Activision - Vivendi-Vorstand wollte Bobby Kotick feuern

Wie aus einigen Unterlagen der Gerichtsverhandlung zwischen Investoren und Bobby Kotick hervorgeht, wollte der Vivendi-Vorstand den CEO von Activision Blizzard im vergangenen Mai von seinem Posten entheben.

Bobby Kotick sollte im vergangenen Mai als CEO von Activision Blizzard gefeuert werden. Bobby Kotick sollte im vergangenen Mai als CEO von Activision Blizzard gefeuert werden.

Einige Manager aus dem Vorstand des französische Medienkonzerns Vivendi hatten offenbar vor, Bobby Kotick von seinem Posten als CEO des damaligen Tochterunternehmens Activision Blizzard zu entheben. Das geht aus einem Bericht der englischsprachigen Webseite bloomberg.com hervor. Grund war offenbar das Vorhaben Koticks, als Kopf einer Investorengruppe die Anteile seiner Firma vom Mutterkonzern zurückzukaufen.

Der Bloomberg-Bericht bezieht sich auf einige übersetzte E-Mails, die Teil einer Gerichtsverhandlung gegen Kotick sind. Dem Activision-Blizzard-CEO wird von einigen Investoren vorgeworfen, den Aufsichtsrat erpresst zu haben. Kotick habe damit gedroht, das Unternehmen zu verlassen, sollte ihm nicht der Rückkauf eines Aktien-Pakets seines Unternehmens für 8,2 Milliarden US-Dollar erlaubt werden.

Die klagenden Anteilseigner sind der Ansicht, dass ihnen durch die unnötige Genehmigung dieser Transaktion durch den Vivendi-Vorstand Prämien in Millionenhöhe entgangen sein, die beim Verkauf der Unternehmens-Anteile an einen anderen Interessenten zugekommen wären.

Offenbar herrschte aber zum Zeitpunkt dieser ganzen Vorgänge auch bei Vivendi und Activision Blizzard Unklarheit darüber, wie man mit Kotick umgehen soll. Philippe Capron, damaliger Chief-Financial-Officer bei Vivendi und gleichzeitig Vorstandsvorsitzender bei Activision Blizzard, gab in einer dem Gericht vorliegenden E-Mail jedenfalls zu verstehen, Kotick mit einem Lächeln im Gesicht gleich selbst feuern zu wollen - und zwar »direkt morgen«, wenn es notwendig sei.

Zustimmung erhielt Capron dafür unter anderem durch Richar Sarnoff, einem der unabhängigen Direktoren von Activision Blizzard. Er würde dabei mithelfen, wenn Vivendi sich entschließen sollte, Kotick zu feuern, heißt es in einer weiteren E-Mail.

Am Ende konnte sich Kotick aber doch durchsetzen: Zwischenzeitlich hat sich Activision Blizzard durch den Einsatz der Investorengruppe um Bobby Kotick und seinen Stellvertreter Brian Kelly von Vivendi loslösen können.

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