The End is Nigh im Test - Bis zum bitteren Ende

The End is Nigh ist auch auf Nintendo Switch verdammt schwer. Aber ist es auch verdammt gut?

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Edmund McMillens weltbekannter 2D-Plattformer Super Meat Boy hüpft zwar erst 2018 auf die Nintendo Switch, trotzdem müssen Besitzer der Hybrid-Konsole zu Weihnachten nicht auf ein knüppelhartes McMillen-Jump&Run verzichten. Denn The End is Nigh ist mindestens genauso schwer und düster wie sein geistiger Vorgänger - und dank kurzer Levels das perfekte Spiel für unterwegs.

Nach der Apokalypse

Auch wenn der Titel etwas anderes suggeriert: Das Ende ist nicht nah, sondern eigentlich längst gekommen. Im Spiel hat die Apokalypse fast sämtliches Leben ausgelöscht. Nur Ash konnte überleben. Weil es nach dem Weltuntergang allein aber ziemlich einsam ist, will sich Ash aus verfaulenden Tumoren einen Frankenstein-Kumpel basteln.

Ash will sich einen Freund bauen - und braucht dafür Tumore. Ash will sich einen Freund bauen - und braucht dafür Tumore.

Ja, das Setting ist McMillen-typisch grotesk. Mit unserem schief grinsenden Fleischklumpen schlittern wir durch ausgestorbene, leere Landschaften, hüpfen über Abgründe und tödliche Stacheln. Obendrein lauern überall böse Kreaturen. Fliegende Totenköpfe, deformierte Geschwulste und Geister trachten uns nach dem Leben.

Die gestalterische Handschrift des Entwicklers ist so einzigartig, dass unweigerlich Erinnerungen an Super Meat Boy wach werden. Denn auch The End is Nigh setzt auf einen reduzierten 2D-Grafikstil, der zwar sehr stimmig, zuweilen aber auch karg und monoton ausfällt. Und natürlich lassen sich spielerisch Parallelen zwischen beiden Titeln ziehen, uns erwartet nämlich erneut ein brutal schwerer Platformer, der keine Fehler verzeiht.

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380 Tode in einer Stunde

Es gibt nur einen Schwierigkeitsgrad und der hat es in sich. Springen wir nur einen Millimeter daneben oder berühren einen Gegner an der falschen Stelle, zerplatzt Ash und der Todeszähler wächst in die Höhe. Einige Passagen sind so frustrierend, dass wir beinahe im Sekundentakt in eine Grube plumpsen, gegen Stachelwände klatschen oder von zwei Plattformen zermatscht werden.

Wer eine zusätzliche Herausforderung will, kann die optionalen Tumore sammeln (oben im Bild). Wer eine zusätzliche Herausforderung will, kann die optionalen Tumore sammeln (oben im Bild).

Glücklicherweise gibt es so gut wie keine Ladezeiten und dank der hochpräzisen Steuerung liegt der Fehler immer bei uns. Klar, für weniger Hartgesottene ist das nur ein schwacher Trost, zumal sich die einzelnen Level anders als in Super Meat Boy nicht überspringen lassen und wir regelmäßig vor eine Hürde stehen, die auf den ersten Blick unüberwindbar scheint.

Hardcore-Fans hingegen haben immer die Kontrolle und können genau bestimmen, ob Ash nur einen kleinen Hopser oder einen weiten Sprung macht - zumindest mit dem Pro Controller. Die fummeligen Analogsticks der Joy-Con haben nämlich etwas weniger Spielraum und reagieren daher sensibler.

In einigen Geheimbereichen verstecken sich besonders große Tumore, die gleich fünffach zählen. In einigen Geheimbereichen verstecken sich besonders große Tumore, die gleich fünffach zählen.

Ohnehin richtet sich das Spiel eher an Profis, die mit den optional sammelbaren Tumoren noch eine zusätzliche Herausforderung bekommen. Die fleischigen Gebilde schweben häufig an besonders fiesen Stellen, sie einzusammeln verlangt viel Geschick und gutes Timing.

Nicht schon wieder

Die Lernkurve ist steil, aber motivierend. Jeder Abschnitt eines Gebiets besteht aus nur einem Bildschirm mit einer Aufgabe. Daher eignet sich der Höllentrip auch wunderbar für unterwegs, da nach jedem Bildschirm ein Checkpoint gesetzt ist.

Die Karte zeigt übersichtlich, in welchem Level wir welche Extras gesammelt haben. Eine Schnellreisefunktion gibt es ebenfalls. Die Karte zeigt übersichtlich, in welchem Level wir welche Extras gesammelt haben. Eine Schnellreisefunktion gibt es ebenfalls.

So unterhaltsam und fordernd die Reise durch das Ende der Welt aber auch ist, so eintönig wird sie auf Dauer. Zwar gibt sich McMillen viel Mühe, in jeder der über zwölf Welten neue Herausforderungen und Gegner einzubauen, das Hüpfen und Klettern nutzt sich trotzdem irgendwann ab.

Ob wir nun schnappenden Kettenhunden ausweichen, vor Laser-schießenden Geschwüren fliehen oder durch giftige Brühe tauchen - es fehlt das gewisse Etwas. The End is Nigh bietet abgesehen von den Tumoren und sammelbaren Videospielmodulen mit zusätzlichen Levels keine Extras wie freischaltbare Kostüme oder weitere Charaktere wie in Super Meat Boy. Die Motivation beschränkt sich allein auf das Meistern der einzelnen Stages.

Im Spiel sind mehrere Videospiel-Module versteckt, die zusätzliche Levels an Ashs Konsole freischalten. Im Spiel sind mehrere Videospiel-Module versteckt, die zusätzliche Levels an Ashs Konsole freischalten.

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