Seite 6: Last-Gen-Rückblick - Unsere Hits, Flops & Tipps für PS3, 360 & Wii

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Markus Schwerdtel

Das beste Feature: Patches!

Erinnert ihr euch noch? So sah das erste Dashboard der Xbox 360 aus. Erinnert ihr euch noch? So sah das erste Dashboard der Xbox 360 aus.

Markus Schwerdtel

Was? Spinnt der Schwerdtel? Patches sind doch bekanntermaßen eine Pest! Sie verleiten Entwickler und Publisher dazu, halbfertige Spiele auf den Markt zu schmeißen. Sie kosten endlos Download-Zeit (ja, PS3, du bist gemeint) und Datenvolumen. Wir sind jahrelang ohne sie ausgekommen! Stimmt alles, und doch: Die Möglichkeit, ein Spiel oder ein ganzes Konsolen-Betriebssystem nachträglich aufzumotzen, hat aus der vergangenen Geräte-Generation etwas Besonderes gemacht. Bestes Beispiel: die Xbox 360. Erinnert sich noch wer an die ursprüngliche Blades-Nutzeroberfläche vom Dezember 2005? Die war damals top-modern, stieß aber dann doch schnell an ihre Grenzen. Umso größer die Offenbarung, als 2008 mit der New Xbox Experience (NXE) alles schneller schöner, bunter wurde. Auch wenn die aktuelle Version des Dashboards eindeutig ein Rückschritt ist (und von der Xbox One reden wir erst gar nicht): Dank Updates und Patches ist es endlich möglich, aus einem »alten« Stück Hardware ein quasi »neues« Gerät zu machen - die Hersteller müssen es nur wollen.

Ähnlich liegt der Fall bei Spielen: Der Online-Modus von GTA V wäre ohne Patch nicht möglich gewesen oder hätte - noch schlimmer - die Auslieferung des ganzen Spiels verzögert, wenn er von Anfang an auf der Disk hätte sein müssen. Überhaupt Multiplayer: Wer einmal von Glitches, Serverausfällen oder einfach nur unbalancierten Waffen geplagt wurde, weiß die segensreiche Wirkung eines Patches zu schätzen. Sicher, zu SNES- oder sogar noch PlayStation 2-Zeiten ging es doch auch ohne Internet und Updates. Doch im Vergleich zu damals sind Spiele - zumal die mit Online-Komponente - ungleich komplexer und noch schwerer zur Auslieferung bugfrei hinzukriegen. Außerdem: Damals auf Segas Saturn konnte ich mein geliebtes Dragon Force (US-Version) wegen eines Bugs kurz vor Schluss nie zu Ende spielen - was hätte ich da für einen Patch gegeben!

Die größte Enttäuschung: Gamerscore & Trophies

Jackpot? Achievements lenken vom eigentlichen Spiel ab. Jackpot? Achievements lenken vom eigentlichen Spiel ab.

Am Anfang klang das Konzept ja super: Für gelungene Aktionen in Spielen gibt es Punkte, die außerhalb des eigentlichen Titels dem Spieler gutgeschrieben werden - der Gamescore feierte mit der Xbox 360 seinen Einstand! Und ich gebe zu: Dieses Metagame, dieses Spiel über den Spielen, hat mich sofort gefesselt. Ich habe Erfolge gesammelt. www.xbox360achiements.org war meine Browser-Startseite. In Gesprächen mit Kollegen über Spiele war die erste Frage »spuckt's Gamerscore«. Ich bekenne: Ich habe sogar das grauenvolle Avatar: Der Herr der Elemente - Die Erde brennt gespielt, um damit schnell 1.000 Punkte einzusacken. Kurz: Die Gamerscore-Ausbeute war mir eine Zeit lang fast wichtiger als das eigentliche Spiel - nicht gut!

Es brauchte erst ein paar PS3-Exklusivtitel wie Killzone 3 oder Ni No Kuni, um mich wieder auf den rechten Pfad zu bringen. Um zu merken, dass man auch ohne Punktebelohnung beim Spielen Spaß haben kann. Denn dem Trophy-System der PlayStation 3 fehlt die starke Wettbewerbskomponente der Xbox-Punkte. Eine direkt zwischen zwei Spielern vergleichbare Zahl motiviert nun mal direkter als eine komplizierte Trophäen-Staffelung mit Levels. So oder so: Mit dem Start der neuen Konsolen-Generation bin ich endgültig clean. Der Gamerscore unter meinem Avatarbild auf der Xbox One ist nur noch eine bedeutungslose Zahl, ein Relikt aus einer dunklen Episode der letzten Konsolen-Generation. Und genau so soll es auch sein.

Mein Geheimtipp: Kingdoms of Amalur: Reckoning

Kingdoms of Amalur: Reckoning - Test-Video für Xbox 360 und PlayStation 3 Video starten 4:50 Kingdoms of Amalur: Reckoning - Test-Video für Xbox 360 und PlayStation 3

Es ist auf der Game Developers Conference 2011, als Electronic Arts zum ersten Mal Kingdoms of Amalur: The Reckoning zeigte Schon damals ist mir klar: Auf den beknackten Namen wird gepfiffen, die Mischung aus Action, Magie und Rollenspiel ist genau meins! Und tatsächlich: Als Amalur Anfang 2012 erscheint, spielt es sich, als hätte Blizzard eben doch mal ein Diablo in 3D gemacht. Ich raste nicht, bis auch der letzte Winkel der Spielwelt erkundet ist und kann es kaum erwarten, bis die Entwickler der 38 Studios neues Material nachschieben.

Apropos 38 Studios: Dahinter stehen Branchen-Veteranen wie Ken Rolston (The Elder Scrolls 4: Oblivion) und mit dem Ex-Baseballer Curt Schilling ein finanzkräftiger Investor. Trotzdem reichen die Verkäufe offenbar nicht: 38 Studios muss im Mai 2012 musste der Entwickler schließen, ein geplantes Online-Rollenspiel im Amalur-Universum wird eingestampft. Schade, denn im Fantasy-Königreich habe eine Menge Zeit verbracht. Übrigens nicht nur in der Xbox-Version: Als es Kingdoms of Amalur: The Reckoning für PlayStation Plus-Abonnenten gratis gab, habe ich es gleich noch mal durchgespielt.

6 von 9

nächste Seite


zu den Kommentaren (57)

Kommentare(54)
Kommentar-Regeln von GamePro
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.