Von wegen magisch! In Hogwarts Legacy ist Schlösser knacken mit Alohomora einfach nur nervig

In Hogwarts Legacy setzen wir blitzschnell mächtige Zauber ein, aber zum Schlösser knacken reicht’s nicht? Für Annika passt das nicht zusammen.

Als Neuling im fünften Schuljahr müssen wir in Hogwarts Legacy noch einiges an Stoff nachholen. Wie praktisch, dass wir zu der besonderen Sorte Hexe oder Zauberer gehören, die die Zauber mal eben flink aus den Ärmeln schüttelt. Es sei denn, wir müssen mit Alohomora verzauberte Schlösser knacken. Denn genau an dieser Stelle müssen wir uns in einem nervigen Minispiel Mühe geben, wodurch Hogwarts Legacy eine ordentliche Portion an Magie einbüßt.

Annika Bavendiek
Annika Bavendiek

Mit Hogwarts Legacy geht für Annika ein spielerischer Traum in Erfüllung: Sie kann als Schüler*in durch das geheimnisvolle Hogwarts streifen, Zauber lernen und sich mit magischen Fieslingen duellieren. Nur leider verzaubert sie das Spiel nicht an allen Ecken und Enden.

Magie macht’s möglich…

Wie sehr würde ich mir doch im echten Leben wünschen, mit einem kleinen Zauberspruch mächtige Aktionen ausführen zu können! Das würde mir nicht nur das Aufräumen erheblich erleichtern, sondern auch viele andere Dinge. Ich brauche Licht? Lumos! Ich muss diesen zerbrochenen Teller reparieren? Reparo!

In Hogwarts Legacy nutzen wir unsere magischen Kräfte aber natürlich nicht nur für so banale Dinge, sondern setzen sie gegen das Böse im Kampf ein. Dabei können wir, wenn wir denn wollen, auch unverzeihliche Flüche lernen und unser Gegenüber beispielsweise mit Avada Kedavra mir nichts, dir nichts in den Tod schicken.

Zaubersprüche erleichtern uns also ohne großen Aufwand das Leben als Hexe oder Zauberer– es sei denn, es geht um das Knacken von Schlössern. Da müssen wir uns in Hogwarts Legacy schon mehr anstrengen als Hermine es in den Filmen und Büchern tut.

Transfeindlichkeit bei J.K. Rowling: Der Erfolg von Hogwarts Legacy kommt indirekt Harry Potter-Autorin J.K. Rowling zu Gute, die durch bestehende Verlagsrechte und den damit einhergehenden Verkauf der Bücher partizipiert. Rowling fällt weiter aktiv durch Anti-LGBTQIA+-Rhetorik auf und unterstützt aktiv die Anti-Trans-Politik in UK. Wollt ihr euch näher über die Thematik informieren, findet ihr hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Kontroversen um Hogwarts Legacy.

… hat mit Schlössern aber so seine Probleme

Nachdem ich mit meinem Ravenclaw-Schüler nämlich endlich vom Hausmeister Mr. Moon Alohomora lernte, um zumindest die erste Stufe an Schlösser aufbrechen zu können, setzte mir Hogwarts Legacy plötzlich etwas vor, mit dem ich nicht gerechnet hatte: Ein Minispiel, das ich fortan bei jedem einzelnen Schloss absolvieren muss, das ich mit Alohomora öffnen will.

Damit das gelingt, muss ich zwei Zahnräder zeitgleich aktivieren. Dazu muss ich beide Trigger so einstellen, dass sich die zugehörigen Zahnräder drehen und zusammen letztendlich das Schloss entriegeln. Ein grüner bzw. ein roter Punkt dienen dabei als optische Orientierung, während auch die Seiten des Controllers vibrieren, wenn die Position stimmt. Dann nur noch etwas halten und voilá, Sesam öffne dich!

Damit sich die kleinen Zahnräder (mittig und rechts) zeitgleich drehen, müssen wir mit Hilfe der Trigger den grünlichen und rötlichen Ring passend ausrichten. Damit sich die kleinen Zahnräder (mittig und rechts) zeitgleich drehen, müssen wir mit Hilfe der Trigger den grünlichen und rötlichen Ring passend ausrichten.

Was sich beim ersten Mal noch wie ein kleiner Erfolg anfühlte, entwickelte sich für mich aber aus zwei guten Gründen ruckzuck zum meistgehassten Feature des Spiels.

1) Bruch der Immersion

Wie kann es sein, dass ich ohne große Probleme schnell einen Zauber nach dem anderen abfeuere und damit selbst fiese Trolle erledige, ich aber trotz aller magischer Kräfte mich erst mit popeligen Schlössern abmühen muss?

Dass die Schlösser durch Schutzzauber verstärkt wurden, die etwas Können verlangen, ist mir bewusst. Mir geht es dabei aber auch gar nicht um das Warum, sondern das Wie – also das Minispiel.

Es kommt immer mal wieder vor, dass ich kurz hintereinander mehrere Schlösser mit Alohomora öffnen muss, was mir wieder und wieder das gleiche Minispiel vorsetzt und mich so aus dem Geschehen reißt. Hogwarts Legacy hat eine so schön dichte und magische Atmosphäre. Und genau deshalb will ich nicht, dass ein Minispiel beispielsweise den spannenden Einbruch in die Schlafgemächer der Lehrkräfte ausbremst.

2) Anspruchslos und damit unnötig

Wäre das Zahnrad-Gedrehe wenigstens fordernd und die Belohnung dafür wertvoll genug, könnte ich noch darüber hinwegsehen. Aber meist warten nur kleine Truhen mit schwacher Ausrüstung auf mich. Und so repetitiv, wie das Minispiel umgesetzt wurde, verging mir schnell die Lust an Alohomora.

Zudem handelt es sich hierbei nicht etwa um zugängliches Game-Design. Ich kann zwar beide Trigger ohne große Probleme bewegen und kurzzeitig halten, für Spieler*innen mit körperlicher Beeinträchtigung kann das aber zu Problemen führen.

So verkommt für mich das Alohomora-Minispiel zu einer unnötigen und anspruchslosen Ablenkung, die meine Nerven auf die Probe stellt. Stattdessen würde ich Alohomora lieber wie Revelio mit nur einem Knopfdruck einsetzen und gut ist. 

Genau genommen geht das auch mit nur zwei Klicks, wenn wir das Spiel auf die Schwierigkeit “Geschichte” stellen, aber dann wird auch das restliche Spiel einfacher, was ich nicht will. Das ist ja nicht Sinn der Sache. Das Minispiel sollte einfach in den Einstellungen separat deaktivierbar sein, damit ich mich auch bei Alohomora wie der besondere Hogwarts-Lehrling fühlen kann, der ich laut der Story sein soll.

Aber wie seht ihr das? Was sagt ihr zu dem Minispiel?

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