Dynasty Warriors 8: Xtreme Legends - Complete Edition im Test - Irres Metzel-Spektakel

Schräge Japano-Kost für PS4: In Dynasty Warriors 8: Xtreme Legends Complete Edition kämpfen wir auf tristen Schlachtfeldern gegen tausende Gegner. Im Test erklären wir die krassen Macken und eigenwilligen Stärken des schrägen Hack & Slays.

Dynasty Warriors 8: Xtreme Legends - Test-Video zur Complete Edition für PlayStation 4 Video starten 6:11 Dynasty Warriors 8: Xtreme Legends - Test-Video zur Complete Edition für PlayStation 4

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Die japanische Spieleschmiede Omega Force kommt in der neuen Konsolengeneration an. Bei Dynasty Warriors 8: Xtreme Legends - Complete Edition haben wir allerdings nur eine Portierung vor uns. Dynasty Warriors 8 kam bereits für die PS3. Das PS4-Spiel kommt immerhin mit einigen technischen Verbesserungen sowie allen Zusatzinhalten des Xtreme Legends-Addons daher.

Spielerisch geht es, wie von der Serie gewohnt, um das effektreiche Metzeln im Rahmen gewaltiger Massenschlachten. Das ist traditionell technisch eher mau, spielerisch reichlich stumpf aber es kann durchaus unterhaltsam sein. Nicht umsonst ist die Spielereihe in ihrem Heimatland Japan sehr beliebt. Bei uns gibt es nur eine kleine Fangemeinde. Schade eigentlich. Denn wir finden, man sollte mal ein Dynasty Warriors gespielt haben.

Auch für die alten Konsolen verfügbar
Wer mit 720p-Auflösung, begrenzter Sichtweite und weniger Gegnern auf dem Bildschirm leben kann, der spielt Dynasty Warriors 8 auch auf der PS3 oder der Xbox 360. Es entfaltet auf den alten Konsolen denselben Reiz und hat dieselben Schwächen wie die PS4-Version. Allerdings ist die Standalone-Erweiterung Xtreme Legends nur für PS3 erhältlich. Die ist allerdings gar nicht nötig, um Spaß mit dem Spiel zu haben. Sie fügt dem ohnehin sehr umfangreichen Metzelspiel lediglich eine Handvoll neuer Charaktere, Storymissionen und diverse Detailverbesserungen hinzu. Darüber freuen sich die Hardcorefans der Reihe, allen anderen reicht das normale Dynasty Warriors 8 völlig aus.

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Seifenoper im alten China

In dem japanischen Actionspiel erleben wir ausgerechnet die Geschichte Chinas. Konkret werden in der Dynasty Warriors-Reihe immer wieder aufs Neue Chen Shous »Chroniken der Drei Reiche« nacherzählt. Das Geschichtswerk beschreibt, wie die Han-Dynastie ab 184 nach Christus langsam zusammenbricht und von rivalisierenden Kriegsherren in die Reiche Wie, Shu und Wu aufgeteilt wird. Klingt trocken, ist es auch.

Mit allerlei Texttafeln und holprig vertonten Zwischensequenzen wird eine geradezu lähmend komplexe Story von Machthunger, Bündnissen und Verrat konstruiert. Dabei fallen unzählige Namen wie Zhao Yun, Guan Yu, Xiahou Dun, Xu Zhu, Zhou Yu oder Sima Yi. Da kommt nur mit, wer die chinesische Geschichte schon mit der Muttermilch aufgesogen hat. Man kann sich allerdings auch prima über die teils unfreiwillig komische Story und die geschwollenen Dialoge der Feldherren lustig machen oder sie getrost komplett überspringen.

Denn letztendlich ist egal, welcher Herrscher aus welchen Gründen den Befehl zum Angriff gibt. Hauptsache, es gibt einen Grund zum Metzeln. Wir wählen einen der über 70 Kämpfer, rüsten ihn mit Waffen und Fähigkeiten aus und stürzen uns in die Schlacht. Das sieht auf den allerersten Blick richtig mies aus. Triste Umgebungen, matschige Texturen und ein nerviger Unschärfeeffekt trüben das Bild, die PS3-Wurzeln des Spiels sind offensichtlich - und bereits auf der Vorgängerhardware wirkte die Reihe technisch hoffnungslos veraltet.

Der Grafik sieht man ihre PS3-Wurzeln an, die Charaktermodelle sind allerdings teils wirklich detailliert. Der Grafik sieht man ihre PS3-Wurzeln an, die Charaktermodelle sind allerdings teils wirklich detailliert.

Auch wenn es auf manchen Schlachtfeldern hübsche Beleuchtungseffekte zu bestaunen gibt, können wir die Grafik nicht als wirklich gut bezeichnen, ohne dabei das Gefühl einer länger werdenden Nase zu bekommen. Allerdings ist uns die Optik des Spiels herzlich schnuppe, wenn wir gerade über hundert Gegner mit einer spektakulären 2.000-Treffer-Combo in der Luft jonglieren. Die Massenschlachten sind absoluter Irrsinn - und das meinen wir zugleich als Lob und Tadel!

Zwei Tasten gegen tausende Gegner

Es ist befriedigend, dutzende Soldaten mit einem Schwertstreich zu fällen. Es ist cool, Spezialangriffe zu zünden, die alle Kämpfer im Umkreis von den Füßen fegen. Und es ist toll, dem K.O.-Zähler am unteren Bildschirmrand zuzuschauen: Die Anzeige besiegter Gegner klettert im Verlauf mancher Schlachten auf vierstellige Werte! Wie kaum ein anderes Spiel vermittelt uns Dynasty Warriors 8 das Gefühl der Macht. Wir spielen nicht einfach einen Kämpfer, wir spielen eine Ein-Mann-Armee! Doch auf Dauer wird das reichlich monoton.

Zwar bringt jeder Held seine eigene Hauptwaffe und damit verbundene, einzigartige Moves und Spezialangriffe mit, dennoch steuert sich jeder Recke gleich. Mittels Viereck- und Dreiecktaste heizen wir den Gegnermassen mit diversen Schlagcombos ein, füllen nebenher zwei Spezialenergieleisten und lösen bei maximalem Füllstand irrwitzige Supermoves aus. Für reichlich Nachschub ist gesorgt: Wir mähen uns im Verlauf der Schlachten durch immer neue Hundertschaften. Normale Fußsoldaten dienen dabei ausschließlich als Kanonenfutter. Sie greifen uns nur zögerlich an - und auch nur dann, wenn wir zu lange still stehen. Ihre einzige Bestimmung ist es, mit möglichst spektakulären Angriffen dahingerafft zu werden.

Ist die gelbe Energieleiste am unteren Bildschirmrand gefüllt, greifen wir mit grellbunten Spezialattacken an. Ist die gelbe Energieleiste am unteren Bildschirmrand gefüllt, greifen wir mit grellbunten Spezialattacken an.

Entscheidend für den Sieg ist ausschließlich das schnelle und richtige Reagieren auf den Verlauf des Gefechts. Denn wir steuern zwar einen übermächtigen Krieger, der nimmt jedoch an riesigen Schlachten teil, die in großen, frei begehbaren Schauplätzen geschlagen werden. Stets kämpfen zahlreiche starke Offiziere und ihre Truppen auf der eigenen und auch auf der gegnerischen Seite. Feindliche Offiziere funktionieren wie Mini- und Endbosse. Sie stellen die einzig gefährlichen Gegner im Spiel dar. Wir metzeln uns also gezielt durch das Meer von Fußsoldaten, stets auf der Suche nach dem wichtigsten Ziel auf dem Schlachtfeld. Wir schneiden Generälen den Weg ab, beschützen Verbündete und nehmen Basen ein. Dabei entfaltet sich dann eine ganz eigene Art von Spieltiefe. Und die muss man mögen.

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