Seite 3: The Order: 1866 - Mehr als hübsche Schießbude

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Toll inszenierter Deckungsshooter

Das Funkgerät auf Graysons Schulter knackt und jault erfreulich altmodisch, als er die Durchsage erhält, dass sich Rebellen als Wachpersonal ausgeben. Eine Wache nach der anderen suchen wir verräterischen Fehlern in ihrer Verkleidung ab, um die Verschwörer unter ihnen zu enttarnen. Die müssen wir ausschalten, bevor sie Hastings eliminieren. Schon wieder eine triviale kleine Aufgabe, schon wieder etwas Abwechslung.

Ab und zu werden wir von KI-gesteuerten Kameraden begleitet. Sie kämpfen gut, stehen uns aber beim Erkunden immer wieder störend im Weg. Ab und zu werden wir von KI-gesteuerten Kameraden begleitet. Sie kämpfen gut, stehen uns aber beim Erkunden immer wieder störend im Weg.

Als einer der Rebellen seine Pistole zieht, ist es mit unserem behutsamen Vorgehen vorbei. Gegner stürmen in den Raum, den wir von einer Empore aus überblicken, und wir ballern aus allen Rohren. Wir jagen präzise Gewehrschüsse in Richtung verschanzter Schützen, wir lassen Granaten über die Brüstung sausen oder heben eine fallen gelassene Schrotflinte auf und rücken unseren Widersachern dicht auf die Pelle.

Das ist nicht sonderlich originell, spielt sich dank der griffigen Steuerung aber äußerst manierlich. Die feine, klassische Hintergrundmusik gewinnt an Fahrt, knackige Waffensounds ertönen aus allen Richtungen und zahlreiche Gegner erfordern unsere volle Aufmerksamkeit. Wieder erleben wir handwerklich toll gemachte Standardkost, die von ihrer Kulisse und der großartigen Inszenierung lebt.

Viele Kameraeinstellungen sind filmreif. Viele Kameraeinstellungen sind filmreif.

Langsam dämmert uns, dass The Order: 1886 gar nicht mehr sein will als das: Ein richtig gut gemachter, altmodischer Deckungsshooter - ohne Experimente, ohne großartige Innovationen und ohne besondere spielerische Freiheiten. Doch anders als bei der E3-Demo, die uns mit ihrer extremen Linearität auf die Nerven ging, haben wir hier durchweg Spaß.

Bewusst altmodisch, höchst unterhaltsam

Der Einsatz auf der Agamemnon offenbarte uns, dass The Order zwar »nur« ein sehr traditioneller Shooter, dabei jedoch absolut klasse präsentiert ist und angenehm abwechslungsreich verläuft. Immer wieder wechselt das Tempo. Nach der Schießerei in der Lobby bekommen wir etwa zunächst von Hastings den Kopf gewaschen, während rings um uns Passagiere in wunderliche Rettungskörbe geleitet werden, die dann per Fallschirm zu Boden segeln.

Im Herzen ist The Order ein simpler Deckungsshooter. Zwei Waffen, dazu ein paar Granaten – mehr Ausrüstung gibt es nicht. Im Herzen ist The Order ein simpler Deckungsshooter. Zwei Waffen, dazu ein paar Granaten – mehr Ausrüstung gibt es nicht.

In dieser kurzen Szene wirkt das tolle Szenario, wirkt die famose Grafik mit ihren glaubwürdigen Charaktermodellen und wirkt die Story. Denn wir merken es Grayson an, wie er sich für Percivals übertrieben demütige Entschuldigung schämt. Danach knacken wir das Waffenarsenal des Luftschiffs, wieder ein kurzes Minispiel, und stürmen an der Seite Percivals die Kombüse, erneut folgt eine hektische Schießerei.

Abseits des offensichtlichen Weges finden wir hier und da zwar Zeitungsartikel oder Audiotagebücher, stoßen aber meist auf leere Räume und verschlossene Türen. Immerhin haben wir beim Ballern in der Regel genügend Deckung und Raum für Flankenmanöver. Kurz darauf endet der etwa halbstündige Demo-Abschnitt mit einem Cliffhanger: Durch eine einstürzende Wand werden wir von Percival getrennt und irgendwo an Bord befindet sich eine Bombe. Wir sind uns sicher, dass der Weg dahin sehr linear verlaufen wird.

Das Thermitgewehr verschießt Brennstoff, der sich dann entzünden lässt. Das Thermitgewehr verschießt Brennstoff, der sich dann entzünden lässt.

Ab und zu werden wir in begrenzten Arealen ballern, schleichen oder uns prügeln. Nichts davon wird einen Innovationspreis gewinnen. Aber wir sind uns ebenfalls sicher, dass all das sehr kurzweilig ablaufen, schick aussehen und durchweg spannend sein wird. Am Ende dürfte es der persönliche Geschmack entscheiden, ob The Order: 1886 damit ins Schwarze trifft. Immerhin sind wir uns endlich sicher, welche Art Spiel uns hier eigentlich erwartet.

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