Nioh - Unser Ersteindruck zum Mix aus Dark Souls & Diablo 3

Nioh eifert der Dark Souls-Reihe in vielen Dingen nach, will aber auch eigene Akzente setzen. In unserem Ersteindruck geben wir eine Einschätzung dazu ab, ob das dem Action-RPG gelingt.

Nioh - Fazit-Video nach den ersten 30 Stunden Video starten 8:44 Nioh - Fazit-Video nach den ersten 30 Stunden

Machen wir es kurz: Ja, Nioh hat im Laufe seiner Entwicklung mehr als nur einmal aufs Designpapier von Dark Souls gespickt. Das fängt beim Checkpoint-System an, das die Leuchtfeuer eben Schreine nennt, aber ihre grundlegenden Funktionen beibehält und endet bei der einmaligen Möglichkeit, Erfahrungspunkte wieder einzusammeln, wenn wir sie durch den Tod des Helden verlieren. Und auch beim Loot setzt Nioh auf Bewährtes. Schließlich nahm sich Entwickler Team Ninja laut eigener Aussage Diablo und Borderlands zum Vorbild.

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Aber Nioh deshalb auf die Parallelen zur Konkurrenz zu reduzieren, greift zu kurz - zu diesem Schluss kommen wir in den folgenden Ersteindrücken. Unser Nioh-Test samt Wertung folgt übrigens in wenigen Tagen.

Tim Hödl (@DieserHoedl)

Nioh und ich hatten keinen leichten Start. Das lag weniger am Schwierigkeitsgrad als vielmehr daran, dass es sich anfangs durch und durch wie ein Souls-Spiel anfühlte - nur fehlten ihm all die erzählerischen Feinheiten, die sich From Software über die Jahre aneignete. Wo etwa ein Bloodborne Geschichten in seinem Monsterdesign oder den Item-Beschreibungen versteckt, präsentierte mir Nioh die bloßen Statuswerte meiner Waffen.

Auch die Geschichte des Piraten William, der in einen Konflikt um die Zukunft des feudalen Japans gerät, interessierte mich schlicht nicht. Dafür streute Nioh zu häufig neue Begriffe oder Wesen ein, anstatt mir seine mythologisch aufgeladene Welt zu erklären.

Allerdings kann Nioh bei einem 1-zu-1-Vergleich mit Dark Souls nur verlieren, liegen seine Stärken doch woanders. Es fokussiert sich mehr auf das Kampfgeschehen, weniger auf die Herausforderung an sich. Denn die Angriffsmuster meiner Gegner auswendig zulernen, bringt mich nicht weit, wenn ich ihnen keine komplex angelegten Kombos entgegensetze. Hier fordert mich Nioh anders als Dark Souls heraus, wirft mich in den Dreck, aber belohnt mich auch dafür, dass ich wieder aufstehe. Und das jedes Mal.

Hannes Rossow (@Treibhausaffekt)

Ich stehe dem Souls-Franchise ziemliche gespalten gegenüber. Während ich Demon's Souls und Bloodborne abgöttisch liebe, halte ich die Dark Souls-Reihe für konservativ und streckenweise einfallslos. Und deswegen dachte ich eigentlich, dass mir auch Nioh nicht zusagen würde, da schon in den Trailern ersichtlich war, dass Atmosphäre und Worldbuilding nicht gerade zu den Stärken von Team Ninjas Action-RPG gehören.

Nach einer ausgiebigen Proberunde kann ich aber sagen, dass ich positiv überrascht bin und mich begeistert durch die japanische Folklore prügele. Erzählerisch mag Nioh nicht viel zu bieten haben, aber der Ninja Gaiden-Einschlag im hochkomplexen Kampfsystem sorgt für Hektik, die ich zuletzt in Bloodborne genossen habe. Außerdem freue ich mich über das umfangreiche Loot-System, das mich mit verschiedenen Sets experimentieren lässt.

Anders als bei From Software, bei denen sich fast alles um das richtige Timing dreht, darf ich mich bei Nioh auch ein bisschen auf meine Geschicklichkeit verlassen, was die Kämpfe in meinen Augen taktischer macht.

Linda Sprenger (@lindalomaniac)

Trotz zehn Jahren Entwicklungszeit stolperte ich erst bei der Neu-Ankündigung im Jahr 2015 über Nioh. Und wow! Als Fan von Dark Souls und japanischer Folklore freute ich mich im Vorfeld zwar auf den Titel, dass er mich bisher aber so begeistert, hätte ich nicht erwartet.

Ich bin zwar erst einige wenige Stunden im feudalen Japan unterwegs, kann es aber jetzt schon gar nicht mehr abwarten, mich noch tiefer in das komplexe Kampfsystem einzuarbeiten. Die verschiedenen Haltungen, das KI-System und die Combos machen die Kämpfe nicht nur ungemein aufregend, sondern auch herausfordernd - und das auf andere Art und Weise wie From Softwares Action-RPGs. Während das Kampfsystem von Dark Souls und Bloodborne schnell gelernt ist und eher die Gegner das Hauptproblem darstellen, verbringe ich in Nioh viel mehr Zeit damit, mir Williams Moves einzuprägen.

Ja, die Anleihen aus den Souls-Spielen sind deutlich. Die Kämpfe in Nioh bieten aber so viel Tiefgang, dass sie sich trotzdem eigenständig anfühlen. Nioh spielt sich nicht wie eine reine Souls-Kopie, sondern verpasst dem Konzept seinen eigenen Stempel. Ich bin bis jetzt schwer angetan!

Habt ihr noch Fragen zu Nioh? Dann ab damit in die Kommentare.

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