Im US-amerikanischen Staat Illinois musste sich ein 16-jähriger Schüler wegen einer Snapchat-Nachricht vor Gericht verantworten. Ein nicht veröffentlichter Videoclip zeigt ihn, wie er ein Videospiel spielt und sagt "Hört auf über Amokläufe zu reden, oder ich mache einen". Ein Mitschüler verständigte daraufhin die Polizei. Da der 16-jährige minderjährig ist, wurde er vor Gericht auf unbestimmte Zeit zu Hausarrest verurteilt.
Ein Teil der Strafe durch den Richter beinhaltet außerdem, dass er keine brutalen Videospiele darf. Damit scheinen jedoch nicht Videospiele per se gemeint zu sein. Während der Verhandlung soll der Richter gesagt haben "Du kannst Mario Kart spielen, so viel du willst".
Keine brutalen Spiele, Mario Kart ist aber erlaubt
Gegenüber Ars Technica meldete das Gericht im Nachhinein, dass diese ungewöhnliche, zusätzliche Maßnahme nicht unbedingt als Bestrafung gemeint war. Es sollte lediglich sichergestellt werden, dass der Hausarrest "erfolgreich" umgesetzt wird. Warum in diesem Fall trotzdem harmlose Spiele wie Mario Kart erlaubt bleiben, wurde offenbar nicht kommentiert.
Ungeachtet der merkwürdigen Maßnahme zeigen sich Schulen und Eltern momentan sehr empfindlich, wenn es um Amokläufe geht. Nach dem tragischen Vorfall in Florida im Februar verfolgen Behörden aufmerksam jeden Hinweis auf potentiell gefährliche Anzeichen. Auch vor dem Unglück in Florida gab es mehrere Hinweise, die u.a. vom FBI jedoch nicht ernst genommen wurden.
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Nur wenige Tage vorher wurden in Lake Park zwei High Schools gesperrt, nachdem es dort ebenfalls Anzeichen für einen möglichen Amoklauf gab, die sich im Nachhinein als falsch herausstellten. Auf diese beiden Vorfälle bezog sich auch die Nachricht des 16-jährigen Schülers. Sein Anwalt bezeichnete die Nachricht als "schlechten Witz, aber keine ernst gemeinte Drohung".
Nach dem aktuellsten Vorfällen melden sich neben den Verfechtern schärferer Waffengesetze in den USA auch wieder Kritiker von gewalthaltigen Videospielen und sehen dort einen Teil der Ursache. Im Staat Rhode Island hat sich der Politiker Robert Nardolillo beispielsweise dafür ausgesprochen, brutale Spiele zu besteuern, um damit psychologische Hilfe an Schulen zu finanzieren.
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