Fazit: Resident Evil 4 Remake im Test: Wir sind zum zweiten Mal frisch verliebt

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Fazit der Redaktion

Samara Summer
@Auch_im_Winter

Ich habe mir über die Jahre oft ausgemalt, wie cool ein Remake von Resident Evil 4 sein könnte. Die Steuerung des Originals ist in meinen Augen richtig schlecht gealtert, aber trotzdem steht der Titel immer noch für rasante Action und ganz besondere Settings mit herrlich grotesker Stimmung. 

Das Remake transportiert genau dieselbe Atmosphäre und sieht dabei einfach super schick aus. Dass es jetzt meist dunkler ist und die Schauplätze noch viel detaillierter mit nettem Horror-Allerlei ausgestattet wurden, hat dafür gesorgt, dass ich beim Erkunden richtig viel Spaß hatte. Meine hohen Erwartungen wurden voll und ganz erfüllt.

In einem anderen Bereich wurden sie sogar übertroffen, nämlich beim Gameplay. Besonders das Pariersystem verleiht den Gefechten eine ganz neue Ebene, die ich nicht mehr missen will. Dazu kamen ein perfektes Pacing und extrem viel Abwechslung, was es mir schwergemacht hat, überhaupt mal den Controller aus der Hand zu legen. Aus “nur mal schauen, was jetzt kommt” wurden schnell mehrere Stunden, weil ein Highlight das nächste jagt. 

Das gilt auch für die Story, von der ich eigentlich keine großen Überraschungen erwartet hatte. Sie hatte dann aber doch richtig viele clevere Neuinterpretationen auf Lager, ohne sich weit von der Vorlage zu entfernen.

Da haben mich die wirklich sehr kleinen Schwächen, die sich hier und da im Spieldesign zeigen, oder der Fakt, dass die Geschichte immer noch ein wild zusammengesponnenes Konstrukt ist, kaum gestört.

Chris Werian
@DrChrisRespect

Bereits bei einem Anspieltermin vor einigen Monaten war mir von der ersten Sekunde an klar: Resident Evil 4 hat die Chance, ein zweites Mal Videospielgeschichte zu schreiben, so viel Potenzial steckt im Remake!

Am meisten hat mich damals das vielseitige Parier-System beeindruckt, mit dem ich so gut wie jeden Angriff von mir weglenken konnte. Im fertigen Spiel habe ich nun Schlangen, Tentakel, Schwerter und sogar Maschinengewehrkugeln mit Leons Messer abgewehrt und bin einfach nur sprachlos, wie viel Varianz allein in dieser Mechanik steckt.

Bei meinem nächsten Spieldurchgang werde ich mich wohl nur darauf fokussieren, herauszufinden, was ich noch alles parieren kann - die Möglichkeiten erscheinen mir grenzenlos!

Mit dem Parieren hebt sich das Remake also angenehm vom Original ab, die Neuauflage geht aber noch viele Schritte weiter und arrangiert den Klassiker komplett neu. Gebiete wurden zum Teil völlig umgestaltet, die Handlung ist spannender getaktet und der Survival-Aspekt dank Massen an Infizierten auf Anschlag gedreht.

Jedes noch so kleine Detail wurde auf den Kopf gestellt, weshalb meine Erwartungen ständig unterlaufen wurden. Ich würde gern ein paar Beispiele nennen, aber ich möchte euch nicht die Überraschung verderben. Nur so viel sei gesagt: Wenn ihr Resident Evil 4 wie eure Westentasche kennt, dann macht sich das Remake permanent einen Spaß daraus, euch den Boden unter den Füßen wegzuziehen!

Mit einigen Neuerungen habe ich allerdings auch meine Probleme. Das (auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad nur zeitweise) optionale Schleichen hat vor allem im ersten Drittel viel Fahrt herausgenommen. Außerdem fühlt sich die Steuerung im direkten Vergleich zum 2005er-Original ungewöhnlich träge an.

Aufgrund dessen, aber auch wegen der unzähligen Pluspunkte, glaube ich jedoch, dass das Remake und der Klassiker für mich perfekt koexistieren können.

Soll es arcadiges Old-School-Geballer mit völlig albernen, aber ungemein charmanten Sprüchen seitens Leon sein, dann komme ich einfach nicht am fast 20 Jahre alten Meilenstein vorbei. Das Remake kriegt mich hingegen mit seinem ernsteren Ton, der brillanten Pariermechanik und seiner umwerfenden Optik.

Dennis Michel
@DemiG0rgon

Capcom ist erneut ein fantastisches Remake gelungen, das muss selbst ich eingestehen, der nie der größte Fan der Resi-Action-Ära ab dem vierten Teil war. Ob ihr euch mit Leon bereits vor 18 Jahren durch Spanien geballert habt oder Teil 4 zum ersten Mal zockt, hier bekommt ihr nach wie vor einen der unterhaltsamsten Third Person-Shooter überhaupt.

Es gibt kaum ein zweites Actionspiel, das mich in so hoher Schlagzahl von einem coolen Moment in den nächsten wirft und bei dem über weite Strecken alles, nur keine Langeweile aufkommt. Seien es die coolen Bosse, die dezenten, aber sinnvollen Änderungen zum Original, die richtig schicken Schauplätze oder das befriedigende Gunplay.

Ich habe mich die vergangenen Tage bereits am Morgen darauf gefreut, am Abend weiterzuspielen, was alles über den Spaß aussagt, den ich mit Resi 4 hatte. 

Ganz kann das Remake das Alter des Originals aber nicht verschleiern. Die Escort-Passagen mit Ashley beispielsweise sind zwar nicht mehr ganz so nervig wie früher, haben für mich in einem modernen Spiel in der Form aber nichts mehr zu suchen. Auch geht dem Spiel gegen Ende ein wenig die Luft aus und ein paar mehr Erklärungen, speziell zu Spielbeginn, hätten sicher nicht geschadet. 

Im großen Ganzen gehen meine Kritikpunkte aber im riesigen Spielspaß unter, den ich hatte. Habt ihr Bock auf einen der besten Ableger der Reihe, dann bekommt ihr meine volle Empfehlung. Vorausgesetzt natürlich, ihr mögt den actionlastigeren Weg, den Capcom hier 2005 eingeschlagen hat.

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