Xbox-Chef will 'keine schleimigen Plattform-Dinge' bei Call of Duty machen - und vergisst dabei die Vergangenheit

Call of Duty wird auch nach der Microsoft-Übernahme für alle Plattformen erscheinen. Xbox-Vorteile wird es dabei laut Phil Spencer nicht geben.

Black Ops 6 ist das erste Call of Duty, das unter dem neuen Besitzer Microsoft erscheint. Black Ops 6 ist das erste Call of Duty, das unter dem neuen Besitzer Microsoft erscheint.

Seit Oktober 2023 gehört Activision Blizzard zu Microsoft – und damit auch die Call of Duty-Serie. Black Ops 6 ist der erste Serienteil, der unter dem neuen Besitzer erscheint.

Ändern wird sich allerdings wenig. Denn die Sorgen vieler, dass die Shooter-Reihe mit der Übernahme Xbox-exklusiv werden könnte, bestätigte sich nicht. Im Gegenteil: Kommende Teile werden für alle Plattformen erscheinen, auf denen das zuvor der Fall war. Und das offenbar ohne jedwede (zeitliche) Einschränkungen.

Kleiner Seitenhieb gegen Sony

Das geht zumindest aus einem aktuellen IGN-Interview mit Phil Spencer hervor. Angesprochen auf mögliche Exklusivitäten sagte Spencer dort:

Wir haben niemandem gesagt, dass man ein Abonnement braucht, wenn man Black Ops kaufen will. [...] Ich möchte euch die Wahl lassen, wie ihr eure Spiele spielt und mit wem ihr spielt, und nicht versuchen, schleimige Plattform-Dinge zu machen, um euch zu zwingen, das zu tun, was ich will. Sie lassen den Spielern die Wahl, was sie tun wollen und mit wem sie spielen wollen."

Phil Spencer via gamespot.com

Das "schleimige Plattform-Dinge" lässt sich dabei durchaus als kleiner Seitenhieb gegen Sony interpretieren. Die hatten nämlich eine jahrelange Kooperation mit Activision und machten die PlayStation-Versionen von Call of Duty regelmäßig unter anderem mit exklusiven Beta-Zugängen oder kosmetischen Items schmackhaft.

Glaubt man Phil Spencers Aussagen, wird es diese Art von Exklusivangeboten nicht mehr geben. Das wäre natürlich schön für alle, weil keine Plattform einen – wenn auch nur marginalen – Vorteil hätte. Bei dem Versuch, Microsoft hier wie einen gütigen Samariter dastehen zu lassen, vergisst Phil Spencer allerdings auch die Vergangenheit.

Tobias Veltin
Tobias Veltin

Tobi verfolgt die CoD-Reihe seit dem ersten Modern Warfare und hat seitdem fast alle Teile beruflich begleitet. Den Sinn hinter Plattformexklusivitäten bei Inhalten hat er nie wirklich verstanden, weswegen er Spencers Aussagen begrüßt. Ein kleines Wörtchen hätte es dabei aber nicht unbedingt gebraucht.

Microsoft machte einst selbst "schleimige Plattform-Dinge"

Denn bevor Sony und Activision eine Partnerschaft hatten (ab 2015), gab es eine ähnliche Kooperation zwischen Microsoft und Activision. Und auch Microsoft machte damals "schleimige Plattform-Dinge", lockte speziell zu Xbox 360-Zeiten unter anderem mit zeitexklusiven DLC-Paketen, die etwa neue Maps für den Multiplayer-Modus enthielten.

Zu Spencers Ehrenrettung sei gesagt, dass er damals noch nicht in verantwortlicher Position war – und sich die grundsätzliche Strategie bei Microsoft und dem Xbox-Business in der Zwischenzeit deutlich gewandelt hat. Den kleinen Seitenhieb hätte sich der Xbox-Chef trotzdem schenken können.

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