Seite 2: Retro Hall of Fame: Batman Returns - Der Dunkle Ritter als Pixel-Prügler

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Ist ja genau wie im Film!

Für einen simplen Prügler hält sich Batman erstaunlich eng an die Filmvorlage. Das Paradebeispiel gibt es am Ende des ersten Levels. Dort erspäht Batman Selina Kyle, die von einem Clown mit einem Elektroschocker bedroht wird. Auf der Leinwand schießt der Flattermann mit seinem Haken am Schurken vorbei, der bereits einen Fehlschuss vermutet - doch Batman reißt nun ein Stück Wand heraus, das dem Clown ins Kreuz kracht.

Genau die gleiche Aktion ist auch im Spiel möglich. Der Bosskampf ist damit keineswegs entschieden, beginnt aber schon mal mit einem Vorteil für den Helden - und das kommt uns sehr gelegen, weil es der Schwierigkeitsgrad des Spiels in sich hat. Schon der zweite (von fünf!) Schwierigkeitsgraden ist happig, sodass bereits der erste Bosskampf das ein oder andere Extraleben kostet.

Die Kulisse geht in Flammen auf, doch Batman bleibt cool und greift zum Haken. Mit solchen Jump&Run-Abschnitten lockern die Entwickler das Spielgeschehen auf. Die Kulisse geht in Flammen auf, doch Batman bleibt cool und greift zum Haken. Mit solchen Jump&Run-Abschnitten lockern die Entwickler das Spielgeschehen auf.

Ist der Schurke samt Schocker dann doch besiegt, werden Storyfetzen in pixeligen Standbildern erzählt - samt Originalzitaten, versteht sich. So erfahren Nicht-Kenner des Films, warum Selina sich in Catwoman verwandelt und wer eigentlich dieser eklige Pinguin ist, der die Stadt terrorisiert. Dem Fiesling möchten wir so schnell wie möglich Monokel und Zigarettenspitze aus der Visage kloppen, und schon bald gibt es Gelegenheit dazu.

Von der Büromaus zur Katzenlady

Vor dem großen Finale gibt es jedoch noch Dutzende Schlägereien und Jump&Run-Passagen zu bestehen. Letztere unterscheiden Batman Returns von der Prügel-Konkurrenz: In starren 2D-Sequenzen schwingt sich unser Held zum Beispiel an seinem Haken durch die Gänge eines brennenden Gebäudes. Solche Passagen sind zwar keine spielerischen Meilensteine, lockern den Ablauf aber angenehm auf.

Erster Höhepunkt ist dann der Kampf gegen Catwoman. Selina hat sich nämlich von der grauen Büromaus zur bissigen Katzenlady entwickelt und bearbeitet Batman nun mit Krallen und Peitsche. Mit der richtigen Strategie und der nötigen Konzentration bieten wir ihr aber Paroli - und sehen anschließend, wie Catwoman nach einem Wirkungstreffer in einem Wagen voller Katzenstreu landet. Im Film wie auch im Spiel eine Kultszene!

Eine Ente vermöbeln – das haben wir bis 1993 noch nicht erlebt. Das quietschgelbe Gefährt stammt tatsächlich aus dem Film, wird dort aber nicht bekämpft. Eine Ente vermöbeln – das haben wir bis 1993 noch nicht erlebt. Das quietschgelbe Gefährt stammt tatsächlich aus dem Film, wird dort aber nicht bekämpft.

Das nächste Highlight vor dem Finale ist die Fahrt mit dem Batmobil: In klassischer 16-Bit-Optik brettern wir durch Gotham und schießen Clowns mit Bat-Discs von ihren Motorrädern. Sind wir eigentlich die einzigen, die das Batmobil aus den Burton-Filmen zehn Mal cooler als Christopher Nolans bulligen Tumbler finden? Nur so nebenbei.

Schnabel-Schlägerei

Im siebten und letzten Level warten gleich zwei Duelle mit dem Pinguin. Das erste ist uns dabei besonders im Gedächtnis geblieben - denn der Oberschurke rollt in seiner gelben Riesen-Ente an, der wir den Schnabel verdreschen müssen. Das spielt sich genauso absurd, wie es klingt - und passt gerade deshalb so gut zu den dezent überdrehten Batman-Streifen von Tim Burton.

Im fünften Level geht ein Traum in Erfüllung: Wir brettern im Batmobil durch Gotham City und schalten dabei Pinguins Motorrad-Schergen aus. Im fünften Level geht ein Traum in Erfüllung: Wir brettern im Batmobil durch Gotham City und schalten dabei Pinguins Motorrad-Schergen aus.

Als der Pinguin dann endgültig besiegt ist, wollen wir mehr: neue Batman Filme, neue Batman-Spiele! Was wir bekommen, ist ziemlicher Schund. Val Kilmer und George Clooney versuchen als Hauptdarsteller zu retten, was ohnehin nicht mehr zu retten ist - die Joel-Schumacher-Filme gelten nicht umsonst als absoluter Tiefpunkt der Batman-Reihe.

An der Konsolen-Front sieht es auch nicht viel besser aus, bis sich Rocksteady des Themas annimmt und die Arkham-Reihe auf den Weg bringt. Der virtuelle Batman entfernt sich darin über die Jahre deutlich von seinem Leinwandvorbild. Eine echte Dark-Knight-Versoftung ist 2007 zwar in der Mache, wird aber bald wieder eingestellt. Jetzt warten wir gespannt, ob es in Zukunft wieder ein Batman-Spiel geben wird, das sich eng an einen Film anlehnt - die Messlatte liegt seit Batman Returns hoch.

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