YouTuber testet jahrelang Handhelds, auf einmal steht die Polizei vor der Tür und jetzt droht ihm Knast - der Grund ist komplett absurd

Die Polizei hat mehr als 30 Handhelds des Tech-Nerds beschlagnahmt. Besonders die Android-basierten Handhelds könnten ihm hier zum Verhängnis werden.

Eigentlich wollte der YouTuber nur Retro-Handhelds reviewen, jetzt könnte das schwere Folgen für ihn haben. (Bild: YouTubeOnce Were Nerd) Eigentlich wollte der YouTuber nur Retro-Handhelds reviewen, jetzt könnte das schwere Folgen für ihn haben. (Bild: YouTube/Once Were Nerd)

Emulation ist bis heute ein strittiges Thema. Für viele Gamer ist es die einzige Möglichkeit, geliebte Spiele zu zocken, die es auf modernen Plattformen nicht gibt, für Unternehmen dagegen ist es schlicht eine Verletzung des Copyrights. Besonders Nintendo ist berüchtigt dafür, hier knallhart vorzugehen. Einem YouTuber könnte das nun zum Verhängnis werden. Dabei wollte er nur Retro-Handhelds testen.

Das Testen dieser Handhelds könnte sogar Freiheitsstrafe bedeuten

Der italienische YouTuber Francesco Salicini, bekannt als Once Were Nerd, spezialisiert sich auf das Testen von Gaming-Handhelds. Ein unverfängliches Hobby sollte man meinen. Wie der YouTuber aber kürzlich verraten hat, stand genau dafür im April die Guardia di Finanza vor seiner Tür – eine Behörde des Gesetzesvollzugs, die sich auf finanzielle Verbrechen fokussiert.

Die Beamt*innen konfiszierten über dreißig Konsolen sowie sein Handy, welches sie später zurückgaben. Aber wieso das Ganze? Wie der YouTuber in einem Video erklärt, wird er beschuldigt, gegen Artikel 171 des italienischen Urheberrechtsgesetzes verstoßen zu haben.

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Das Problem liegt dabei vermutlich bei den Handhelds selbst. Unter den beschlagnahmten Geräten befanden sich auch Android-basierte Handhelds wie etwa von Anbernic oder GoRetroid. Diese werden oftmals schon mit vorinstallierten ROMs diverser Retro-Spiele von Nintendo, Sony und Co. geliefert.

Laut dem YouTuber sei das Problem vermutlich das "Sponsoring" dieser Konsolen, die er mit den Videos effektiv beworben hat. Dabei betont er auf seiner GoFundMe-Seite:

Ich bin ein „Content Creator“ – so nennt man uns –, aber eigentlich bin ich einfach ein Nerd, der gerne seine Erfahrungen in der IT-Branche, vor allem im Retro-Gaming-Bereich, teilt. Seit fünf Jahren betreibe ich mit Leidenschaft einen YouTube-Kanal, auf dem ich Geschichten, Anleitungen und Rezensionen zu Technik und Retro-Konsolen poste und dabei stets ehrlich und objektiv bleibe. [...]

Obwohl ich immer betont habe, dass diese Konsolen nur verwendet werden können, wenn man wie ich über die Originalkopie des Spiels verfügt, und dass sie auch bei Amazon, eBay und in verschiedenen anderen Geschäften zum Verkauf stehen, habe ich sie nie „gesponsert“, sondern sie mit äußerster Objektivität „bewertet“ und dabei sowohl die Vor- als auch die Nachteile jedes Geräts dargelegt.

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Sollte es tatsächlich zur Anklage kommen, drohen dem YouTuber harte Strafen. So könnten ihm laut Gesetzgebung zwischen sechs Monaten bis drei Jahren Freiheitsstrafe und eine Geldstrafe von bis zu 30 Millionen italienische Lira erwarten – was heutzutage rund 15.000 Euro entspricht. Auch sein YouTube-Kanal könnte von den Behörden geschlossen werden. Aktuell läuft die Ermittlung aber noch, Salicini bleibt also nur übrig, abzuwarten.

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