WWE 2K19 im Test - Wieder King of the Ring

Jedes Jahr meckern wir über veraltete Technik und stockenden Spielfluss. Und dann zeigt WWE 2K19 im Test, dass in dem alten Wrestler doch noch Spielspaß drinsteckt!

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

WWE 2K19 für PS4 und Xbox One zeigt Hatern im Test "die Finger" WWE 2K19 für PS4 und Xbox One zeigt Hatern im Test "die Finger"

Der WWE-2K-Reihe merkt man ihr Alter an: Ausgebrannt und gepinnt liegt sie auf der Matte, die Hand des Ringrichters schlägt zählend auf den Boden: eins … zwei … dr… Nein, in letzter Sekunde schafft es die Spieleserie unerwartet, die Schultern noch einmal hochzubekommen. Eine Sensation! Ja, WWE 2K19 für PS4 und Xbox One ist im Vergleich zum direkten Vorgänger WWE 2K18 tatsächlich wieder ein deutlicher Schritt nach vorne. Die Wehwehchen und Altersgebrechen der mittlerweile uralten Engine sind zwar nicht zu übersehen, doch 2K19 besinnt sich auf die Höhepunkte seiner bisherigen Karriere zurück und bietet Fans ein gefälliges Paket voller Wrestling-Spaß.

Was ist mit der Switch?
Wrestling-Fans mit Switch bekamen zwar letztes Jahr eine Umsetzung von WWE 2K18, doch die lief im Vergleich zu PS4 und Xbox One mehr schlecht als recht auf der schwächeren Hardware. Dieses Jahr kündigte 2K Games entsprechend bereits im Juli an, dass man von WWE 2K19 keine Version für Nintendos Hybridkonsole plant.

Die Diven der WWE sind zwar vertreten, bleiben aber im Story-Modus außen vor. Die Diven der WWE sind zwar vertreten, bleiben aber im Story-Modus außen vor.

Auf die Schnauze, fertig, los!

Wie man sich vielleicht denken kann, hat sich am grundlegenden Spielverlauf nicht viel geändert. Zwei bis acht WWE-Superstars oder -Diven steigen in den Ring, um sich nach allen Regeln der Kunst zu vermöbeln, durch die Luft zu schleudern und die Glieder zu verknoten. In besonderen Match-Typen sind auch Waffen erlaubt, oder ihr wrestlet in Stahlkäfigen.

Wünsche bleiben dabei kaum offen. Schade allerdings, dass es die "Mixed Matches", in denen beide Geschlechter in gemischten Teams gegeneinander antreten, nicht ins Spiel geschafft haben. Nicht nur das: Die Damen bleiben auch im Story-Modus außen vor.

Die Steuerung der Wrestler ist dabei grundsätzlich identisch zum Vorgänger, fühlt sich aber durch das angepasste Spieltempo und etwas Feintuning deutlich runder an. Vor allem die Konter sind nun nachvollziehbarer und gelingen mit etwas Übung besser als in den vorherigen Spielen der Reihe.

Zudem haben die Entwickler die Konterfähigkeiten der KI etwas eingeschränkt, sodass Computergegner nicht mehr gefühlt jeden Move blocken können, was der Spielbalance ungemein zugutekommt. Auch die Schläge haben eine Überarbeitung erfahren und fließen nun nicht nur realistischer ineinander, sondern lassen sich auch etwas taktischer nutzen.

Beim Money in the Bank versucht ihr euch über eine Leiter den Geldkoffer zu sichern. Beim Money in the Bank versucht ihr euch über eine Leiter den Geldkoffer zu sichern.

Payback-Time!

Die offensichtlichste Neuerung in WWE 2K19 ist wohl das Payback-Feature. Vor Matchbeginn könnt ihr euch zwei Fähigkeiten aussuchen, die ihr später im Match zu eurem Vorteil einsetzt. Das Ganze funktioniert ähnlich wie das Finisher-System, profitiert aber nicht von gelungenen Aktionen, sondern vor allem von eingestecktem Schaden: Während des Spiels lädt sich eine Leiste auf, die euch schließlich euer Payback-Icon beschert.

Je nachdem, was ihr zu Beginn ausgewählt habt, wechselt ihr beim Auslösen in einen superstarken Beast-Mode, stellt euch "tot", um den Gegner mit einem Überraschungsangriff zu überlisten, oder holt sogar einen versteckten Schlagring hervor.

Aber Vorsicht! Falls euer Payback nicht regelkonform ist, kann euch so eine Aktion auch eine Disqualifikation einbringen. Spielerisch ist die Funktion natürlich ein Gewinn, denn mit etwas Glück könnt ihr nach einem Payback noch einmal den kompletten Matchverlauf umkrempeln. Eben ganz so, wie man es aus den TV-Shows der WWE kennt.

WWE 2K19 setzt wie gewohnt für viele Spielmechaniken auf Minispielchen. WWE 2K19 setzt wie gewohnt für viele Spielmechaniken auf Minispielchen.

Yes! Yes! Yes!

In WWE 2K19 feiert der Showcase-Modus seine große Rückkehr. Darin wird in einem Mix aus Videos, neu aufgenommenen Interview-Schnipseln und natürlich spielbaren Matches der Werdegang von Fan-Liebling Daniel Bryan vom Nobody zum gefeierten "Yes! Yes! Yes!"-Superstar erzählt.

Die nachgestellten Matches laufen natürlich dank euch völlig anders ab als damals. Damit zumindest die Schlüsselmomente enthalten sind, erhaltet ihr Aufgaben, die ihr erledigen müsst.

Etwa "Schleudere John Cena gegen die Ringtreppe" oder "Lande beim stehenden John Cena einen Angriff aus dem Lauf". Habt ihr die Herausforderungen bestanden, schaltet ihr klassische Arenen und Kostüme frei, wie etwa NXT-Cena.

Das gilt auch für den diesmal wirklich gelungenen Story-Modus, in dem ihr als (zwingend männlicher) Rookie in den Reihen der WWE aufsteigt und nach und nach etwa neue Arenen erhaltet. Wunderbar: Die Dialoge sind dabei im Gegensatz zum stummen Vorgänger in WWE 2K18 komplett vertont.

Auch hinter den Kulissen darf dank Backstage Brawl wieder fröhlich gewrestlet werden. Auch hinter den Kulissen darf dank Backstage Brawl wieder fröhlich gewrestlet werden.

Natürlich ist das nicht alles, was freigeschaltet werden kann: Neben zahlreichen klassischen Wrestlern gibt's auch massenhaft Teile und Moves für den gewohnt umfangreichen Editor, der euch nicht nur Figuren, sondern auch dazu passende Move-Sets und sogar Championgürtel basteln lässt.

Die Zusatzteile bekommt ihr über sogenannte Beutepacks, die ausschließlich über Ingame-Währung bezahlt werden. Zwar könnt ihr in den Stores der Konsolenhersteller auch Booster-Packs kaufen, doch im Spiel bekommt ihr nach jedem Match genug Belohnungen in Form von Währung, um darauf verzichten zu können.

Bekannte Wehwehchen

Alle WWE-Stars haben natürlich ihre Signature-Moves im Gepäck. Alle WWE-Stars haben natürlich ihre Signature-Moves im Gepäck.

Man muss es Sculptured Software einfach zugestehen: Für WWE 2K19 haben die Entwickler optisch das Allerletzte aus der stark angestaubten Engine herausgekitzelt. Bemängelten wir bei den diversen Vorgängern noch den Plastik-Look der Wrestler, sehen die Akteure dieses Jahr aus manchen Kameraperspektiven auch dank der überarbeiteten Beleuchtung beinahe fotorealistisch aus.

Das gilt nicht nur für die WWE-Stars mit frischen Körper-Scans, sondern auch für die zahlreichen Legenden. Wirkten die Altstars in früheren Spielen wegen der detailärmeren Texturen neben aktuellen Wrestlern beinahe wie Fremdkörper, fügen sie sich nun sehr viel besser ins Gesamtbild ein.

Das ändert natürlich nichts an den nach wie vor bestehenden Animationsproblemen und immer wieder auftretenden Glitches, bei denen die Figuren etwa wie von Geisterhand ein Stück durch den Ring geschoben werden oder sich in den etwas zu elastischen Ringseilen verheddern und sie langziehen. Wer sich mit den altbekannten Problemen arrangieren kann, bekommt ein gutes Wrestlingspiel, das seine Vorgänger eiskalt in den Schatten stellt.

Das Wertungsdilemma
Bestes Spiel der WWE 2K-Reihe? Moment mal! Hatte WWE 2K16 nicht eine höhere Wertung? Ja, hatte es. Allerdings würden wir dem Spiel diese Wertung aus heutiger Sicht nicht mehr zugestehen. Entsprechend hat WWE 2K19 nun die Krone auf.

1 von 3

nächste Seite


zu den Kommentaren (14)

Kommentare(13)
Kommentar-Regeln von GamePro
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.