 
Dreimal dürft ihr raten, was euch in The Dishwasher: Vampire Smile erwartet. Zwei kleine Tipps: Das Downloadgame hat keine Jugendfreigabe und die Heldin schwingt nicht nur dicke Schwerter, sondern hat auch eine Kettensäge als Armprothese! Genau, Vampire Smile ist eine Arcade-Schlachtplatte der besonders blutigen Sorte. Kurzer Geschichtsexkurs: 2009 erschien der Vorgänger (The Dishwasher: Dead Samurai), den ein gewisser James Silva quasi im Alleingang gestemmt hat. Das wurde dadurch möglich, dass der Herr damals Microsofts Dream-Build-Play Entwicklerwettbewerb gewonnen hat und damit gleich auch einen Veröffentlichungsvertrag für XBLA. The Dishwasher: Dead Samurai kam bei Spielern und Kritikern so gut an, dass ein Nachfolger gleich zur beschlossenen Sache wurde.
 
Vom Spielprinzip her ist das Ding mit Muramasa: The Demon Blade vergleichbar. Will heißen, man läuft von links nach rechts und schnetzelt mit ausufernden Combos alles, was in Sichtweite kommt und wie ein Feind aussieht. Sonst ist The Dishwasher: Vampire Smile aber eher der psychopathische Bruder des weitestgehend unblutigen und kunterbunten Muramasa. Vampire Smile ist ein dunkler, ultrabrutaler Comicschnetzler in dem nur die rote Suppe für Farbe sorgt, aber das gleich hektoliterweise. Als tödlicher Schwertkämpfer hetzt man von Raum zu Raum und haut ausufernde Combos in das Pad. Die Liste der möglichen Attacken ist zwar sehr lang, effektiv geht es aber meist darum, dass man geschickt ausweicht, möglichst viele Treffer landet und wenn ein Gegner betäubt ist, grabscht man sich den armen Wicht. Dann setzt die Spielfigur zum extra-brutalen Finisher an und da bleiben Gliedmaßen selten an ihrem angestammten Platz. Dann noch im nun blutbesudelten Raum alle Bonusmünzen einsammeln und die Energie etwas auffrischen, schon geht’s in die nächste Metzelei. Zwischendurch kauft man mit den Münzen neue Waffen (meist Schwerter, später aber auch Schusswaffen), heilende Items oder verstärkt bestehendes Mordwerkzeug. Die hat man bitter nötig, denn die Kämpfe in The Dishwasher: Vampire Smile werden schnell bockschwer und dank vieler Gegner am Schirm auch etwas unübersichtlich. Besonders so mancher Bosskampf, wie beispielsweise gegen ein riesiges Monster, das aus einem Leichenhaufen besteht, wird durch die vielen Feinde, Geschosse und die ganze Blutspritzerei zu einem einzigen Pixelhaufen, in dem man auch schon mal den eigenen Helden aus den Augen verliert.
 
Die Geschichte von Vampire Smile ist eine ziemlich klischeehafte Rachestory rund um den namensgebenden Dishwasher (deutsch: Tellerwäscher) und seiner Schwester (besagter Frau mit der Säge als Arm). Die Erzählweise in Comicpanels ist zwar nett, jedoch auch nichts Herausragendes. Aber seien wir mal ehrlich, man zieht sich den Tarantino-Streifen Kill Bill auch nicht wegen der tiefgründigen Geschichte rein, sondern vor allem wegen des Stils. Und der stimmt auch bei Vampire Smile. Das düstere Design, die überzeichnete Gewalt, die coolen Comicfiguren und der treibende Soundtrack sind der ideale Rahmen für die eigentliche Action. Die wird zwar auf Dauer etwas monoton (»Lauf in den Raum, schneide alle Feinde in kleine Scheiben, sack die Münzen ein und lauf in den nächsten Raum«), in kleinen Dosen unterhält die überzogene Gewaltorgie aber bestens. Besonders wenn man einen willigen zweiten Spieler zur Hand hat: Kooperativ (on- und offline) ist The Dishwasher: Vampire Smile eine gewalttätige Spaßgranate sondergleichen. Achja: Keine Panik. Am Fernseher sieht das Spiel nicht ganz so arg verwaschen aus, wie auf den Screenshots.
| Preis: | ca. 10 Euro (800 Punkte) | 
| Spieler: | 1 bis 2 | 
| HD optimiert: | ja | 
| Speicherplatz: | 151,70 MB | 
| Entwickler: | Ska Studios | 
| Hersteller: | Microsoft | 
| USK: | keine Jugendfreigabe | 
| Wertung: | 87 % | 
 
 
 
 
 
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