Grand Theft Auto 5 im Test - Das beste Spiel aller Zeiten

Rückkehr nach Los Santos: Rockstars Gangsterepos will viel mehr sein als ein simples Videospiel - unser Test verrät, wieso GTA 5 das definitive Videospiel dieser Konsolengeneration geworden ist.

Grand Theft Auto 5 - Test-Video zu GTA 5 auf PS3 und Xbox 360 Video starten 9:18 Grand Theft Auto 5 - Test-Video zu GTA 5 auf PS3 und Xbox 360

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Grand Theft Auto 5 beginnt mit einem Banküberfall: Michael, Trevor und deren Kumpel Brad machen einen von langer Hand geplanten Bruch, geraten allerdings in ein Feuergefecht mit den Cops. Brad und Michael werden niedergeschossen, nur Trevor entkommt. Neun Jahre später, Los Santos: In der sonnigen Metropole und Filmhochburg des fiktiven US-Bundesstaates San Andreas führt der totgeglaubte Michael im Zeugenschutzprogramm des FIB (Federal Investigation Bureau) ein luxuriöses Leben mit Frau und Kindern - allerdings ist das so verkorkst, dass er inzwischen mit seinem Psychiater auf Du und Du ist.

Während Michaels größte Sorgen das vermasselte Familienglück und die Eintönigkeit des Wohlstands sind, schlägt sich der afroamerikanische Ghettogauner Franklin mehr schlecht als recht durchs Leben. Für einen zwielichtigen Autoverkäufer holt er Luxuskarossen von den nichtsahnenden Trotteln zurück, die sich diese Karren für überteuerte Raten andrehen ließen und sie nun nicht mehr bezahlen können - Geld futsch, Auto weg! Bei einem seiner Rückholabenteuer trifft Franklin auf Michael, und zwischen den beiden bahnt sich eine Freundschaft an.

Als der Ex-Bankräuber Geld braucht, wendet er sich an seinen alten Kumpel Lester, der zusammen mit ihm und Franklin einen Bruch plant. Durch das Medienecho auf den Überfall wird auch Trevor auf seinen totgeglaubten Freund aufmerksam: Der Crystal-Meth-Dealer/Waffenhändler/Schmuggler setzt sich kurzerhand ins klapprige Auto und fährt nach Los Santos. Das Wiedersehen führt allerdings nicht zu Freudenausbrüchen, sondern zu etlichen Verstrickungen, Überfällen und - serientypisch - einer ganzen Menge Leichen.

Der Test zu GTA Online
Dieser Test-Artikel bezieht sich nur auf den Solo-Modus. Doch GTA 5 bietet auch einen Multiplayer-Modus, der seit dem 1. Oktober 2013 läuft - anfangs mit starken Verbindungsproblemen. Den Test zu GTA Online fassen wir in einem Special zusammen. Die Wertung zum Multiplayer-Modus von GTA 5 haben wir im Wertungskasten des Spiels nachgetragen. Es wird keine separate Wertung für GTA Online geben, da wir das Spiel nicht - anders als die Rockstar-PR - als eigenständigen Titel wahrnehmen.

» GTA Online im Test

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Körperwechsel

Vom titelgebenden »schweren Fahrzeugdiebstahl« hat sich Grand Theft Auto spätestens seit dem dritten Teil, einer umfangreichen Mafiastory, weit entfernt. Nein, hier geht es nicht darum, Autos zu klauen und den Bullen zu entkommen - Rockstar erzählt stattdessen eine filmreife Geschichte um Freundschaft und Verrat. Alle drei Hauptcharaktere, zwischen denen ihr über einen Druck aufs digitale Steuerkreuz praktisch jederzeit nach Belieben wechseln dürft, haben eine glaubhaft ausgearbeitete Persönlichkeit.

Wenn die Story in den toll inszenierten Zwischensequenzen weitergesponnen wird, vergessen wir mitunter sogar, dass es sich lediglich um Polygonkonstrukte handelt. Dank wunderbar aufgelegter (englischer) Sprecher und gelungener Motion-Capture-Aufnahmen mit vielen kleinen Gesten und Marotten, die den Figuren Leben einhauchen, fallen die etwas ausdruckslosen Gesichter dabei kaum ins Gewicht. Das Tolle an GTA 5 ist, dass ihr nicht gezwungen seid, einen Charakter zu spielen, der euch unsympathisch ist (hallo, Niko Bellic!), sondern gleich drei Typen zur Auswahl habt, die jeweils eigene Abenteuer erleben, sich aber immer wieder über den Weg laufen.

Michael Der Ex-Bankräuber lebt dank Zeugenschutzprogramm des FIB luxuriös in den Rockford Hills, langweilt sich aber.

Franklin Der Gelegenheitsganove trifft bei einem Job auf Michael und freundet sich mit ihm an. Er wird zum Ersatzsohn des Bankräubers.

Trevor Der durchgeknallte Psychopath betreibt in der Wüste ein Crystal-Meth-/Waffen-/Schmuggel-Unternehmen. Er ist außerdem ein exzellenter Pilot.

Damit ihr ein Gefühl für die drei charakterlich höchst unterschiedlichen Figuren bekommt, müsst ihr zu Beginn jeweils längere Passagen als Franklin, Michael und Trevor spielen. Sprich: Die Personen werden nach und nach eingeführt, verfolgen zunächst eine eigene Storyline, bevor sich ihre Wege mit den anderen kreuzen. Wer auf Urban Culture steht, zieht mit Franklin los, wer eher ein Faible für filmbegeisterte, alternde Bankräuber mit Familienproblemen hat, wählt Michael. Naja, und wer eine sadistische Ader und eine Schwäche für Verlierertypen ohne Schamgrenze hat, schlägt sich primär als Trevor durch die Geschichte.

Nette Idee: Um die Illusion der lebendigen Welt aufrecht zu erhalten, hat Rockstar Mini-Zwischensequenzen für die Charakterwechsel integriert. Springt ihr also zum Beispiel von Michael zu Franklin, kann es passieren, dass der gerade aus einer Hanf-Bude kommt. Springt ihr weiter zu Trevor, erwischt ihr ihn vielleicht dabei, wie er gerade ein paar Bandenmitglieder der Motorradgang The Lost, mit der ihn eine innige Feindschaft verbindet, über eine Brücke entsorgt.

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Im Vorfeld hatte Rockstar immer wieder betont, dass die Figuren ihrem eigenen Leben nachgehen, wenn ihr die Kontrolle abgebt, und dass ihr beim Wechsel in völlig unvorhersehbare Situationen kommen könnt. Nunja, echte Momente aus dem Leben der Charaktere sind diese offensichtlich bereits auf der Disk abgelegten Mini-Intros beim Figurenwechsel zwar nicht, doch erfüllen sie durchaus ihren Zweck, uns vorzugaukeln, dass in unserer Abwesenheit tatsächlich etwas im Leben von Michael, Franklin und Trevor passiert.

Planung eines Raubzugs

Während jeder Charakter seine eigenen Missionen hat, in denen er zum Beispiel bestimmte Fahrzeuge klaut, per Scharfschützengewehr Verbrecher exekutiert, auf dem Highway seiner geklauten Luxusyacht nachjagt oder die Drogenlabore der Konkurrenz abfackelt, gibt es auch Missionstypen, in denen die drei Hand in Hand zusammenarbeiten müssen. Diese sogenannten »Heists« (Raubzüge) sind prinzipiell in vier Phasen eingeteilt: Auskundschaften, Planen, Arbeitsgerät besorgen und schließlich Zuschlagen.

Wir erläutern den Ablauf eines Raubzugs aus Spoilergründen anhand einer sehr frühen Mission: Um an Geld zu kommen, wendet sich Michael an seinen alten Kumpel Lester. Zusammen kundschaften die beiden einen sündhaft teuren Juwelierladen in Los Santos aus. Michael spaziert mit Fotobrille ausgerüstet in das Geschäft und schießt dabei Bilder von Lüftungsschächten, Überwachungskameras und der Alarmanlage. Beim kurzen Gespräch mit einer Verkäuferin erfährt er, dass die teuren Sachen in Kassennähe ausgestellt sind. Dann folgt ein kurzer Ausflug aufs Dach, bei dem Michael noch ein Foto der Klimaanlage schießt. Nun geht's zurück ins Versteck. Lester hat einen Plan, den er an einer Pinnwand mit Fotos und Zeichnungen erläutert.

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Wir haben zwei Möglichkeiten: Entweder ballern wir wild um uns, oder wir gehen verdeckt vor, indem wir über die Klimaanlage Betäubungsgas einleiten. Für beide Vorgehensweisen brauchen wir auf jeden Fall eine Tarnung. Lester schlägt vor, als Kammerjäger anzurücken. Also müssen wir das entsprechende Fahrzeug klauen. Wollen wir Kunden und Personal schlafen legen, müssen wir zudem noch Gas auftreiben. Da Lester seine Augen und Ohren überall hat, kann er uns in beiden Fällen helfen und schickt uns (als Michael) in separaten Missionen los, die benötigten Dinge zu besorgen.

Doch zuerst müssen wir noch Helfer auswählen: Wir brauchen einen Fahrer und einen Schützen. Lester schlägt mehrere Kandidaten vor, anhand ihrer Steckbriefe verschaffen wir uns einen Überblick, wie gut sie fahren und schießen können. Je nach Können verlangen die Kerle ein mehr oder weniger hohes Grundgehalt, außerdem müssen wir natürlich einen Teil der Beute an sie abdrücken. In späteren Raubzügen können wir sie übrigens erneut anheuern - sofern sie überleben.

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