Seite 2: Enter the Gungeon im Test - Der Tod steht ihm gut

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Der Schmerz des Verlustes

Der Spaß findet sein jähes Enden in nicht ganz jugendfreien Flüchen und Verwünschungen, sobald wir das Zeitliche segnen. Denn dann werden wir nicht nur in die Bresche zurück verfrachtet und müssen den Dungeon wieder ganz von vorn angehen, sondern verlieren außerdem noch unser gesammeltes Geld sowie die komplette erbeutete Ausrüstung. Lediglich die sogenannten »Hegemonialen Credits«, die jeder besiegte Boss zurücklässt, bleiben uns über den Tod hinaus erhalten. Damit können wir uns in der Bresche einige dauerhafte Boni erkaufen.

Jede Etage des Dungeons endet mit einem Bossgegner, der den Zugang zur darunterliegenden bewacht. Außerdem gibt es auf jeder Ebene einen Händler, bei dem wir unser auf dem aktuellen Beutezug gesammeltes Geld gegen Waffen oder Heilung eintauschen können.

Die Gorgowumme ist einer von drei möglichen Bossgegnern der zweiten Etage und überzieht uns mit einem beinahe endlosen Kugelhagel. Die Gorgowumme ist einer von drei möglichen Bossgegnern der zweiten Etage und überzieht uns mit einem beinahe endlosen Kugelhagel.

Doch was wäre ein Verlies ohne Einzelhaft? Und so können wir mit etwas Glück hin und wieder einzigartige Personen aus ihren düsteren Unterkünften befreien. Die zumeist dankbaren Leidensgenossen schließen sich uns daraufhin in der Bresche an und machen dort beispielsweise einen kleinen Schwarzmarktladen auf, der uns weitere Waffen und Items anbietet.

Überleben ist Glückssache

Hinter der stimmigen Dungeon-Fassade verstecken sich aber auch ein paar unschöne Eigenheiten. Allen voran die zufälligen Item-Drops. Natürlich macht genau diese Jagd nach der besten Ausrüstung ein solches Spiel aus. Welche Knarre bekomme ich wohl dieses Mal, welche mächtige Ausrüstung? Aber besonders für den nicht ganz so reaktionsschnellen Spieler ist es zu Beginn von essenzieller Bedeutung, wenigstens eine brauchbare Waffe zu erbeuten. Bekommen wir statt der durchschlagskräftigen Eier-Kanone aber nur einen nutzlosen Ziellaser auf unsere Standardpistole geschraubt, wissen wir eigentlich schon vorher, dass uns der nächste Boss in ein bleihaltiges Grab befördern wird.

Wer da bereits seit Stunden versucht, in die tieferen Ebenen vorzudringen, wird über sein Pech nur so mittel begeistert sein. Da sich viele Gegnertypen in ihren Bewegungs- und Angriffsmustern gerade zu Partiebeginn wenig voneinander unterscheiden, werden die ersten Areale zudem mit der Zeit arg repetitiv.

Allein sterben ist lustiger

Neue Erkenntnisse zu Story und Spielwelt dürfen wir beim Kreislauf aus Sterben und Neustart ebenfalls nicht erwarten. Die Geschichte ist weder sonderlich tiefgründig noch witzig - von einigen gelungen Gags beim Gegnerdesign einmal abgesehen. So schlagen wir uns mit Altären herum, die einen Blutzoll fordern oder müssen bei Schatzkisten wie in Final Fantasy jederzeit damit rechnen, dass sie plötzlich die Zähne fletschen und uns angreifen. Aus der grundsätzlich spannenden Ausgangsituation »Held will eigene Vergangenheit auslöschen« hätte Enter The Gungeon unter dem Strich aber deutlich mehr machen können.

Gleiches gilt für den Koop-Modus, der ausschließlich lokal und zu zweit an einem Rechner funktioniert, kaum Optionen bietet und vor allem sehr schnell unübersichtlich wird. Nicht mehr als ein netter Bonus, Enter the Gungeon ist ein Spiel für einsame Masochisten. Und wie viel Spaß die haben, hängt ähnlich wie in der Dark Souls-Serie maßgeblich davon ab, wie sehr einen das Verbessern der eigenen Fähigkeiten motiviert. Denn mit jedem Durchgang werden unsere Schüsse präziser, unsere Ausweichrollen effektiver und ehemals unbesiegbare Endgegner plötzlich zum Kinderspiel. So wie es sich für ein hervorragendes Roguelike eben gehört.

Tische lassen sich umkippen und als Deckung nutzen. Gelegentlich nutzen unsere Gegner diese Möglichkeit auch selbst. Tische lassen sich umkippen und als Deckung nutzen. Gelegentlich nutzen unsere Gegner diese Möglichkeit auch selbst.

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