Evangelion-Fans müssen jetzt stark sein: Legendäres Animestudio schließt nach 40 Jahren

Nach einem angemeldeten Insolvenzverfahren und zahlreichen Problemen in den letzten Jahren gibt das Animestudio Gainax offiziell seine Schließung bekannt.

Das Studio hinter Neon Genesis Evangelion gibts nicht mehr. (Bild: © Gainax) Das Studio hinter Neon Genesis Evangelion gibt's nicht mehr. (Bild: © Gainax)

Es gibt Neuigkeiten aus der Animebranche, auch wenn es leider keine guten sind. Mit Gainax gibt ein Urgestein unter den Animationsstudios seine endgültige Schließung bekannt. Das Studio war vor allem für sein Meisterwerk Neon Genesis Evangelion bekannt, wobei es auch weitere Sci-Fi-Hits wie Gurren Lagann zu verantworten hatte.

Schließung nach schwieriger Unternehmensgeschichte

Bereits vor seiner Insolvenzanmeldung im Mai 2024 steckte Gainax seit Jahren in Schwierigkeiten. Laut offiziellen Statements lag das vor allem an den problematischen Managementpraktiken der Geschäftsführung. Dazu zählen etwa das Eröffnen weiterer Tochterfirmen und gescheiterte Investitionen.

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Ferner soll Verantwortung an ungeeignete Personen übertragen worden sein. Dazu gehört die Ernennung von Tomohiro Maki als Geschäftsführer im Jahr 2018, der kurze Zeit später 2019 wegen sexuellem Missbrauchs einer Minderjährigen verhaftet wurde.

Wenige Jahre später stand Gainax erneut vor Gericht, dieses Mal jedoch wegen missbräuchlicher Rechteübertragungen und einbehaltener Lizenzgebühren. Das Animationsstudio Khara (neue Evangelion-Filme, Kaiju No. 8), das von Gainax-Mitbegründer Hideaki Anno nach seinem Verlassen von Gainax im Jahr 2006 gegründet wurde, reichte deswegen Zivilklage ein und erhielt im Frühjahr 2023 einen Rechtszuspruch. Gainax schuldete Khara deswegen 100 Millionen Yen (das entspricht heute umgerechnet etwa einer halben Million Euro).

In den Jahren danach wurde vor allem Schadensbegrenzung betrieben. Khara unterstützte Gainax bei der Sicherung der Rechte seiner Marken und Kunstschaffenden. Laut Annos offiziellem Statement vom 11. Dezember wurden „die Rechte an jedem Werk ordnungsgemäß bearbeitet, übertragen und die Produktionsergebnisse sowie weitere Materialien sicher an die jeweiligen Rechteinhaber und Urheber zurückgegeben“.

Mehr über die turbulente Geschichte und den Verfall des Animationsstudios könnt ihr in diesen zwei offiziellen Statements lesen:

Ein Blick in die Zukunft: So schade es auch ist, dass ein Urgestein der Animebranche seine Schließung bekannt geben musste, so sind einige kreative Köpfe dahinter immer noch tätig. Dazu gehört das von Gainax-Mitbegründer gegründete Studio Khara, aber auch das Studio Trigger, das 2011 ebenfalls von zwei Gainax-Mitarbeitenden kurz nach ihrem Weggang aus dem Boden gestampft wurde.


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