Nelson Tethers: Puzzle Agent im Test - Test für iPhone

Eine Mangel an Radiergummis zwingt die Weltmacht USA in die Knie? Telltale Games schickt euch als FBI-Agent auf eine mysteriöse Mission voller Rätsel und schrägem Humor. Ob das reicht, um Professor Layton in Rente zu schicken, verrät euch der Test von Nelson Tethers: Puzzle Agent.

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Die USA unterhalten ganze 16 verschiedene Geheimdienste und Ermittlungsbehörden. 80 Milliarden Dollar (rund 57 Milliarden Euro) kostet das den Steuerzahler jedes Jahr. Da ist es kaum verwunderlich, dass das FBI sogar eine eigene Abteilung für das Lösen von Rätseln beschäftigt - zumindest nach Meinung von Telltale Games, den Machern von Nelson Tethers: Puzzle Agent. Das schrullige Adventure erschien im Sommer 2010 für den PC, stieß aber nur auf mittelmäßige Resonanz (GameStar-Wertung: 67). Kann die Umsetzung für Apples Mobilgeräte besser abscheiden?

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FBI-Agent Tethers sammelt Beweise in Scoggins, Minnesota. FBI-Agent Tethers sammelt Beweise in Scoggins, Minnesota.

Nelson Tethers arbeitet als Rätsellöser für besagte FBI-Abteilung. Ein dröger Bürojob bis zu jenem Tag, an dem Nelson auf einen Einsatz geschickt wird, der die nationale Sicherheit betrifft: Der US-Bürokratie droht der Stillstand, weil der einzige Lieferant von Radiergummis seine Fabrik unter mysteriösen Umständen geschlossen hat. Das Weiße Haus steht daher kurz vor dem Notstand. Die Macher setzen auf schrägen Humor, ein Augenzwinkern zieht sich durch das ganze Spiel.
Agent Tethers verlässt seine warme Amtsstube in Washington und reist nach Scoggins, einem verschneitem Kaff in Minnesota, um die Vorfälle in der Radiergummifabrik zu untersuchen. Dort angekommen findet Tethers heraus, dass die Firma nach einem Unfall geschlossen wurde, der Vorarbeiter Isaac Davner ist seitdem spurlos verschwunden. Bei den Ermittlungen wird klar, dass in Scoggins jeder Einwohner leicht merkwürdig ist. Warum will niemand über Davners Verschwinden reden und wieso will der örtliche Sheriff den FBI-Agenten schnellstmöglich wieder loswerden? Und was haben die seltsamen Waldgnome damit zu tun, von denen die Menschen in Scoggins immer reden? Puzzle Agent nimmt Anleihen an Twin Peaks, Fargo und Alan Wake: Der Agent aus der Stadt ermittelt in einem abgelegenen, verschrobenem Dörfchen, das Ganze gepaart mit einer Prise Übernatürlichem.

Was hat der Sheriff zu verbergen? Was hat der Sheriff zu verbergen?

Nelson Tethers ist kein klassisches »Benutze Affe mit Ventil«-Adventure wie die ebenfalls für iPhone erhältlichen Monkey-Island-Teile, vielmehr steht es in der Tradition der Professor-Layton-Spiele auf dem Nintendo DS. Damit die Geschichte weitergeht, löst ihr Rätsel, die in keinem echtem Zusammenhang zur Spielwelt stehen. So müsst ihr beispielsweise das Ofenrohr des Hotels reparieren, indem ihr quadratische Puzzleteile so dreht, dass eine Verbindung zwischen Anfang und Ende entsteht. An anderer Stelle bittet euch einer der Einwohner, seine Flöhe wieder einzufangen. Also zeichnet ihr Kästchen auf ein Raster, und müsst darauf achten, dass jedes der Tiere auch genug Kästchen als Platz hat.
Jeden Lösungsvorschlag schickt Nelson zur Bearbeitung ans Hauptquartier, je mehr Versuche er braucht, desto höher werden die Kosten für den Steuerzahler. Für irgendwas müssen die 80 Milliarden Dollar ja verbrannt werden.
Auf einer Karte von Scoggins wählt ihr, wo ihr als nächstes nach Hinweisen sucht und Zeugen verhört. Das gaukelt zwar spielerische Entscheidungsfreiheit vor, aber in Wirklichkeit gibt es immer nur einen Ort, an dem die lineare Handlung weitergeht. Die Rätsel sind abwechslungsreich, die Schwierigkeit schwankt dabei zwischen einfach und knifflig - wirkliche Kopfnüsse wie bei Professor Layton gibt es nicht. Wer trotzdem partout nicht auf die Lösung kommt, der kann bis zu drei Tipps pro Rätsel in Anspruch nehmen. Diese werden mit Kaugummis bezahlt, die Tethers überall einsammeln kann und die ihm beim Nachdenken helfen.

Die Rätsel: Spannend, aber oft zu leicht. Die Rätsel: Spannend, aber oft zu leicht.

Technisch ist Puzzle Agent einwandfrei. Der minimalistische und trotzdem charmante Zeichenstil kommt auch dem kleinen Bildschirm gut zur Geltung. Die Bedienung wird auf dem Touchscreen, obwohl es sich um eine PC-Portierung handelt, nie fummelig. Hervorragend ist die Sprachausgabe, die sowieso schon schrägen Charaktere bekommen durch die guten Sprecher noch mehr Persönlichkeit. Gute Englischkenntnisse sind allerdings notwendig, da es keine deutsche Sprachausgabe gibt.
Nach maximal drei bis vier Stunden kommt allerdings schon das merkwürdige und abrupte Ende, das mehr Fragen offen lässt als zu klären. Wiederspielwert hat Puzzle Agent blöderweise keinen.

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