Reptilien sind wohl viel älter als angenommen: Hobby-Paläontologen finden Fossilien auf 355 Millionen Jahre altem Stein - Fund bringt gesamte Forschung durcheinander

Falls ihr schon immer mal nach Fossilien buddeln wolltet, können wir euch nur dazu ermutigen. Vielleicht macht ihr auch so einen bedeutenden Fund wie diesen hier.

Okay, es handelt sich bei dem Fund nicht um Dino-Fossilien, aber das Bild passt einfach trotzdem zu gut. Okay, es handelt sich bei dem Fund nicht um Dino-Fossilien, aber das Bild passt einfach trotzdem zu gut.

Wenn ihr dachtet, die ersten Reptilien müssten so ungefähr vor 320 Millionen Jahren am Start gewesen sein (wie die gesamte Wissenschaft bisher), dann liegt ihr offenbar falsch: Der Fund von zwei Hobby-Paläontologen stellt nämlich gerade die bisherigen Erkenntnisse über die Evolution auf den Kopf. Zumindest, wenn es um Reptilien geht, aber das könnte auch weitreichendere Bedeutungen haben.

Die ältesten Reptilien-Fußspuren überhaupt wurden von zwei Hobby-Forschern entdeckt - und sie sind eigentlich 35 Millionen Jahre zu alt

Worum geht's hier? Die beiden Hobby-Paläontologen Craig Eury und John Eason haben auf einer Steinplatte Spuren von Ur-Reptilien gefunden. Das ist an sich schon cool und spannend, aber hier sorgt vor allem die zeitliche Einordnung für Wirbel.

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Die Steinplatte mit den Spuren ist nämlich offenbar circa 355 Millionen Jahre alt. Die ältesten bisher entdeckten Reptilien-Fossilien waren aber nur 320 Millionen Jahre alt. Der neue Fund ist also stolze 35 Millionen Jahre älter als alle sonstigen Entdeckungen, die sich um Reptilien gedreht haben.

Das heißt anscheinend, dass die Reptilien schon sehr viel früher auf der Bildfläche erschienen sind, als die Forschung bisher dachte. Die ging bislang nämlich davon aus, dass es zu besagtem Zeitpunkt eigentlich nur Landwirbeltiere gegeben hätte, die im Gegensatz zu Reptilien zur Fortpflanzung noch auf Wasser angewiesen waren, so wie es bei Amphibien auch heute noch ist.

Sind das wirklich Reptilien-Spuren? Hier scheinen sich die Forschenden sehr sicher zu sein. Das lässt sich vor allem an den Krallen erkennen, die sämtliche Landwirbeltiere haben sollen, die nicht mehr ans Wasser gebunden sind, wenn es um die Fortpflanzung geht.

So sieht die Steinplatte mit den alten Reptilien-Spuren aus (Bild: https:www.nature.comarticless41586-025-08884-5figures2) So sieht die Steinplatte mit den alten Reptilien-Spuren aus (Bild: https://www.nature.com/articles/s41586-025-08884-5/figures/2)

Laut der Tagesschau erklärt der Wirbeltierpaläontologe Per Ahlberg von der Universität Uppsala in Schweden, dass sich das auch an der Form, den Proportionen der Zehen und daran, wie sie abgespreizt werden, erkennen lässt:

"Das ist genau wie bei anderen Fußabdrücken von frühen Reptilien, die wir von jüngeren Fossilien kennen. Das einzige komische ist das Alter."

Offenbar haben sich die Reptilien also einfach schneller entwickelt als angenommen. Dasselbe könnte auch für die Menschen beziehungsweise deren Vorfahren gelten, obwohl die Sachlage hier noch sehr unklar zu sein scheint. Ihr könnt euch die genauen Details zu den neu entdeckten Fossilien hier beim Fachmagazin Nature durchlesen.

Der Fund war eventuell nur möglich, weil einer der beiden Hobby-Forscher das allererste Mal überhaupt nach Fossilien gesucht hat. Zumindest könnte sein unvoreingenommener Blick dabei geholfen haben, nicht gezielt nach bestimmten Dingen zu schauen, sondern auch so eine Steinplatte wie diese hier in Betracht zu ziehen.

Habt ihr schon einmal bei Ausgrabungen geholfen und womöglich sogar selbst schon einmal etwas ähnlich Spannendes entdeckt?

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