Seite 4: Homefront im Test - Kurzer Hausbesuch aus Korea

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Die unsichtbare Hand

Was genau nehmen Rianna und Connor da ins Visier? Die Kameraden-KI in Homefront hat öfter mal Aussetzer. Was genau nehmen Rianna und Connor da ins Visier? Die Kameraden-KI in Homefront hat öfter mal Aussetzer.

Sobald ein Spieler Level 7 erreicht, wird auf Wunsch in beiden Multiplayer-Modi der so genannte Battle Commander aktiviert. Das ist nichts anderes als eine Art KI-Fahndungssystem für besonders erfolgreiche Krieger. Ein Beispiel: In einem Match schaffen wir drei Kills hintereinander, ohne zu sterben. Das ruft den Battle Commander auf den Plan, der einem Spieler des gegnerischen Teams uns als besonderes Ziel zuweist (und auf der Karte markiert). Wenn uns der Widersacher nun erwischt und unsere Serie beendet, bekommt er besonders viele Battlepoints (braucht man für Waffen-Upgrades, Fahrzeuge etc.) aufs Konto. Falls er jedoch scheitert und wir weiter erfolgreich sind, steigen wir im Rang bis zum fünften Stern auf, und der Battle Commander hetzt uns schließlich die gesamte Feindes-Mannschaft auf den Hals. Immerhin: Je höher der Rang, desto coolere Extras haben wir zur Verteidigung zur Verfügung, von der einfachen Schutzweste bis hin zum drastisch erhöhten Waffenschaden. Mit fünf Sternen und der ganzen Gegnerschaft im Nacken wird ordentlich Adrenalin ausgeschüttet, die Neuerung hebt deshalb Homefront aus dem Meer der durchschnittlichen Multiplayer-Modi deutlich heraus.

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Der Battle Commander bringt außerdem Struktur und Sinn in die ansonsten etwas chaotischen Multiplayer-Matches. Außerdem zwingt er bei der gemeinsamen Jagd auf einen besonders gewieften Gegner zu Teamwork – das wird in Homefront ansonsten sträflich vernachlässigt. Es gibt keine Mechanismen zur Squad-Bildung, keine sich ergänzenden Spezialfertigkeiten. Das höchste der Gefühle sind Assist-Punkte, wenn wir einem Kameraden beim Abschuss helfen.

Drohn-O-Matic

»Entstehungsauswahl«? »Ausgewogenheit«? Die Lokalisation von Homefront hat offenbar der Google Translator gemacht. »Entstehungsauswahl«? »Ausgewogenheit«? Die Lokalisation von Homefront hat offenbar der Google Translator gemacht.

Erinnert sich noch wer an Frontlines: Fuel of War? Der Mehrspieler-Shooter war der Homefront-Vorgänger im Geiste, eine seiner Besonderheiten waren die Drohnen. Die kleinen Helfer kehren in Homefront zurück, wenn auch unverständlicherweise nur im Multiplayer-Modus. Mit einer Parrot-Drohne erkunden wir zum Beispiel das Gebiet und markieren Gegner für unsere Kameraden. Der kleine ferngesteuerte Hubschrauber verschießt Raketen und die Wolverine-Drohne ist eine Art Mini-Panzer mit Maschinengewehr. Welche Drohne wir dabei haben, wird über die gewählte Klasse geregelt. Allerdings lässt sich die Ausstattung auch vor jedem Match ändern. Kleine Einschränkung: Der Drohneneinsatz kostet Battlepoints und ist damit relativ teuer. Gut so, denn das verhindert reine Stellvertreter-Ballereien mit ferngesteuerten Fahrzeugen. Apropos Fahrzeuge: Die gibt es in Homefront mit seinen teils weitläufigen Karten natürlich auch, und auch sie kosten Battlepoints. Während ein Humvee noch vergleichsweise billig ist, muss man für einen Panzer oder gar einen Kampfhubschrauber ordentlich rauslatzen. Immerhin dürfen Teamkameraden beim Respawn direkt in den Beifahrersitz oder an die Bordkanone beamen – praktisch.

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Schon schön, irgendwie

Explosionen und sonstige Grafikeffekte in Homefront liegen auf hohem Niveau, die kantigen Charaktere dagegen weniger. Explosionen und sonstige Grafikeffekte in Homefront liegen auf hohem Niveau, die kantigen Charaktere dagegen weniger.

Auf der technischen Seite gibt sich Homefront solide. Es gibt keine besonderen Highlights, aber auch keine groben Schnitzer. Nur auf manchen Fernsehern und bei bestimmten Einstellungen leidet das Spiel unter grobem Tearing, massenhaft trat das Problem jedoch nicht auf. Das gilt auch für die seltenen Grafikbugs, wenn etwa ein koreanischer Soldat mit grotesk verlängertem Polygonhals über einen Zaun hängt oder eine zurückgelassene Waffe in der Luft schwebt. All das kommt zwar vor, aber zu selten, um sich darüber aufzuregen. Aufregen kann man sich höchstens über die dummen Mit-Widerstandskämpfer. Die stehen nämlich gern mal Weg herum oder beharren darauf, strikt in der geskripteten Reihenfolge etwa durch ein Loch zu kriechen – und da hat man als Spieler dann eben zu warten. Aber war erduldet man nicht alles, wenn dafür am Ende die Befreiung Amerikas steht.

THQs Kampf-Code

Um den Gebrauchtspiel-Handel einzudämmen, liegt jedem Exemplar von Homefront der so genannte Kampf-Code bei. Den muss man bei Xbox Live oder PSN eingeben, um den kompletten Multiplayer-Modus freizuschalten. Ohne Kampf-Code steigt ihr im Multiplayer-Rang maximal bis Level 5, der spannende Battlecommander-Modus bleibt somit versperrt (erst ab Level 7). Wer ein gebrauchtes Homefront kauft, kann einen neuen Kampf-Code für rund zehn Euro herunterladen.

Deutsch oder Englisch?

Wer auch nur einen Hauch Englisch versteht, sollte einen großen Bogen um die lokalisierte Fassung von Homefront machen. Stellt dazu eure Konsole einfach auf englische Sprache um, schon bleibt ihr von den Google-Translator-Texten des Spiels verschont. Schnitte oder sonstige Zensurmaßnahmen gibt es bei Homefront übrigens nicht, man braucht also keinen Importhändler zu bemühen.

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