Seite 2: 2012 - Filmkritik - Rezension des Roland-Emmerich-Spektakels

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Die Effekte: fantastisch!

Zugegeben, wer sich einen Roland-Emmerich-Film anschaut, der sollte nicht auf die Schwächen des Drehbuchs achten, sondern vor allem spektakuläre Effekte erwarten. Hier zieht der in Sindelfingen geborene Regisseur alle Register.

Wie in 2012 ein Erdbeben der Stärke 10,5 Los Angeles in Schutt und Asche legt, ist ein zehnminütiges Paradebeispiel dafür, wozu die Tricktechnik heutzutage in der Lage ist. Emmerichs Effektkünstler zerlegen L.A. optisch derart eindrucksvoll und endgültig, dass man der auch in Wahrheit von regelmäßigen Rüttlern gebeutelten Millionen-Metropole erst mal keinen Besuch mehr abstatten möchte. Neben bebender Erde lässt Emmerich auch jede Menge anderer Naturkatastrophen über die Menschheit hereinbrechen. Ob gigantische Vulkanausbrüche, Städte verschlingende weil aufreißende Kontinentalplatten oder Flutwellen, die selbst über die 8.000 Meter hohen Gipfel des Himalayas schwappen, in 2012 ist eine Sequenz spektakulärer als die andere. Ironischerweise kommt die gigantische Zerstörungsorgie im vor einigen Monaten veröffentlichten Trailer schlechter rüber, als im eigentlichen Film. Lassen Sie sich also nicht von den Werbeclips abschrecken; 2012 ist der in Sachen Ton- und Bildeffekte mit Abstand eindrucksvollste Film des Jahres und dürfte im kommenden Frühjahr entsprechende Oscar-Nominierungen einsacken.

» Kinotrailer zu 2012 in hoher Auflösung ansehen

Der Popcorn-Faktor: hoch!

Trotz seiner überlangen Laufzeit von 158 Minuten kommt in 2012 keine Langweile auf. Das hat der Film nicht nur seinen großen Schauwerten, sondern auch seiner guten Besetzung und dem wohl dosierten Humor zu verdanken.

Selbst in Momenten größter Dramatik platziert Emmerich gekonnt charmante Schmunzler und so manch gelungenen Witz. Da mag man es dem Regisseur verzeihen, dass in seinem Trümmerfilm nicht nur die Welt, sondern auch die Logik regelmäßig den Bach runter geht. Eine Limousine, die mit Vollgas durch einen gerade einstürzenden Wolkenkratzer brettert, gehört da noch zu den harmloseren Beispielen. Sei’s drum, denn was der Film will, das meistert er mit Bravour: dem Zuschauer beste Popcorn-Unterhaltung zu liefern. Klar, wer anspruchsvolles Arthaus-Kino erwartet, ist hier definitiv falsch. Alle anderen bekommen einen eindrucksvollen Krachmacher serviert, für den die große Leinwand wie geschaffen ist. Langsam sollte sich Emmerich aber nach einem neuen Genre umsehen, denn dieses Spektakel zu übertreffen, dürfte selbst dem König der Katastrophen schwerfallen.

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