Project Winter ist ein komplexeres Among Us für Survival-Fans

Auf dem PC ist Project Winter schon seit längerem ein beliebter Multiplayer-Titel. Jetzt kommt das Spiel endlich auch auf die Konsolen. Wir stellen es vor.

Project Winter erscheint noch im Januar für die Xbox One, PS4- und Switch-Versionen werden folgen. Project Winter erscheint noch im Januar für die Xbox One, PS4- und Switch-Versionen werden folgen.

Genre: Action Entwickler: Other Ocean Interactive Plattform: PS4, Xbox One, Nintendo Switch Release: 26. Januar 2021 (Xbox One), 2021 (PS4, Nintendo Switch), 2019 (PC)

Among Us gehört derzeit zu den beliebtesten Multiplayer-Spielen überhaupt. Die Multiplayer-Kabbelei, in der sich ein Verräter unter eine Raumstations-Crew mischt und deren Mitglieder eiskalt um die Ecke bringen muss, ohne enttarnt zu werden, ist insbesondere auf dem PC ein Riesen-Hit und schwappt jetzt langsam auch auf die Konsolen über.

Moment mal, Among Us? Sollte es hier nicht eigentlich um Project Winter gehen? Ja, und das wird es auch, allerdings kann man Project Winter kaum erklären, ohne auch Among Us zu nennen. Zu offensichtlich sind nämlich bestimmte Parallelen, zu ähnlich das generelle Konzept. Und doch gibt es es einige Elemente, die Project Winter gerade gameplay-technisch noch eine Stufe über den beliebten Genrekollegen hieven.

Die Überlebenden haben ihr Schicksal selbst in der Hand, in der Wildnis lauern aber etliche Gefahren. Die Überlebenden haben ihr Schicksal selbst in der Hand, in der Wildnis lauern aber etliche Gefahren.

Was macht Project Winter so besonders?

Darum geht's grundsätzlich: In Project Winter kämpfen in einem winterlichen Gebiet insgesamt 8 Spieler*innen ums Überleben, müssen eine Reihe von zufälligen Aufgaben erledigen (zum Beispiel eine Funkstation wieder flott machen) und dann aus dem Gebiet mithilfe eines Helikopters fliehen. Zwei aus der Gruppe werden allerdings vor der Partie als Verräter*innen bestimmt und müssen die Flucht der anderen verhindern - zum Beispiel, in dem sie die Missionsziele sabotieren, Wegweiser in falsche Richtungen drehen oder die Überlebenden kurzerhand einfach um die Ecke bringen: Der Clou: Niemand weiß zu Beginn, wer zur Verrätergruppe gehört, was natürlich für jede Menge Misstrauen in der Gruppe sorgt.

Das macht Project Winter anders als Among Us: Der Titel von Other Ocean Interactive mischt in dieses generell schon spaßige Katz- und Maus-Prinzip einen ordentlichen Schuss Survival. So müsst ihr zum Beispiel darauf achten, nicht zu verhungern oder zu erfrieren. Hier kommt das Crafting-System ins Spiel: Mit Materialien aus der Umgebung könnt ihr euch etwa Waffen oder Lagerfeuer bauen, um damit dann Tiere zu jagen oder euch auch abseits der sicheren Holzhütte (quasi die Safezone von Project Winter) aufzuwärmen und die entsprechenden Leisten wieder auf das Maximum zu bekommen. Durch die Tiere auf der Karte (Elche, Bären, Wölfe) sowie spezielle Events wie Schneestürme kommt zudem eine Portion mehr Dynamik und Unvorhersehbarkeit in die Partien.

Viele Gebäude auf der Karte können nur geöffnet werden, wenn mehrere Überlebende gleichzeitig die Control-Panels aktivieren. Viele Gebäude auf der Karte können nur geöffnet werden, wenn mehrere Überlebende gleichzeitig die Control-Panels aktivieren.

Ebenfalls eine andere Mechanik: Kommunikation mit anderen Spieler*innen ist zunächst nur dann möglich, wenn diese in eurer Nähe sind. Allerdings könnt ihr auch Funkgeräte in verschiedenen Farben craften oder finden, mit denen ihr dann mit denjenigen kommunizieren könnt, die Funkgeräte in denselben Farben haben. Doch wem soll man hier trauen? Auch hier stellt euch Project Winter vor eine knifflige Entscheidung. Jede*r Spieler*in hat zudem spezielle Bonusaufträge, die nur er oder sie erfüllen können, um bei Erfolg am Ende zusätzliche Überlebenspunkte abzustauben, womit sich dann wiederum neue Objekte für den eigenen Charakter freischalten lassen, etwa Kleidungsstücke oder Accessoires. Der Editor fällt deutlich umfangreicher aus als bei Among Us.

Und die Verräter*innen? Die bekommen auf der Karte aufgrund ihrer numerischen Unterlegenheit einige Boni spendiert. An speziellen Kisten, die nur sie öffnen können, finden sie beispielsweise starke Items oder sie können sich dank auf der Karte verteilter Luken schneller von einem Ort zum anderen bewegen. Auffallen sollten sie jedoch nicht, denn jederzeit können an einem Briefkasten an der Hütte Verdächtigungen ausgesprochen werden. Wer drei Stimmen "gesammelt" hat, kommt nicht mehr in die Hütte, was quasi einem Todesurteil gleichkommt, weil dann unter anderem die Crafting-Funktion gesperrt ist.

Ihr wollt sehen, wie Project Winter in Aktion aussieht? Kein Problem, hier ist ein Gameplay-Trailer:

Project Winter: Erster Trailer zur Konsolenversion des Survival-Social Deduction-Mixes Video starten 2:01 Project Winter: Erster Trailer zur Konsolenversion des Survival-Social Deduction-Mixes

Für wen ist Project Winter interessant?

Natürlich für jeden, dem das grundsätzliche Prinzip von Among Us (Social Deduction mit geheimen Rollen) gefällt und auch jeden, der regelmäßig mit einer größeren Multiplayer-Gruppe zusammenspielt. Survival-Mechaniken bzw. stetig abnehmenden Statusleisten sollte man zudem nicht abgeneigt sein, denn die sind ein essenzieller Bestandteil des Spiels. Project Winter wird außerdem dann am besten, wenn man jeden in der Runde kennt, aber auch so kommt es in vielen Partien zu witzigen Ereignissen, Schadenfreude oder kuriosen Situationen.

Project Winter ist bereits seit Anfang 2019 für den PC erhältlich und kostet dort knapp 20 Euro. Am 26. Januar 2021 startet die Xbox One-Version, die natürlich auch auf Xbox Series X/S spielbar ist und landet dort auch direkt im Game Pass. Einen konkreten Termin für die PS4- und Switch-Versionen gibt es zwar noch nicht, erscheinen wird Project Winter auf diesen Plattformen aber auf jeden Fall.

GamePro-Einschätzung

Tobias Veltin
@FrischerVeltin

Ähnlich wie Among Us erlebt Project Winter gerade einen zweiten Frühling. Und das kann ich voll und ganz nachvollziehen, denn auch ich bin Fan des im Brettspiel-Bereich schon länger populären "Social Deduction"-Prinzips. Durch die geheimen Rollen kommt ordentlich Spannung in die Partien und der Misstrauens- kombiniert mit dem Zufallsfaktor sorgt dafür, dass eigentlich keine Runde der anderen gleicht.

Die Survival-Komponente und die etwas tieferen Systeme wie das Crafting sorgen hier aber tatsächlich für ein etwas anderes Spielgefühl als der populäre Genrekollege, vor allem, weil es generell etwas komplexer wirkt. Hier muss ich nämlich nicht nur die möglichen Verräter, sondern auch andere Faktoren wie die Kälte, Hunger oder die aggressiven Tiere im Auge behalten. Das sorgt natürlich für etwas mehr Stress, aber auch für etwas mehr Spannung. Die Optik ist zudem nicht ganz so reduziert und durchaus liebevoll gestaltet, die größere Anpassbarkeit des eigenen Charakters gefällt mir ebenfalls. Kurzum: Wer das aktuell beliebte Multiplayer-Konzept ausprobieren will oder den nächsten Schritt nach Among Us machen möchte, sollte Project Winter unbedingt mal ausprobieren.

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