Die Stadt Vergen gehört den … Zwergen. Und liegt in den Bergen. Mitten darin steht ein Mann mit silbernem Haarschopf und sieht sich um: Geralt, der Held des Rollenspiels The Witcher 2: Assassins of Kings. Der Hexer besucht zum ersten Mal in seinen Abenteuern eine Siedlung der Zwerge.
Unter den Hängen des Berglands haben die Stumpen Bauwerke errichtet, die für die Ewigkeit gemacht scheinen: Massive Wälle umschließen Vergen, breite Granittreppen und Steinbrücken spannen sich über das unruhige Gelände, selbst einfache Hütten sind aus dicken Quadern zusammengefügt, Durchgänge führen unter die Erde in schummrige Kammern. An den Außenrändern von Vergen hausen die nur geduldeten Menschen und Elfen in Zelten oder Holzkaten, die aus schlammigem Brackwasser hervorragen - man kann die Seuchen beinah aufsteigen fühlen.
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Dieser Detailgrad demonstriert eindrucksvoll, wie stimmungsvoll CD Projekt seine Schauplätze für The Witcher 2 gestaltet. Die Atmosphäre erinnert uns instinktiv an die Gothic-Spiele: Imposant kommt uns Vergen vor, aber gleichzeitig düster und schmutzig. Auf den Straßen laufen Passanten und werfen sich kurze Kommentare zu. Geralt selbst ist ein einsilbiger Held, rau und direkt. Wer ihm dumm kommt, muss mit Ärger rechnen. Der Mann und die Stadt Vergen passen perfekt zusammen.
Und dennoch: Irgendetwas stimmt nicht, etwas stört uns am Gesamtbild. Der Gedanke hängt im Hinterkopf, aber noch können wir ihn nicht klar benennen. Also suchen wir erst mal nach einer Aufgabe für Geralt.
Auf Mörderjagd in Vergen
Die finden wir vor der örtlichen Taverne: Der Elf Ele’yas bittet uns um Hilfe. In Vergen werden Elfen und Menschen ermordet, die zwergische Stadtverwaltung interessiert das herzlich wenig. Kann Geralt dem Übertäter nachspüren? Klar, aber nur gegen Bezahlung. Ele’yas gibt uns zwei Anhaltspunkte: Alle Leichen wurden in einem verlassenen Dorf vor der Stadt gefunden. Vielleicht findet sich dort ein Indiz. Alternativ könnte Geralt die Leichen untersuchen, die in der örtlichen Krypta eingelagert wurden. Die liegt allerdings mitten im Wald, und der ist nicht unbedingt sicher. Keadwanische Ritter, Nekker und Harpyien wurden dort gesehen. In der Taverne selbst bieten Aushänge Belohnungen für jeden, der die Harpyien-Königin erledigt. Versteht sich, dass wir den Zettel auch gleich einsacken.
CD Projekt lässt uns mit Absicht die Mördersuche in Vergen spielen, um uns zwei grundlegende Dinge über The Witcher 2 zu demonstrieren. Erstens: Die gesamte Indizienhatz mit ihren Verzweigungen, dem Stöbern in der Krypta und mehreren inszenierten Zwischensequenzen ist nichts weiter als eine Nebenaufgabe. Mehr noch: Sogar die gesamte große Zwergenstadt Vergen liegt nicht zwangsläufig auf der Route des Witchers. Je nachdem, wie man sich als Spieler in vorhergehenden Situationen entscheidet, setzt man möglicherweise nie einen Fuß in Vergen, dafür aber in andere Schauplätze. The Witcher 2 ist ein pralles, übervolles, breit gefächertes Rollenspiel-Erlebnis, so lautet die Botschaft.
Zweitens: Selbst Nebenquests sollen sich verzweigen und im kleinen das Witcher-Kernelement von Entscheidung und Konsequenz beinhalten. Wenn Geralts Nachforschungen schließlich – soviel sei verraten – zu einem Sukkubus führen, einer barbusigen Dämonin mit verführerischer Wirkung auf Menschen, dann kann er sie entweder töten oder laufen lassen. Beides könnte ein Fehler sein. Denn die Quest ist da längst noch nicht zu Ende. Wenn Geralt bei der Untersuchung der Leichen chirurgisches Besteck zur Hand hat, findet er einen Hinweis, dass womöglich jemand anders seine Hände im Spiel hat. Der Sukkubus ist nur ein vorgeschobener Täter. Oder?
Was in der Theorie spannend klingt, hat uns in der Praxis dennoch nicht ganz überzeugt. Denn die beiden Ausgangspunkte für Geralts Untersuchung – Dorf oder Krypta – führen mitnichten zu unterschiedlichen Lösungswegen, letztendlich muss man zwangsläufig in die Totengruft hinabsteigen. Die Nachforschung verlief linear und war nicht sonderlich fordernd. Wie sie letztlich endet, wissen wir selbst nicht – CD Projekt hatte die zweite Hälfte der Quest nicht freigeschaltet.
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vom 04.03.2011, 19:08 Uhr
@Night Hunter:
Ja, das mit der Option ist mir schon klar. Das ist aber ein Artikel, der 1:1 aus der Gamestar stammt - wo ich das Video bereits am Mittwoch gesehen hab. ;)
Fakt ist, es gibt derzeit keine konkreten Pläne für eine Umsetzung - die ich mir nebenbei bemerkt als großer Fan der Bücher auch sehnlichst wünsche -, also ist es sinnfrei hier darüber zu berichten. Jedes Mal, wenn ich hier was über das Spiel in den News sehe, denke ich mir "JA! Endlich ist die Konsolenfassung angekündigt!" und dann isses wieder nur kalter Kaffee!
Wenn ich über (derzeit) PC-only-Games lesen will, dann surf ich andere Seiten an.
vom 04.03.2011, 14:55 Uhr
Es gibt eben schon Pläne für ne Konsolenumsetzung ;)
Sie wissen nur noch nicht, ob sie sichs leisten können, ich denke aber schon, dass The Witcher 2 sich gut verkaufen wird. Der erste Teil hat doch überall ordentliches Lob abbekommen.
vom 04.03.2011, 09:28 Uhr
Also irgendwie ist dieser Artikel so überflüssig, wie ein Kropf. 1. Ein Konsolen-Release ist derzeit nicht geplant und 2. bis auf die Aussagen zu dem unfertigen Quest und zu den Menüs, gibt es keine weiteren Infos zum Spiel. Wie zum Beispiel hat sich das Kampfsystem verändert?
Wäre es gedruckt, könnte man sagen, es ist schade ums Papier!
vom 04.03.2011, 09:27 Uhr
Ich glaube nicht mehr daran, das es für Konsole erscheint.
Und wenn , dann nur mit großen technischen abstrichen.
Seht euch mal diese fantastische Grafik an. (es gibt ja auch noch mehr Videos im Netzt) Wie will man das auf den heutigen Konsolen noch verwirklichen.
Gerade bei den Open World spielen ist man fast am Ende der Fahnenstange angekommen. Auch grade was die Weitsicht und Texturen angeht.
Ich denke das neue Skyrim wird noch mal die Messlatte für Konsolen etwas nach oben verschieben, aber die haben ja auch eine neue Engine, und die must du ja erst mal haben.
vom 04.03.2011, 02:34 Uhr
Das kommt immer darauf an wie viel Geld die PC Version in die Kassen von CD Projekt spült. Sie sagen zwar selber, dass sie es gerne umsetzen wollen (und zwar in-house dieses mal), aber sie haben eben nicht genug Geld dafür. ich hoffe also, dass es sich gut verkauft am PC.
vom 03.03.2011, 22:17 Uhr
Kommt das Spiel jetzt doch noch für Konsolen oder nicht :confused:?
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