Was für eine Grafik! Ich kann dieses Unreal Engine 5-Video nicht mehr von der Realität unterscheiden

Wie ultra-realistisch die Grafik von Videospielen in den kommenden Jahren aussehen kann, zeigt jetzt das Video eines japanischen Bahnhofs.

Was ihr hier seht, ist nicht real. (Bildquelle: Lorenzo Drago) Was ihr hier seht, ist nicht real. (Bildquelle: Lorenzo Drago)

In den vergangenen Wochen und Monaten haben uns in der Unreal Engine 5 aufgenommene Videos immer wieder eindrucksvoll vor Augen geführt, welche Optik Videospiele in naher Zukunft erreichen können. Trailer zu Spielen wie Hellblade 2 sehen schlicht fantastisch aus, lassen sich aber auch recht schnell als nicht real erkennen.

Anders bei einem Tweet, der einen scheinbar normalen japanischen Bahnhof am Tag zeigt und bei mir eine Minute lang die Frage aufgeworfen hat "warum sehen sich das hunderttausende Menschen an, warum wird mir das in die Timeline gespühlt?". Bis es mir nach einem Cut dämmerte: Was ich mir gerade angeschaut hatte, ist nicht real, sondern eine unglaublich gut produzierte Tech-Demo mit Hilfe der Unreal Engine 5.

Wie das Ganze ausschaut, das seht ihr hier:

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Bahnhof wird in Unreal Engine 5 zum Albtraum

Das Video stammt von 3D-Artist Lorenzo Drago und zeigt den menschenleeren Bahnhof Etchū-Daimon in der japanischen Großstadt Toyoma. Zunächst schwenkt eine virtuelle Kamera bei Tageslicht über den Bahnsteig, zu hören sind Fußschritte und das Aufheulen einer Sirene.

Dann plötzlich wechselt die Stimmung, es wird Nacht und das unheilvolle Summen der Bahnhofsstrahler ist zu hören. Erst hier wird klar, dass es sich um kein alltägliches Video einer Tourist*in handelt. Vielmehr bekommen wir hier einen Vorgeschmack darauf, wie ultra-realistisch speziell lineare Horrorspiele in Zukunft aussehen könnten.

So wurde das Video produziert: Laut Drago wollte er bei seinem UE5-Projekt so nahe wie möglich an Fotorealismus herankommen (via Resetera).

Ich habe an der gesamten Modellierung, Texturierung, Beleuchtung und Animation gearbeitet, dabei das Laub von Quixel Megascans-Assets genutzt. Die Umgebung läuft in der Unreal Engine 5, beleuchtet mit Lumen. Nanite habe ich nicht genutzt, die Modelle wurden mit Hilfe des Standard-Low-Poly-Workflows erstellt.

Für mehr Realismus musste Drago zudem die Kamera anpassen um korrekte Proportionen zu erhalten. Für die lebensechte Aufnahme hat er VR-Tracking genutzt, um eine Handkamera samt Taschenlampe zu emulieren.

Tech-Demo zeigt, was theoretisch möglich ist

So "schön" es auch wäre, ein kommendes Resident Evil oder der nächste große Horror-Blockbuster werden uns mit Hilfe der Unreal Engine 5 zwar beeindrucken, allerdings zumindest in naher Zukunft noch nicht das grafische Level der Tech-Demo von Lorenzo Drago erreichen.

Gleich der Matrix: The Awakening-Demo, die eine beeindruckende Open World zeigt, handelt es sich hierbei noch immer um ein enorm aufwendig produziertes Video, das zugleich sehr viele Hardware-Ressourcen verschlingt. Im Kleinen ist das umsetzbar, in einem recht linearen Horrorspiel möglicherweise auch, jedoch kommen auch potente Konsolen wie PS5 und Xbox Series X irgendwann an ihre Grenzen.

Die Tech-Demo zu Matrix könnt ihr euch übrigens hier anschauen:

The Matrix Awakens - Seht hier die komplette PS5-Tech-Demo der Unreal Engine 5 Video starten 16:40 The Matrix Awakens - Seht hier die komplette PS5-Tech-Demo der Unreal Engine 5

Es ist dennoch beeindruckend zu sehen – und offen gestanden auch verdammt unheimlich – wie sehr heutzutage die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen können. Solche Clips werfen bei mir immer wieder die Frage auf, ob wir irgendwann an einen Punkt gelangen, wo wir beides nur noch schwer voneinander unterscheiden können, was natürlich speziell bei der Unterscheidung von Fakten und Fakes enorm problematisch ist – ich sage nur Deep Fakes.

Wie wirkt die Tech-Demo auf euch, erkennt ihr noch den Unterschied zur Realität im Video?

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