PC-Spieler*innen kennen das Problem jetzt schon seit Wochen: Die Preise für Arbeitsspeicher explodieren aktuell ins Unbezahlbare und es ist kein Ende in Sicht. Für 32 Gigabyte DDR5-RAM müsst ihr momentan fast 500 Euro (via PCPartPicker) latzen, also knapp 320 Prozent mehr als noch vor zwei Monaten.
Obwohl in Konsolen ebenfalls RAM-Speicherbausteine verbaut sind, hat sich dort aber noch keine Preissteigerung eingeschlichen. Die Speicherkrise dürfte sich jedoch auf absehbare Zeit auch auf Switch 2, PS5 und Xbox auswirken.
Nintendo hat laut Analysten schwere Zeiten vor sich
Die Switch 2 kam am 5. Juni auf den Markt, also einige Monate vor dem Preis-Boom von RAM-Modulen. Mit 470 Euro fiel sie schon zum Launch ein ganzes Stück teurer als die originale Switch aus, aber das rechtfertigt sie mit einer durchaus beachtlichen Performance.
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Ist die Switch 2 bereit für die Zukunft? - Nintendos bislang teuerste Konsole im Test
In ihr stecken 12 Gigabyte RAM für die Texturen, Spieledaten und Co. und das könnte mit Blick auf die Speicherpreise problematisch werden. Laut eines Bloomberg-Reports zahlt Nintendo für den Low Profile DDR5X-RAM schon jetzt 41 Prozent mehr in der Produktion als noch im Quartal davor.
Der Anstieg ist zwar nicht so heftig wie bei RAM-Riegeln für Konsumenten, zuvor abgeschlossene Verträge mit Preisgarantien könnten die Auswirkungen derzeit aber noch abfedern. Sollten diese neuverhandelt werden oder auslaufen, dann müsste auch Nintendo tief in die Tasche greifen.
Die Kosten werden zumeist auf die Konsumenten umgewälzt, die Switch 2 würde also teurer werden. Zudem könnte es physische Spiele treffen, da der dafür notwendige Speicher ebenfalls leicht um 8 Prozent teurer geworden ist, genau wie für den internen Speicher der Handheld-Konsole.
Das passiert beispielsweise gerade auch bei MicroSD Express-Karten, die zur Speichererweiterung genutzt werden. 256 Gigabyte kosteten vor wenigen Wochen noch 60 Euro, sind jetzt aber um 50 Prozent auf 90 Euro gestiegen, statt mit der größeren Verbreitung günstiger zu werden.
RAM könnte wegen des KI-Hypes noch lange teuer bleiben
Der Aktienkurs von Nintendo ist als Reaktion auf die RAM-Krise innerhalb einer Woche um 4,7 Prozent beziehungsweise 14 Milliarden Dollar Marktwert eingebrochen. Und das innerhalb der umsatzstarken Vorweihnachtszeit!
Laut Marktanalysten gibt es unter Investoren zurzeit Unsicherheiten darüber, wie die Switch 2 im Angesicht der höheren Produktionskosten ihre Profite halten soll. Zudem wird befürchtet, dass die Handheldkonsole trotz Verkaufsrekorde nicht über Nintendo-Fans hinaus erfolgreich sein könnte.
Und das Problem könnte sich für Nintendo sogar noch weiter verschärfen, denn die eigentliche Ursache für den Preisknall bei RAM-Modulen wird sich nicht so schnell in Luft auflösen: KI.
OpenAI gibt beispielsweise an, dass das Unternehmen pro Monat circa 900.000 RAM-Wafer benötigt. Wafer sind die rohen Siliziumscheiben, auf die die Schaltkreise für den Arbeitsspeicher gedruckt werden. Laut dem Linux-Magazin entspricht der OpenAI-Bedarf ungefähr 40 Prozent der gesamten weltweiten Produktion.
OpenAI gilt aber auch schon jetzt als großer Preistreiber, da das Unternehmen im Verdacht steht, einen Großteil der weltweiten RAM-Kapazitäten aufgekauft zu haben, um die eigene Position im KI-Markt zu stärken (via Moore's Law is Dead). Denn die großen Modelle benötigen viel Arbeitsspeicher für ihre Berechnungen – wer mehr RAM hat, hat also auch die besseren Voraussetzungen.
Die drei großen Speicherhersteller (Samsung, Micron und SK Hynix) reagieren entsprechend darauf und verlagern weite Teile ihrer Produktionskapazitäten auf die Nachfrage von KI-Firmen, was die Knappheit zusätzlich verschärft.
Zusammengefasst sind aufgrund der ganzen Faktoren Preissteigerungen bei Konsolen auf keinen Fall ausgeschlossen. Denn ohne RAM geht nichts. Zwar könnten die Speicherpreise wieder drastisch sinken, sobald die KI-Blase platzt, da es dann ein Überangebot gäbe. Es ist aber völlig unklar, ob und wann das der Fall sein könnte.
Wie seht ihr die Entwicklung? Woran habt ihr vielleicht sogar schon gespürt, dass Speicher jetzt deutlich mehr kostet?

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