Rechtsstreit um Wii-Controller - Nintendo muss 10 Millionen US-Dollar Strafe zahlen

Die Wii Remote und der Nunchuk waren Teil des Erfolgsrezepts der Nintendo Wii.

Die Nintendo Wii kam 2006 auf den Markt und es wurden etwa 101,63 Millionen Exemplare der Konsole verkauft. Ein gigantischer Erfolg, doch so richtig ausruhen kann sich Nintendo nicht: Laut einem Gericht in Texas hat das Unternehmen nämlich gegen Patente verstoßen. Nun sind 10 Millionen US-Dollar fällig, die an Ilife Technologies gezahlt werden sollen.

Die haben die Klage bereits 2013 zusammen mit der Kanzlei Munck Wilson Mandala eingereicht, da sie der Meinung waren, die Bewegungssensoren würden gegen ein Patent verstoßen, dass sie sich gesichert hatten. Das Urteil ist schließlich Ende August gefallen.

10 Millionen US-Dollar klingt zwar erst einmal viel, aber ursprünglich hatte ILife Technologies satte 144 Millionen US-Dollar gefordert. Zum Zeitpunkt der Klage wurden in den USA etwa 36 Millionen Wii-Konsolen verkauft, und ILife wollte 4 US-Dollar für jede verkaufte Einheit sehen. Da hat man wohl den Braten gerochen und im selben Zug auch gleich die Firma Under Armour mit verklagt. Die stellen Sportartikel und Smartwatches her. Auch bei deren Produkten sah ILife eine Verletzung ihres Patents.

Unsere Kollegen von Rolling Stone berichten, dass Nintendo vor Gericht argumentierte, dass das Patent von Ilife nicht gut beschrieben und daher unbrauchbar sei. Nachvollziehbar, da ursprünglich ein Verfahren beschrieben wurde, dass zu völlig anderen Zwecken eingesetzt werden sollte. Die Bewegungssensoren von Ilife sollten zum Beispiel Krankenpflegern helfen zu erkennen, ob ein älterer Mensch gestürzt ist.

Mit Videospielen hatte das also eigentlich gar nichts zu tun, aber Ilife argumentiert, dass sie mit ihrem Patent andere Anwendungszwecke nicht ausgeschlossen haben. Ob Nintendo das Urteil anerkennt oder eine Revision anstrebt, ist noch nicht klar.

Was meint ihr dazu?Ist das Urteil des Gerichts gerechtfertigt?