Im AppStore gibt es eine unüberschaubare Anzahl Spiele, die – was die Bedienung angeht – ganz einfach strukturiert sind. Ein großer Teil jener Spiele lässt dem Nutzer nur noch eine einzige Möglichkeit zur Einflussnahme. Jetpack Joyride von den Halfbrick Studios (Fruit Ninja) ist so ein Titel.
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Die Story ist nebensächlich und gleichzeitig ziemlich fragwürdig. Die Spielfigur namens Barry bricht in ein Labor ein und stiehlt einen Raketenrucksack, dessen Flugkraft nicht aus einem Triebwerk gewonnen wird, sondern aus dem Rückstoß eines mächtigen Maschinengewehrs besteht. Warum Barry das Gerät an sich reißt, wird nicht erklärt. Der Spieler rast nun mit dem Ganoven nach rechts, durch einen Tunnel hindurch, und erschießt mit dem Maschinengewehr die weiß gekleideten Wissenschaftler im Dutzend. Die armen Gesellen rennen hilflos umher, doch Barry kennt keine Gnade.
Aus irgendeinem Grund befinden sich noch schwebende Goldmünzen im Tunnel, die von Barry aufgenommen werden können. Regenbogenkisten haben gar einen bemerkenswerten Nebeneffekt: Der Rucksack verwandelt sich in einen Mech, einen mächtigen Chopper oder sogar in einen Vogel, dessen Federkleid aus Geldscheinen besteht. Immer wieder tauchen Laserbarrieren auf, deren scharf gebündelte Strahlen tunlichst vermieden werden sollten. Raketen rasen unvermittelt heran, rotierende Stromfallen versperren den Weg. Wenn es Barry dann irgendwann erwischt hat, ist die Runde aber noch nicht vorbei: Plötzlich sieht man einen Spielautomaten vor sich, der mit eingesammelten Münzen gefüttert werden kann und gegebenenfalls diverse Boni zum Punktestand addiert.
Das abstruse und wahnwitzige Setting wird für allerlei spaßige Missionen genutzt. Anfangs reichen drei erfüllte Aufgaben aus, um im Level aufzusteigen. So soll zum Beispiel eine bestimmte Strecke lang auf dem Gesicht gerutscht werden. Da dies nur passieren kann, wenn Barry abgeschossen wird oder in eine Barriere donnert, beschäftigt man sich einige Minuten lang mit möglichst heftigen Abstürzen. Eine andere Mission verlangt es, eine bestimmte Strecke zu fliegen, ohne auch nur eine einzige Münze aufzusammeln. Dieser Spielaufbau lenkt geschickt vom simplen Grundgerüst ab und ist der motivierende Punkt von Jetpack Joyride.
Die verdienten Gelder dürfen in einem Shop ausgegeben werden. So kann man Barry mit neuer Kleidung ausstatten oder zu einem Zombie umbauen, neue Rucksacktypen stehen zum Kauf bereit, die Fahrzeuge lassen sich aufrüsten und hilfreiche Items können erworben werden. Mit diesen Items startet man schneller in die nächste Runde oder zündet nach dem erneuten Absturz eine Bombe, die den reglosen Barry noch ein gutes Stück weiter schleudert. Selbstverständlich wird die zurück gelegte Strecke gemessen und in einer Rangliste veröffentlicht.
Die Steuerung besteht einzig und allein aus dem Abfeuern des Maschinengewehrs. Wer geschickt damit umgeht, kann den Dieb auf einer Höhe halten. Ein simpler Tapp auf den Bildschirm reicht aus, um das Fluggerät in "Stimmung" zu bringen. Dadurch bewegt man sich hoch und runter und weicht auf diese Weise den zahlreichen Hindernissen aus.
Technisch ist das Spiel kein Brett, kommt aber mit charmanter Präsentation und flotter Musik ganz leicht und beschwingt daher. Die 2D-Grafik saust pfeilschnell vorbei und erinnert an die gute, alte Zeit in den Spielhallen der 90er Jahre.
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