Seite 3: Deus Ex: Human Revolution im Test - Adam und Evo-Lution

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Qual der Wahl

Hier muss Adam einen Raum durchqueren, in dem zwei Wächter patrouillieren. Wir zeigen drei Möglichkeiten, die Situation zu lösen. Hier muss Adam einen Raum durchqueren, in dem zwei Wächter patrouillieren. Wir zeigen drei Möglichkeiten, die Situation zu lösen.

Die Wahl der Mittel und Entscheidungen ist ein Kernelement von Human Revolution. Denn zu nahezu jeder Zeit lässt euch das Spiel freie Hand, wie ihr vorgehen wollt. Das ist insbesondere bei den Konfrontationen mit Gegnern wichtig. Ein kleines Beispiel: Vor Adam befindet sich ein großer Raum, in dem bis an die Zähne bewaffnete Söldner patrouillieren. Es gibt jetzt mehrere Varianten. Die einfachste, aber zugleich auch komplizierteste: einfach an den Burschen vorbeischleichen und ungesehen bleiben. Möglichkeit Nummer Zwei: An die Kerle heranpirschen und sie per saftigem Handkantenschlag ins Reich der Träume befördern. Und die letzte Variante schließlich: Waffe auspacken und kurzen Prozess machen. Sehr schön: Bei allen Methoden helfen Augmentierungen. Variante Eins wird durch das optionale Tarnfeld deutlich einfacher, Variante Zwei durch die Fähigkeit, zwei Gegner gleichzeitig auszuknocken, die gewalttätigste Version kann durch Zieloptimierungen und Rückstoßdämpfer leichter gemacht werden. Ihr könnt Adam also in beliebige Richtungen augmentieren. Etwas unverständlich: Fast sämtliche Aktionen verbrauchen Energie (auf dem HUD in Form von Batterien dargestellt). Ist die komplett leer, könnt ihr noch nicht einmal einen simplen Nahkampfangriff ausführen.

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Variante 1: Durchschleichen und versuchen, nicht gesehen zu werden. Variante 1: Durchschleichen und versuchen, nicht gesehen zu werden.

Auch die Wahl, wie ihr an ein bestimmtes Missionsziel kommt, liegt in eurer Hand. Etwas später im Spiel muss Adam in ein schwer bewachtes Sicherheitshäuschen eindringen. Ihr könnt jetzt wählen: Frontal durch die Vordertür – die verschlossene Sicherheitstür per Hackminispielchen (siehe Kasten) knacken, durch die poröse Wand an der Rückseite brechen oder doch lieber durch die Kanalisation, die aber dummerweise mit fiesem Giftgas gefüllt ist. Auch hier helfen Augmentierungen immens weiter bzw. machen bestimmte Optionen wie den Wanddurchbruch erst möglich. Überhaupt sind die Hilfsmittelchen Dreh- und Angelpunkt des Spiels. Ohne sie fühlt ihr euch schwach und hilflos, erst nachdem ihr die ersten virtuellen Eingriffe vorgenommen habt, stellt sich ein Linderungsgefühl ein, dass sich (sofern ihr eine Fähigkeit komplett aufrüstet) bis hin zu Überschwänglichkeit und Allmachtsgefühlen steigern kann.

Lieber lieb

Variante 2: Die Gegner still und heimlich von hinten niederschlagen. Variante 2: Die Gegner still und heimlich von hinten niederschlagen.

Grundsätzlich verschont euch das Spiel zwar mit dem moralischen Zeigefinger (Töten ist böse); trotzdem schubst euch Human Revolution sachte in Richtung »Schleichen statt Ballern«. Denn wer Gegner zum Beispiel nur niederschlägt und betäubt, bekommt deutlich mehr Erfahrungspunkte als ein Rambo-Typ, der wild feuernd in jeden Raum stürmt. Und auch dort ist das Spiel eher für geduldige Naturen, denn selbst bei den Schießereien werdet ihr einen Großteil der Zeit in Deckung verbringen (was dank der intuitiven Bedienung auch gut funktioniert). Die Gegner sind zwar nicht unbedingt clever, treffen aber erstaunlich gut und selbst auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad enden frontale Konfrontationen schnell im Leichensack. Da ist es meist schlauer, in der Umgebung nach Lüftungsschächten zu suchen, durch die man vielen Problemen quasi durch die Hintertür entgeht.

Variante 3: Mit Waffengewalt vorgehen. Variante 3: Mit Waffengewalt vorgehen.

Auch wenn sich manche Szenarien auf ein paar immer wiederkehrende Möglichkeiten (Konfrontation oder Umgehen, Tür hacken oder Lüftungsschacht) beschränken, gibt euch Human Revolution immer das Gefühl einer Wahl, einer Alternative. An vielen Stellen im Spiel gibt es dann Aha-Momente, in denen man denkt »Ah, aber wenn ich damals so und so gehandelt hätte, wäre es jetzt so oder so…«. Das ist cool und motiviert vor allem zum mehrmaligen Durchspielen. Anreize dafür gibt euch das Spiel ohnehin genug. Neben mehreren unterschiedlichen Endsequenzen gibt es unter anderem auch Belohnungen dafür, wenn ihr ein Spiel beendet, ohne einen Gegner zu töten oder den Alarm auszulösen. Und selbst, wenn ihr relativ geradlinig durch die Hauptgeschichte hetzt und nur ein paar Nebenmissionen erledigt, dürftet ihr knapp 20 Stunden beschäftigt sein, bis der Abspann über den Bildschirm läuft. In dieser Zeit gibt es nahezu keine Längen -- ausgenommen die uninspirierten und langweiligen Zwischenboss-Kämpfe, die sich teilweise wie Kaugummi ziehen und auf der glänzenden Karosserie von Deus Ex: Human Revolution unschöne Dellen hinterlassen.

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