Seite 3: Ryse: Son of Rome im Test - Geschnetzeltes mit Ryse

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Kinect-Römer

Das alles hört sich nicht sehr gut an, doch sollte man bei Ryse die turbulente Entstehungsgeschichte nicht völlig außer Acht lassen. Ursprünglich war das Spiel nämlich als Kinect-Titel für die Xbox 360 geplant, wurde dann aber komplett umgekrempelt und auf die Xbox One zugeschnitten. Wahrscheinlich sind die technischen Unzulänglichkeiten also dem Zeitdruck geschuldet. Wer die Augen aufhält, kann übrigens noch einige Elemente entdecken, die wohl aus der Kinect-Vergangenheit des Spiels stammen. Zum Beispiel die immer wieder eingestreuten Szenen, in denen Marius im Verbund mit seiner Kohorte auf den Feind zumarschiert: In dieser Schildkrötenformation muss die Kohorte den Deckel draufmachen, bzw. die Schilde schützend vor sich halten, um Pfeilhagel abzuwehren.

Die Szenen, in denen wir mit der Truppe durch Pfeilhagel stapfen sind atmosphärisch dicht, aber spielerisch dünn. Die Szenen, in denen wir mit der Truppe durch Pfeilhagel stapfen sind atmosphärisch dicht, aber spielerisch dünn.

Das ist spielerisch äußerst simpel, da ihr eigentlich nur stur nach vorne marschiert, aber ungeheuer atmosphärisch, weil der tolle Surroundsound die Geschosse wirkungsvoll von allen Seiten einschlagen lässt, während ihr euch von den Kameraden eingeengt unter den Schild duckt. Wie gemacht für eine Bewegungssteuerung, doch Kinect kommt bei Ryse abgesehen von solchen Szenen in erster Linie als Mikrofon zum Einsatz und bleibt gänzlich optional: An bestimmten Stellen könnt ihr simple Befehle bellen, um Bogenschützen das Angriffsignal zu geben oder laut losbrüllen, um eure Mitstreiter zu motivieren. Befehle könnt ihr zwar auch mit dem Controller geben, indem ihr eine Taste lange gedrückt haltet, doch schneller (und spaßiger) ist es, die Befehle tatsächlich laut auszusprechen.

Koop-Gladiatoren

Ryse ist zwar im Kern ein Action-Geschnetzel für einen Spieler, hat aber auch einen Multiplayer-Teil: Alleine oder im Koop mit einem Freund kämpft ihr euch im Kolosseum durch Gegnerwellen. Das ist ganz nett inszeniert, da Crytek im Geschichtsunterricht aufgepasst hat und weiß, dass die alten Römer das Kolosseum ganz gerne nutzten, um Schlachten nachzustellen. Dazu gab's etwa bewegliche Bodenplattformen, und bei Bedarf konnte man die Arena sogar fluten, um kleine Schiffe herumschippern zu lassen.

Entsprechend kämpfen wir uns zum Beispiel inmitten explodierender Feuerbälle unter dem Jubel der Zuschauer durch die Schlacht von Karthago. Klar, mehr als ein Horde-Modus ist das eigentlich nicht, doch dank der coolen Inszenierung schlitzen wir uns gerne als selbstgestalteter Gladiator durch die anstürmenden Gegnermassen. Zum Testzeitpunkt konnten wir das aber nur alleine ausprobieren, da vor dem offiziellen Launch der Konsole noch keine Online-Matches möglich waren.

Trotzdem bleibt Ryse weit hinter seinen Möglichkeiten. Die Kämpfe spielen sich auf Dauer langweilig, weil eintönig, das Leveldesign ist von der Stange, und die Geschichte reißt nie wirklich mit. Von der Klasse eines God of War kann diese Grafik-Demo nur träumen. Ein gewisser primitiver Charme bleibt, aber 70 Euro muss man dafür nun wirklich nicht ausgeben.

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