Die allererste Animation von One Piece war nicht der aktuelle Anime, sondern ein 28-minütiger Kurzfilm und der Stil unterscheidet sich gewaltig von der jetzigen Serie

Bevor Toei Animation 1999 den One Piece-Anime startete, gab es bereits im Jahr zuvor eine erste Animation, die sich deutlich vom aktuellen Stil unterscheidet.

Ruffy hat gut grinsen: Im Gegensatz zu Koby taucht er im Pilotprojekt von One Piece auf. (© Toei Animation Eiichiro Oda) Ruffy hat gut grinsen: Im Gegensatz zu Koby taucht er im "Pilotprojekt" von One Piece auf. (© Toei Animation / Eiichiro Oda)

Seit dem Beginn im Jahr 1999 zeichnet sich Toei Animation für den One Piece-Anime verantwortlich. Die erste Folge "Hier kommt Ruffy, der künftige König der Piraten!" war aber tatsächlich nicht das erste Mal, dass Ruffy & Co. animiert wurden – schon im Jahr zuvor gab es eine Umsetzung.

Ein Jubiläumswerk zum 30-jährigen Bestehen des Shonen Jump-Magazins

Bei dieser Umsetzung handelt es sich um ein OVA (Original Video Animation): "One Piece: Defeat Him! The Pirate Ganzack!" wurde am 26. Juli 1998 von Production I.G. produziert und markierte den allerersten Schritt der beliebten Manga-Serie in Richtung Animation.

Video starten 1:04 One Piece Red - Der deutsche Trailer zum Kinofilm

Das 30-minütige OVA entstand als Teil der Jump Super Anime Tour 1998, die das 30-jährige Jubiläum des Shonen Jump Magazins feierte. Einige bekannte Namen waren für das Projekt verantwortlich:

  • Production I.G. hatte schon zuvor mit End of Evangelion und Ghost in the Shell Erfolge vorzuweisen.
  • Für die Regie war indes Goro Taniguchi zuständig, der etwa bei Code Geass federführend war und später auch bei One Piece: Red die Zügel in der Hand halten sollte.

Eine eigenständige Geschichte abseits des Mangas

Die Geschichte im OVA geht einen vom Manga separaten Weg: Nach einem Angriff durch ein Seeungeheuer werden die drei (schon etablierten) Strohhutpiraten Ruffy, Zorro und Nami getrennt.

Die beiden Erstgenannten stranden auf einer vom Piraten Ganzack terrorisierten Insel. Dort begegnen sie dem Mädchen Medaka, deren Vater zusammen mit anderen Dorfbewohnern zur Zwangsarbeit verpflichtet wird.

Ganzack - von Oda persönlich entworfen - erwies sich als eine Mischung verschiedener Antagonisten, die erst später auftreten sollten. Die Figur kombinierte etwa Buggys übersteigertes Ego, Don Kriegs gepanzerte Rüstung oder Arlongs menschenverachtende Haltung.

  • Trotz der eigenständigen Handlung enthielt das OVA bereits One Piece-Elemente, die im "richtigen" Anime wiederkehren sollten. So wurde unter anderem die Bedeutung von Shanks und Luffys Strohhut thematisiert.

Ein gänzlich anderer Stil

Der auffälligste Unterschied zum späteren Toei-Anime lag allerdings in der Optik. Hisashi Kagawa, bekannt für seine Arbeit an "Sailor Moon", basierte seine Charakterdesigns auf Odas ursprünglichen Entwürfen. Zusätzlich war die Farbpalette gedämpfter.

Jahrelang galt das One Piece-OVA als schwer zugänglich, da es ursprünglich nur als VHS-Kopie für 500 Yen an Shonen Jump-Leser*innen verkauft wurde. Mit dem enormen Erfolg des Toei-Animes geriet das Production I.G.-Werk zunehmend in Vergessenheit und entwickelte sich zu einer Art "Lost Media".

Gelegentlich tauchen Auszüge aus dem Kurzfilm dennoch auf Social Media auf:

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Komplett in Vergessenheit geraten ist das OVA immerhin nicht: Wenn ihr im erwähnten Red-Film genau hinseht, könnt ihr Ganzack für sehr kurze Zeit als eines der zahlreichen Opfer der Antagonistin wiederentdecken.

Wäre die Umsetzung von I.G. Production passender für One Piece gewesen oder seid ihr froh, dass Toei das Ruder übernommen hat?

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