Seite 2: Wild Blood im Test - Pulverfass Ehebruch

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Die Kunst zu Sprinten

Wer sich auf die martialische Komponente des Spieles konzentriert, wird weniger enttäuscht: Lancelot tritt seinen Gegnern mit riesigem Schwert entgegen, später gesellen sich Doppeläxte und ein Bogen dazu.

Bewegungen im unteren Bildschirmabschnitt lassen Lancelot laufen, Knöpfe am Rand lösen verschiedene Attacken aus. Die Auswahl ist recht übersichtlich: Schnelles Tippen für Einzelangriffe (und Kombos, die nach und nach freigeschaltet werden können), Aufladen für eine Angriffsserie. So kämpft sich der Ritter der Tafelrunde recht elegant durch seine Gegner und rollt oder sprintet aus der Gefahrenzone – wenn, ja wenn der Spieler die Steuerung beherrscht. Das virtuelle D-Pad setzt die Bewegungsabläufe nur sehr schwammig um, gerade beim Sprinten oder den Elementarattacken (Eis, Blitz oder Feuer) zeigt Lancelot seine Vorliebe für Schränke, Häuserwände und ähnliche Levelbegrenzungen.

Während Lancelot sich gerade in frostiger Rage wie ein Kreisel dreht, in Feuer gehüllt sprintet oder eine Attackenserie durch längeres Drücken des Angriffsknopfes vollführt, ist er überdies recht unbeeindruckt von gegnerischen Schlägen und Projektilen – ein Umstand, der das Spiel sehr einfach werden lässt. Ein riesiger Metzger möchte mit den Werkzeugen seiner Zunft Lancelot schwerfällig angreifen? Attackenserie. Übermacht von Gegnern? Spezialangriffe. Das zum Sprinten und Ausweichen gedachte Knöpfchen verliert so schnell an Bedeutung, auch wenn im späteren Spielverlauf (Stichwort Zeitreise) die Gegner etwas mehr Widerstand leisten.

Habgier royal

Liegen die Gegner erst blutig am Boden, so kann sich der Spieler von dem den (vermutlich noch warmen) Körpern entrissenen Gold im spielinternen Laden mit zahlreichen Tränken eindecken oder seine Charakterwerte oder Waffen verbessern, so zum Beispiel den Schaden der Spezialattacken oder den Vorrat an Gesundheit und Magie.

Sinken diese nämlich, so bleibt nur der erwähnte Griff zum altbekannt bunten Zaubertrunk, um dem Verlust entgegenzuwirken.

Besonders dreist wirkt die direkte Implementierung der Echtgeld-Käufe: Reicht das aktuelle Budget nicht für das –jederzeit mögliche- Nachkaufen eines Heiltranks oder für die mit 2000 Münzen recht teure Wiederbelebung an Ort und Stelle, bietet das Spiel direkt an, das fehlende Gold durch echtes Geld zu ersetzen. Nötig ist dies, sinnvolle Steigerung der Attribute vorausgesetzt, im Spielverlauf jedoch nicht, auch, da vorhergehende Spielabschnitte jederzeit wiederholt werden können, um neues Geld zu erwirtschaften.

Dieses findet sich auch bei Dorfbewohnern, die in Holzkäfigen in den Levels verteilt mit großen Münzsäcken ihrer Befreiung harren oder in Schatzkisten, die teils durch Schiebepuzzlemechanismen verschlossen sind.

Die Horden der Tafelrunde

Abgerundet wird Wild Blood durch einen recht eingängigen Mehrspielermodus: Im Team aus Lancelot-Klonen versuchen sie sich entweder im Team-Deathmatch oder Fahnenerobern, ihre Widersacher sind –Überraschung!- weitere Ritter, die dem Spieler recht ähnlich sehen.

Optische Unterschiede ergeben sich aus mit Spielfortschritt erworbenen oder kaufbaren Skins für Lancelots Waffen oder Rüstung.

Der Spielablauf ist dabei so simpel wie bekannt: Im Deathmatch erhalten die Teams Punkte für jeden gefallenen Gegner, im Flaggenmodus für jeden erbeuteten Wimpel. Die Karten sind dabei der Kampagne entnommen und mit zusätzlichen Gegenstandsfeldern versehen, die z.B. Tränke oder Charakterwerte verbessernde Steine spawnen lassen.

Die Charaktere werden direkt dem Einzelspielermodus entnommen, freigeschaltete Waffen und Attribute sind also direktes Abbild des Spielfortschrittes. So ergibt sich, dass Spieler mit mehr Gold im Multiplayer einen Vorteil genießen. Und da Gameloft an so mancher Stelle mit dem Erwerb von Gold durch Echtgeld wirbt… Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

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