Dass die PlayStation 5 keine Spiele habe, ist ein Meme, das schon seit Jahren durchs Internet geistert. Und auch über den Service von PS Plus Essential wird sich gerne beschwert: keine guten Spiele, zu viele Indies und Blockbuster, die eh jeder schon besitze. Doch stimmt das wirklich – oder geht es hier mehr um Gefühl als um Fakten?
Metacritic spricht eine andere Sprache
YouTuber OliveOcelot ging genau dieser Frage nach. Statt Meinungen ließ er Zahlen sprechen: Er analysierte alle PS-Plus-Spiele der letzten vier Jahre und verglich ihre Bewertungen auf Metacritic. Das Ergebnis widerspricht dem gängigen Meme deutlich.
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Denn die Qualität ist überraschend konstant geblieben. Im Jahresdurchschnitt lag der Metascore in allen vier Jahren zwischen 74 und 78 Punkten, 2024 und 2025 sogar fast identisch. Von einem Einbruch kann also keine Rede sein.
Oft sind es einzelne Ausreißer, die den Eindruck trüben. So etwa im August: Der Monat landete bei einem schwachen Schnitt von 60 Punkten – obwohl das großartige Lies of P dabei war. Schuld war DayZ, das mit 31 Punkten das Gesamtergebnis ordentlich runterzog.
Wahrnehmung ist wichtiger als Zahlen
Im Video räumt OliveOcelot selbst ein, dass die Statistik nicht alles erklärt. Die Wahrnehmung spiele eine viel größere Rolle – was sich aktuell im November gut beobachten lässt. Stray ist ein Highlight, keine Frage, aber im Vergleich zu Alan Wake 2, dem großen Oktober-Titel, wirkt es für manch Fan vielleicht kleiner und weniger "wertvoll".
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Er verweist hier auf das sogenannte Gossensche Gesetz – ein psychologisches Prinzip, das besagt: Wenn wir dauerhaft hohe Qualität bekommen, nehmen wir sie irgendwann als selbstverständlich wahr. Wir registrieren nur, wenn sie abnimmt, nicht, wenn sie bleibt oder steigt.
Blockbuster, die jeder hat, und Indies, die keiner will
Dazu kommt, dass viele große Titel für manche längst "abgehakt" sind. Ein Beispiel: Das Dead Space Remake war ein echter Knüller – aber wer es als großer Horror-Fan schon durch hat, empfindet es bei PS Plus kaum noch als Mehrwert. Und wer nichts mit Horror anfangen kann, dem gibt das Spiel ohnehin nichts.
Andersherum liefern Indie-Spiele regelmäßig Top-Wertungen, treffen aber oft nur eine kleine Zielgruppe. Cocoon etwa hat eine beeindruckende Metacritic-Wertung von 88 Punkten, bleibt aber eben ein Puzzle-Spiel – und das ist nicht für alle etwas.
Hinzu kommt die Preiswahrnehmung: Ein Stardew Valley lieben zwar fast alle, aber bei einem Normalpreis von 13,99 Euro fühlt es sich weniger "wertvoll“ an als ein AAA-Titel zum Vollpreis, den man "geschenkt" bekommt.
Vielleicht ist PS Plus also gar nicht schlechter geworden – wir haben uns nur an die Qualität gewöhnt.
Aber wie seht ihr das? Seid ihr mit dem aktuellen PS-Plus-Angebot zufrieden?
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