Dishonored: Tod des Outsiders im Test - Das bessere Dishonored 2?

Die Standalone-Erweiterung Dishonored: Tod des Outsiders nimmt sich fast aller Kritikpunkte von Dishonored 2 an und will alles besser machen. Aber kann das ein Addon wirklich leisten?

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Im Test zu Dishonored: Tod des Outsiders nimmt sich das sechs bis acht Stunden lange Standalone-Addon den deutlich größeren Vorgänger Dishonored 2 nicht nur zum Vorbild, sondern setzt spielerisch noch einen drauf. Um das zu schaffen, gehen Bethesda und Arkane schonungslos alle Kritikpunkte des Hauptspiels an.

Dishonored 2 war für uns eine der großen Schleich- und Story-Hoffnungen 2016. Ganz konnte die Fortsetzung die Erwartungen nicht erfüllen: Die Story litt darunter, dass sie sich an Emily oder Corvo als möglichen Protagonisten anpassen musste. Es gab kaum Nebenaufgaben, kein New-Game-Plus zum Launch und durch das mit jedem Kill steigende Chaos-Level und das damit verbundene schlechtere Ende waren wir gezwungen, eher auf Schleichen zu setzen.

Dishonored: Tod des Outsiders hakt nun systematisch Schwäche für Schwäche ab. Was herauskommt ist ein gelungenes Standalone-Addon, das auch für Neueinsteiger interessant ist. Tod des Outsiders macht viel richtig und auch besser als Dishonored 2. Allerdings gehen dafür auch einige Stärken der Vorgänger verloren.

Die Mission: Einen Gott töten

In Tod des Outsiders geht es zurück in die malerische Hafenstadt Karnaca, ihres Zeichens auch Schauplatz von Dishonored 2. Diesmal allerdings als Billie, die man auch unter dem Namen Meagan Foster aus Dishonored 2 oder aus dem DLC The Knife of Dunwall zu Dishonored an der Seite von Assassine Daud kennt.

Billie und Daud verbindet eine komplizierte Vater-Tochter-Beziehung, die von Zuneigung, aber auch von Verrat geprägt ist. Billie und Daud verbindet eine komplizierte Vater-Tochter-Beziehung, die von Zuneigung, aber auch von Verrat geprägt ist.

Die alten Charaktere sind kein Problem für Neueinsteiger, solange man keinen Wert drauf legt, wirklich jeden Notizzettel zu verstehen. Die grundsätzliche Story von Tod des Outsiders ist leicht verständlich: Billie trifft ihren ehemaligen Meister Daud wieder und beschließt gemeinsam mit ihm, den Outsider zu töten. Das übernatürliche Wesen ist im Dishonored-Universum für unsere besonderen Assassinen-Kräfte verantwortlich und laut Daud auch für unsere Verderbtheit - erst sie sollen uns zu Mördern machen.

Die Handlung wird in fünf Kapiteln erzählt, die sehr geradlinig ausfallen und davon profitieren, dass wir nur Billie spielen können. Das hat aber auch den unschönen Nebeneffekt, dass Daud ziemlich verheizt wird: Unser einstige Spielfigur gibt Billie nur ihre Aufträge, nimmt selbst aber nicht an der Action teil. Schade: Da beide Charaktere sympathisch und glaubwürdig präsentiert werden, hätten wir gerne mehr Teamarbeit gesehen.

Wo bleiben die Entscheidungen?

Die straffe Handlung bleibt aber durchweg spannend und abwechslungsreich, egal ob wir Daud aus einem illegalen Boxkampfring befreien, die Straßengang der Augenlosen infiltrieren oder sogar in eine Bank einbrechen. Die stringente Story bedeutet aber auch, dass wir im Vergleich zum Hauptspiel weniger Freiheit haben.

Tod des Outsiders verzichtet auf große Entscheidungen und Höhepunkte innerhalb der Story. Wir dürfen zwar grundsätzlich über unser Vorgehen entscheiden - beispielsweise ob wir die Bank einfach betreten oder mit einem Gas erst alle Mitarbeiter betäuben - interessante Gegenspieler oder Optionen tun sich danach aber nicht mehr auf. Nur in der letzten Mission können wir über das Schicksal des Outsiders entscheiden, was dann auch das Ende bestimmt.

Deutlich besser funktioniert die Freiheit in der Spielmechanik: Wir wählen wieder zwischen tödlich oder »schonend«, und erkunden wenn wir wollen eine detailverliebte Welt voller versteckter Antworten und Lösungswege.

Da das Chaos-Level abgeschafft wurde, brauchen wir zudem keine Hemmungen mehr haben, aggressiv vorzugehen. Brenzlige Situationen kann man jetzt deutlich besser im Spiel lösen und muss nicht bei jedem entdeckt werden neu laden. Entdeckt oder gar in Kämpfe verwickelt werden wir häufig, selbst auf dem zweiten von fünf Schwierigkeitsgraden (einer davon komplett personalisierbar) kommen uns die Wachen aufmerksamer als in Dishonored 2 vor.

Werden wir entdeckt, können wir uns durchkämpfen. Flüchten und verstecken ist oft aber ratsamer, da gerade Gegnergruppen ganz schön austeilen können. Werden wir entdeckt, können wir uns durchkämpfen. Flüchten und verstecken ist oft aber ratsamer, da gerade Gegnergruppen ganz schön austeilen können.

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zu den Kommentaren (8)

Kommentare(8)
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Elena Schulz Freie(r) Autor/-in

vom 18.09.2017, 14:34 Uhr

Zitat von cryer:
Wenn man das Hauptspiel auf der Xbox One gespielt hat, kann man dann bedenkenlos zur PC Version des Addons greifen oder benötigt man für bestimmte Features das Hauptspiel auf der Platte? ;)
Ansonsten finde ich den neuen Ansatz testwürdig und bin gespannt, wie er mein Spielen ändern wird (wenn überhaupt) und hoffe auf ein Dishonored 3.

Das geht völlig unabhängig. ;)


cryer

vom 17.09.2017, 20:05 Uhr

Die New Game+ Aussage zum Hauptspiel bezieht sich darauf, dass es zum Release kein NG+ hatte. Das Feature wurde erst später reingepatcht. Ah, hier http://www.gamestar.de/artikel/dishonored_2,33 07074.html kann man es nachlesen.
Beim Tod des Outsiders scheint es direkt an Bord zu sein. Sehr begrüßenswert.


paulDS

vom 17.09.2017, 14:35 Uhr

Zitat von Memmnarch:
Ist die PS4 Version genau so unspielbar mit schwammiger Steuerung wie es bei Teil Zwei war ?


So ein Quatsch.

@Topic
Habs mir gestern gekauft, bin sehr gespannt. Teil 2 ist für mich eins der besten Spiele dieser Gen. Schade nur dass es sich nicht in den VZ widerspiegelt. Die Reihe hat nen größeren Erfolg verdient.
@Motzerator
Das Spiel bietet definitiv New Game+.


cryer

vom 16.09.2017, 16:49 Uhr

Wenn man das Hauptspiel auf der Xbox One gespielt hat, kann man dann bedenkenlos zur PC Version des Addons greifen oder benötigt man für bestimmte Features das Hauptspiel auf der Platte? ;)
Ansonsten finde ich den neuen Ansatz testwürdig und bin gespannt, wie er mein Spielen ändern wird (wenn überhaupt) und hoffe auf ein Dishonored 3.


motzerator

vom 15.09.2017, 22:17 Uhr

Im Artikel wird behauptet, das Dishonored 2 kein New Game Plus hat. Das kann so nicht ganz stimmen, meines Wissens wurde die New Game Plus Funktionalität mit einem Update nachgerüstet.
Mit dem neuen Addon habe ich so meine Probleme. Erstens habe ich nicht den geringsten Wunsch, den sympathischen Outsider zu bekämpfen. Er ist es doch, der meiner Spielfigur ihre besonderen Kräfte verleiht, mit der sie sich in einer feindlichen Welt zurecht finden kann. Denn das Böse geht ja von der feindlichen Spielwelt aus und nicht von dem, der meiner Spielfigur die Kraft gibt, sich dagegen zu stemmen.
Auch finde ich es schade, das es kein richtiges Addon ist, ich würde gerne meine Hauptfigur weiter aufmotzen, als wieder mit einer neuen beginnen.


Elena Schulz Freie(r) Autor/-in

vom 15.09.2017, 20:35 Uhr

Zitat von Memmnarch:
Ist die PS4 Version genau so unspielbar mit schwammiger Steuerung wie es bei Teil Zwei war ?

Ich habs auf der PS4 durchgespielt und hatte keine Probleme. Lediglich wenn viele kleine Gegenstände nebeneinander liegen und du etwas aufheben willst, ist es etwas fummelig.


Memmnarch

vom 15.09.2017, 20:18 Uhr

Ist die PS4 Version genau so unspielbar mit schwammiger Steuerung wie es bei Teil Zwei war ?


Jolly Roger

vom 15.09.2017, 19:33 Uhr

Liebe Gamepro,

bei Tests zu Add-Ons, DLCs und anderen Erweiterungen, fände ich mittlerweile eine Info zum Preis der Erweiterung direkt im Wertungskasten super :)

Die Zeiten der einfachen Vollpreistitel sind vorbei und der Preis von Erweiterungen variiert zum Teil stark. Da wäre es einfach schön direkt zu sehen, wie viel mich der Zusatzinhalt kostet :)