Sony strukturiert Japan Studios neu und entlässt einen Großteil der Angestellten

Sony strukturiert sein ältestes Entwicklerstudio um und richtet damit den Blick immer weiter nach Westen.

Sony integriert Sony Japan Studio ins Team ASOBI. Sony integriert Sony Japan Studio ins Team ASOBI.

Es machte bereits die Runde, und Sony hat die schlechte Nachricht inzwischen auch bestätigt: Das JAPAN Studio wird Ende März verkleinert und komplett neu ausgerichtet. Einige Funktionen des Studios bleiben erhalten und manche Entwickler werden von ASOBI übernommen. Die meisten Angestellten müssen sich allerdings einen neuen Job suchen.

Hier ist das Statement von Sony:

"Im Bemühen unsere zukünftigen Geschäftsstrategien zu stärken, kann SIE bestätigen, dass PlayStation Studios JAPAN Studio in einem neuen Unternehmen neu organisiert wird. Am 1. April wird JAPAN Studio in Team ASOBI aufgehen, dem kreativen Team hinter Astro's PLAYROOM, um es dem Team zu ermöglichen, sich auf eine einzige Vision zu konzentrieren und auf der Beliebtheit von Astro's PLAYROOM aufzubauen. "

"Zusätzlich werden die Funktionen der externen Produktionen, Software-Lokalisierungen und dem Marken-Management von JAPAN Studio-Titeln in den globalen Funktionen der PlayStation Studios konzentriert."

JAPAN Studio ist für viele beliebte Spielemarken bekannt, darunter Ape Escape, Gravity Rush und Knack. Die Angestellten haben anscheinend alle Arbeitsverträge für jeweils ein Jahr, die immer mit Sonys Geschäftsjahr auslaufen. Dieses endet am 31. März.

Nicht profitabel genug: Laut VGC konnten die Titel in den letzten Jahren angeblich nicht genug Umsätze generieren.

Nur Astro Bot bleibt erhalten

Team ASOBI, das für die Astro Bot-Spiele verantwortlich ist, wird als eigenständiges Studio weiter existieren und einige Mitglieder aus dem JAPAN Studio übernehmen. Wir können in Zukunft also mit mehr Spielen der Reihe rechnen.

Diese Funktionen bleiben ebenfalls bestehen: JAPAN Studio hatte einige Abteilungen, die nicht an der Entwicklung der eigenen Spiele beteiligt waren. Dazu gehören die Lokalisierung und die Geschäftsabteilung. Diese bleiben ebenso erhalten wie die Unterstützung anderer Produktionen, die in Zukunft jedoch über die Worldwide Studios laufen soll. Unter anderem half JAPAN Studio bei der Entwicklung von Bluepoints Demon's Souls Remake.

Dass JAPAN Studio geschlossen wird, scheint nicht aus dem Nichts zu kommen. In den letzten Monaten haben einige profilierte Mitglieder das Team verlassen, darunter Bloodborne-Produzent Masaaki Yamagiwa und Silent Hill-Legende Keiichiro Toyama, der mit seinem neuen Studio Bokeh an einem Horror-Spiel arbeitet.

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Sony überlässt in Japan Nintendo das Feld

Schon vor über einem Jahr sagte Playstation-Chef Jim Ryan gegenüber gamesindustry.biz, dass Sony keine großen Spiele mehr für spezifische Märkte entwickeln wolle. Das könne man mit Indie-Projekten machen, nicht aber mit AAA-Games.

Japan ist nur noch untergeordnet: Sony hat ihre Zentrale inzwischen nicht mehr in Japan, sondern in Kalifornien. Und das hat gute Gründe. Der Konsolen-Markt in Japan schrumpft immer mehr. Die PS5, die sich weltweit prächtig verkauft, hatte in Japan den schwächsten Launch seit der originalen Playstation.

Nintendo hat leichtes Spiel: Analysten werfen Sony schon länger vor, den japanischen Markt nicht mehr ernst zu nehmen. Die Schließung des JAPAN Studio scheint dies zu bestätigen. Einer dürfte sich über diese Entwicklung freuen: Nintendo. Mit der Switch dominiert das Unternehmen das Konsolen-Business in Japan komplett. Und das scheint auch erst einmal so zu bleiben.

Seid ihr traurig über das Ende von Sonys JAPAN Studio?

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