Seite 4: Alpha Protocol im Test - Test für Xbox 360 und PlayStation 3

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Alpha Protocol: Charaktere

Alpha Protocol: Clipping-Fehler sind in beiden Konsolenversionen an der Tagesordnung. [360] Alpha Protocol: Clipping-Fehler sind in beiden Konsolenversionen an der Tagesordnung. [360]

Ein guter Agenten-Thriller lebt von seiner Story und den handelnden Charakteren, dass ist bei Alpha Protocol nicht anders. So gewinnt der zu Beginn etwas blass wirkende Thorton im Verlauf der Geschichte zunehmend an Tiefe. Etwa dann, wenn er begreifen muss, dass er nicht jeden beschützen kann oder wenn er erkennt, dass man ihn manipuliert und als Werkzeug benutzt hat. Auch das Verhältnis zu seinem »Handler« (ein Computergenie, das Thortons Einsätze überwacht) ist wichtig. Verhaltet ihr euch angemessen, baut sich ein Vertrauensverhältnis zu dem Operator auf, aus dem Freundschaft oder sogar Liebe werden kann (inklusive zahmer Sex-Szenen). Das hat übrigens auch Auswirkungen auf das eigentliche Spiel, denn ein gutes Verhältnis zu eurem Handler bringt nützliche Boni wie mehr Ausdauer oder einen größeren Munitionsvorrat. Wie es sich gehört, sind die Bösewichte (deren Namen wir nicht verraten) überlebensgroß und böse und die zwielichtigen Gestalten mit denen ihr es zu tun bekommt so richtig schön zwielichtig. Dass der Humor dabei nicht zu kurz kommt, verdankt Alpha Protocol vor allem den vielen E-Mails die Thorton bekommt (und die er beantworten kann) und den kleinen Kabbeleien mit seiner Verbündeten Mina. Mrs. Tang ist sich in bester Moneypenny-Tradition niemals zu fein, Thortons Flirtversuche oder die Silikon-Implantate einer Nebenbuhlerin zu kommentieren. Die Dramaturgie der Geschichte liegt ebenfalls auf allerhöchstem Niveau und zieht euch langsam in die Welt von Alpha Protocol hinein, füttert euch hier und da mit Informationen und sorgt hervorragend dafür, dass ihr jedem Charakter mit einer gehörigen Portion Misstrauen begegnet. Wer sich von den Massenmedien keinen Sand in die Augen streuen lässt, wird außerdem erkennen, dass die Hintergrundgeschichte alles andere unrealistisch ist. Ein Fest für Verschwörungstheoretiker.

» Alpha Protocol: Test-Video ansehen

Alpha Protocol: Grafik und Sound

Alpha Protocol: Während auf der Xbox 360 sehr starke Verwisch-Effekte (siehe Bild) eingesetzt werden, ist die PS3-Version insgesamt knackiger. Alpha Protocol: Während auf der Xbox 360 sehr starke Verwisch-Effekte (siehe Bild) eingesetzt werden, ist die PS3-Version insgesamt knackiger.

Allerdings kann die technische Seite von Alpha Protocol der Geschichte nicht das Wasser reichen. Als Programmgerüst dient die Unreal Engine 3, jedoch hat man sich bei Obsidian offensichtlich keine Mühe gegeben, die Engine zur Höchstleistung zu treiben. Die Grafik ist zwar auf beiden Systemen durchaus stimmig, aber durchweg unspektakulär. Grobe, zum Teil deutlich sichtbar auftauchende Texturen, detailarme Umgebungen und die hüftsteifen Animationen des Hauptdarstellers wirken ganz und gar nicht zeitgemäß. Eine GameStar-Kollegin merkte zu diesem Thema an: »Wenn er sich gebückt bewegt läuft Thorton, als hätte er einen Hasen in der Hose.« (zum Test von Alpha Protocol auf GameStar.de). Zudem stören häufige Nachladepausen und in einigen Spielabschnitten (Güterbahnhof) wirklich derbe Ruckler das Vergnügen.

» Alpha Protocol: Launch-Trailer ansehen

Alpha Protocol: Hier die PS3-Version. Auf der Sony-Konsole flimmern die Kanten etwas stärker [PS] Alpha Protocol: Hier die PS3-Version. Auf der Sony-Konsole flimmern die Kanten etwas stärker [PS]

Der Sound hingegen schlägt sich wacker. Nette Surround-Effekte, passende und sehr spannungsfördernde Musik, sowie die sehr gute englische Synchronisation (eine deutsche Tonspur ist nicht vorhanden, es gibt lediglich Untertitel) setzen das Abenteuer akustisch gut in Szene. Ein weiteres Problem des Spiels ist die extrem schwankende Intelligenz der Gegner. So reagieren Bösewichte nur manchmal auf die Leichen herumliegender Kameraden oder verhalten sich einfach dämlich. Szenen, in denen ein Taugenichts wieder und wieder gegen eine Tür schießt oder einfach stehen bleibt, gehören durchaus zum Agenten-Alltag. Alpha Protocol erscheint ungeschnitten in Deutschland und hat eine Freigabe ab 16 Jahren erhalten.

4 von 6

nächste Seite


zu den Kommentaren (13)

Kommentare(13)
Kommentar-Regeln von GamePro
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.