spinoff auf dem Prüfstand

Ridge Racer goes Flatout: Namco versucht der Serie mit Ridge Racer Unbounded neuen Schub zu verpassen. Wir haben im Test unter die Haube geschaut.

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Explosiv, zerstörerisch, laut! Attribute, die man eigentlich so gar nicht mit Ridge Racer verbindet. Doch Unbounded(zu deutsch: unbegrenzt) setzt genau auf diese Eigenschaften. Mit der Entwicklung des Spinoffs hat Namco die Flatout-Macher Bugbear Entertainment beauftragt, und die liefern ein krachendes Underground-Rennspiel im Stile von Need for Speed: Underground, Burnoutoder eben Flatout. Nur die Drifts als zentrales Spielelement sind Ridge Racer Unbounded noch geblieben. Reicht das für Serienveteranen? Und: Wie gut ist Unbounded im Vergleich zu Split/Secondund Co.?

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Die Stadt dominieren

Die Geschichte hinter Ridge Racer Unbounded ist schnell erzählt: Wir wollen uns den »Unbounded« anschließen, einer Straßengang, die die Stadt Shatter Bay mit waghalsigen Rennen unsicher macht. Und um in den Kreis aufgenommen zu werden, müssen wir natürlich erst mal unter Beweis stellen, was wir am Gaspedal drauf haben -- die Entwickler nennen das »die Stadt dominieren«.

Die hübsch beleuchteten Städte von Ridge Racer Unbounded sind teils zerstörbar. Die hübsch beleuchteten Städte von Ridge Racer Unbounded sind teils zerstörbar.

Blöderweise kriegen wir von der Story und damit vom Kampf um den Platz im Team nicht viel mit. Das liegt daran, dass wir uns zwischen den Renn-Events lediglich auf einer statischen Karte herumtreiben und wir Erfolge vornehmlich im Menü feiern müssen (müde Punkteeinblendungen, eventuell neu freigeschaltete Sportwagen und das war's). Zwischensequenzen sind nach dem guten Intro Mangelware. Wenn man um ein Rennspiel schon eine Story strickt, sollte sich diese auch konsequent durchs Spiel ziehen.

Wir kennen außerdem weder Teammitglieder noch Konkurrenz im Fahrerfeld. Doof, denn der Drang, einen Gegner mit Gesicht zu schlagen ist immer größer, als einen X-beliebigen Fahrer zu überholen. Zumal Aggressivität in Ridge Racer Unbounded durchaus eine Rolle spielt: In den Domination-Rennen zählt natürlich die Geschwindigkeit, aber es geht auch darum, die Konkurrenz auszuschalten. Fahren wir einem Gegner ins Heck, verschlechtert sich seine Energieanzeige. Ist sie leer, folgt eine kurze Cutscene, in der die Entwickler den Takedown zelebrieren: Das Auto fliegt in hohem Bogen durch die Luft und explodiert.

Per Nachbrenner lassen sich Gegner ziemlich leicht von der Strecke schubsen. Per Nachbrenner lassen sich Gegner ziemlich leicht von der Strecke schubsen.

Schneller geht’s, wenn wir einen Gegner mit Hilfe des Boosts (per Drift und Windschatten aufladbar) rammen: Einmal berührt, schon fliegt der Widersacher von der Strecke. Das ist zwar unverhältnismäßig stark, was der Nachbrenner da anrichtet, hat man die physikalischen Gesetzte von Shatter Bay allerdings erst mal im Kopf, machen die Angriffe auf gegnerische Fahrzeuge eine Menge Spaß.

Überhaupt sollte man auf Logik in Ridge Racer Unbounded nicht so viel Wert legen: Die Strecken in Shatter Bay strotzen nur so von Mauern, Bäumen, Säulen und anderen Dingen, die uns im Weg stehen. Während wir beispielsweise die Bäume und auch einige Streckenbegrenzungen ohne weiteres über den Haufen fahren, beißen wir uns an anderen Begrenzungen wiederum die Zähne aus. Klar, irgendwie müssen die Entwickler die Strecke umzäunen, allerdings ist es keine gute Lösung, wenn es zur Lotterie wird, ob nun die Mauer oder das Auto zerbröselt.

Ridge Racer Unbounded - Launch-Trailer Video starten 1:44 Ridge Racer Unbounded - Launch-Trailer

Klarheit gibt’s in diesem Zusammenhang immerhin bei größeren Objekten, die wir nur mit Hilfe unseres Boosts aus dem Weg räumen können, etwa einem Tanklaster. Zerstörbare Objekte sind immerhin als solche gekennzeichnet, genau wie die zahlreichen Abkürzungen, die wir auf den Strecken finden: Mal nutzen wir eine Fußgängerbrücke als Sprungschanze, mal geht’s durch ein Football-Stadion oder ein Bürogebäude. Allerdings ist es auch hier an uns herauszufinden, ob es sich dabei tatsächlich um eine Abkürzung handelt, denn nicht selten verlieren wir bei der Benutzung einige Plätze.

Modi-Vielfalt

Neben den Domination-Events schlagen wir uns auch durch normale Rennen, in denen wir dem Gegner nichts antun können -- außer natürlich ihn mit fahrerischem Können in die Schranken zu weisen. In den Rennen wird auch deutlich, dass die Künstliche Intelligenz zwar nicht schlecht fährt, allerdings wie ein Gummiband um einen herum unterwegs ist. Desweiteren gibt es Zeit- sowie reine Drift-Veranstaltungen. Im »Vernichtungsangriff«-Modus müssen wir mit einem Truck und quasi unendlich Boost ausgestattet möglichst viele Polizeiautos von der Strecke fegen, der Sinn dahinter bleibt uns ob des leichten Schwierigkeitsgrads allerdings verborgen.

Unübersichtlich und viel zu leicht: Als übermächtiger Brummifahrer jagen wir Polizeiautos. Unübersichtlich und viel zu leicht: Als übermächtiger Brummifahrer jagen wir Polizeiautos.

Die Steuerung ist zunächst etwas schwammig, das Auto reagiert leicht träge auf unsere Lenkeingaben. Auch das Driften geht nicht so wunderbar einfach von der Hand wie in alten Ridge Racer-Teilen. Zunächst trübt die schwache Steuerung den Spielspaß etwas, hat man sich allerdings erst mal an die Eigenheiten der Fahrphysik gewöhnt, kommt auch die Freude an den Rennen in Fahrt. Weniger förderlich dabei ist das Geschwindigkeitsgefühl: Obwohl die Tachonadel auf 230 steht, fühlen wir uns, als ob wir lediglich etwas über der Geschwindigkeitsbegrenzung dahin schleichen. Da spielt es auch keine Rolle, für welche der insgesamt 25 nicht lizenzierten Karren wir uns entscheiden. Auch die teils starken Schwankungen im Schwierigkeitsgrad (nicht veränderbar, von Strecke zu Strecke unterschiedlich) nerven.

Besser gefällt uns da die Auswahl der Umgebungen, denn Shatter Bay hat dank des Klischees eines US-Großstadt einiges zu bieten: Neben einem Hochhausviertel kommen wir beispielsweise an einem Gewerbegebiet, einem Hafen und auch eine Raffinerie vorbei.

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