Produktbewertungen dienen in der Regel dazu, die potenzielle Kundschaft über den Gegenstand ihres Begehrens genauer zu informieren. Besitzt ein Produkt beispielsweise vorwiegend schlechte Bewertungen, ist das ein Indiz dafür, wohl besser die Finger davonzulassen.
Für einige von euch könnte jedoch die Information überraschend kommen, dass negative Bewertungen in einem Fall als Unterstützung für die US-amerikanischen Behörden dienen, einen Betrüger zu entlarven und zu fassen.
Betrüger verkauft gefälschte Nintendo-Waren im Wert von über 2 Millionen US-Dollar
Auf der New-Yorker-Insel Long Island hat der 34-jährige Isaac Lapidus seit dem Jahr 2018 gefälschte Nintendo-Produkte über Amazon verkauft. Sein Komplott hat er von einer Lagerhalle aus dem Dorf Island Park betrieben.
Konkret hat Lapidus Fälschungen von folgenden Produkten verkauft:
- 200.000 gefälschte Nintendo Switch Docks
- 10.000 Adapter für Nintendo Switch Docks
- 15,700 Accessoires für Pokémon Go Plus+
17:34
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Mit dem Verkauf der besagten Produkte hat Lapidus insgesamt mehr als 2 Millionen US-Dollar (ca. 1,7 Millionen Euro) verdient.
Er hat unter mehreren Usernamen auf Amazon agiert:
- PandaVida Inc.
- Unibabe
- ABC of product
- This Too Shall Pass
- Zuzu Cares 4 U (später ArminStore)
Mögliche Schäden durch Verkauf von Fälschungen: Der Verkauf solcher Fälschungen ist nicht nur gefährlich für das Geschäft von Nintendo, sondern auch für die Käufer*innen. Die zuständige Bezirksstaatsanwältin von Nassau County, Anne Donnelly, warnt hierfür vor unsicheren elektronischen Geräten. Fälschungen werden wohl kaum so genau auf Sicherheitsrisiken wie die Originalware überprüft.
So wurde der Scam aufgedeckt
Zahlreiche negative Bewertungen und Rücksendungen an Amazon der enttäuschten Kundschaft haben Nintendo dazu veranlasst, die Produkte zu überprüfen. Das Unternehmen hat schnell festgestellt, dass es sich dabei um Fälschungen handelt, die keine Teile von Nintendo selbst besitzen.
Zusätzlich dazu besitze die gefälschte Ware fehlerhafte Produkt-Codes und Seriennummern. Auch falsche japanische Zeichen dienen zur eindeutigen Entlarvung.
Der aktuelle Stand
Lapidus wurde für seine Scam-Aktion wegen Markenpiraterie und Verschwörung angeklagt und verhaftet. Vor Gericht hat er für seine Unschuld plädiert und wurde erst einmal ohne Kaution und unter Aufsicht freigelassen.
Die Untersuchung befindet sich laut der Staatsanwaltschaft immer noch in Gange, und Lapidus erwartet eine Gefängnisstrafe von bis zu 15 Jahren, sollte er für schuldig erklärt werden.
Auch Amazon hat in der Zwischenzeit reagiert und die gefälschten Angebote entfernt sowie die Accounts von Lapidus allesamt gesperrt.
Wie sehr verlasst ihr euch auf Produktbewertungen beim Online-Kauf?
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