Fazit: Call of Duty: WW2 im Test - Geglückte Weltkriegs-Rückkehr

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Fazit der Redaktion

Tobias Veltin
@FrischerVeltin

Als Kenner der ersten CoD-Teile und Fan von anderen Serien wie Brothers in Arms war ich vor dem Test von CoD: WW2 gleichermaßen skeptisch wie gespannt. Würde Sledgehammer aus dem eigentlich schon durchgenudelten Setting wirklich noch etwas rausquetschen können? Schließlich erlaubt die Anlehnung an das historische Ereignis ja kaum kreative Freiräume. Die Antwort darauf ist ähnlich schwierig wie die Frage, ob man mit einem Weltkriegsspiel "Spaß" haben kann.

Denn tatsächlich fühlt sich vieles in der CoD: WW2-Kampagne für Genre-Veteranen recht bekannt an: Stranderstürmung, Kirchturm-Sniping, Flak-Ballereien und etliches mehr hat man als Kriegsspiel-Kenner nun mal zur Genüge gespielt. Aber gerade deshalb rechne ich den Entwicklern Szenen wie die Paris-Mission hoch an, eben weil sie mich beim Test überrascht haben. Deshalb gefällt mir die Kampagne insgesamt auch besser als zum Beispiel die in Infinite Warfare, das Pacing ist gut, es gibt klare Höhepunkte und die Inszenierung stimmt. Wirklich enttäuschend sind dagegen die lahmen Team-Fähigkeiten, die wirken nicht nur aufgesetzt, sondern teilweise sogar atmosphärehemmend.

Die Kampagne ist also mehr als solide und der Multiplayer hat mir beim Test sogar mehr Spaß gemacht, als in den Jahren davor. Grund dafür ist zum einen die Abkehr vom allzu übertriebenen "Lauf-an-den-Wänden-entlang"-Gameplay- auch wenn sich CoD nach wie vor flott spielt. Und zum anderen ist der Krieg-Modus eine wirklich gelungene Neuerung, der sämtliche anderen Modi in Sachen Spielspaß meiner Meinung nach locker in den Schatten stellt - das entsprechende Team natürlich vorausgesetzt. Dazu kommt noch der gelungene, wenn auch nicht allzu spektakuläre Zombie-Modus, so dass CoD: WW2 unter dem Strich ein tolles Shooter-Paket schnürt.

Heiko Klinge
@HeikosKlinge

Nein, Call of Duty: WW2 ist alles andere als ein Antikriegs-Spiel. Aber sind wir doch mal ehrlich: Hat irgendjemand wirklich damit gerechnet? Dazu funktioniert Activisions altbewährtes Shooter-Prinzip trotz allen Unkenrufen nach wie vor viel zu gut, um größere Experimente und damit Risiken einzugehen. Der Massenmarkt bekommt, was der Massenmarkt auch dieses Jahr wieder millionenfach kaufen wird. Und ganz ehrlich, warum auch nicht?

Call of Duty ist nun mal der Inbegriff von virtuos überzogener Shooter-Action, Szenariowechsel hin oder her. Natürlich wirkt der Bruch zwischen den serientypischen wüsten Ballereien und dem dargestellten Kriegsschrecken in einem real passierten Szenario härter als in einer fiktiven Zukunft. Aber ich finde schon, dass Sledgehammer Games diesen Spagat im Rahmen ihrer Mainstream-Möglichkeiten unter dem Strich ordentlich hinbekommen. Zumindest habe ich mich stärker mit meinem Trupp identifiziert als in allen Zukunftsvorgängern zusammen.

Wer die ersten beiden Call of Dutys geliebt und sich eine wirklich konsequente Rückkehr zu den Serienwurzeln gewünscht hat, den wird WW2 vermutlich enttäuschen. Wer hingegen das moderne CoD-Triumvirat aus Bombast-Kampagne, Multiplayer-Freischaltmaschine und Zombie-Koopspaß schätzt, bekommt ziemlich genau das, was er erwartet - in einem von Serienfans seit Jahren gewünschten Setting. Und das für mich auf einem insgesamt höheren Niveau als in Infinite Warfare. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.

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