Magie in Elden Ring bietet das Spektakel, das ich mir immer gewünscht habe

Unser Freier Autor Stephan wird Elden Ring auf jeden Fall als Magier spielen. Warum, verrät er euch in seiner Kolumne.

Magie in Elden Ring ist ein audiovisueller Genuss. Magie in Elden Ring ist ein audiovisueller Genuss.

Elden Ring hat tagelang meinen Schlafrhythmus ruiniert, dabei ist das Action-RPG von Entwickler From Software noch nicht einmal erschienen. Während des Netzwerktests, der auf 15 Spielstunden begrenzt war, bin ich sogar nachts um 4 Uhr aufgestanden und habe mit ganzen drei Charakteren alle 10 Bosse besiegt. Dabei stellte ich überrascht fest, dass ich zum ersten Mal bei einem Souls-Spiel Spaß an Magie hatte. Denn diese schickte nicht nur die Bosse mit wenigen Sprüchen problemlos in den Staub, sondern fühlte sich endlich auch richtig schön mächtig an.

Power ist nicht gleich Power Fantasy

Der ein oder andere Souls-Veteran wird versucht sein mir in den Kommentaren mitzuteilen, dass Magie in Dark Souls schon immer sehr stark war. Dem stimme ich vollkommen zu.

Magie gilt schon seit langem als der inoffizielle Easy-Mode der Spielreihe. Drachen fallen gefühlt nach drei Blitzen um, Pyromantie trivialisiert selbst starke Untote wie Schwarze Ritter und schon die Start-Seelenpfeile bringen findige Magier durchs halbe Spiel. Doch starke Zauber fühlen sich nicht unbedingt immer mächtig an.

Kein anderes Spiel insziniert seine Zauber so perfekt wie Dragons Dogma. Kein anderes Spiel insziniert seine Zauber so perfekt wie Dragon's Dogma.

Mein liebstes Beispiel für ein Spiel, bei dem sich Magie unfassbar gut anfühlt, ist Capcoms Dragon’s Dogma: Dark Arisen. Vom ersten Feuerball, ganze Landschaften verwüstende Tornados oder sich windenden Eiszapfen, die Gegner meterhoch in die Luft reißen und dort aufspießen. Jeder Zauber strotzt vor Kraft, was sich nicht nur im Schaden, sondern auch im Trefferfeedback, Animationen und Sound wiederfindet. Der Dark Souls-Reihe fehlt dies meiner Meinung nach. 

Lasche Zauber, wuchtiger Nahkampf

Selbst die stärksten Zauber, wie der Sonnenlichtspeer, die große Chaos-Feuerkugel oder Götterzorn sehen nicht sonderlich spektakulär aus und sind meistens eine Variation von blauen Projektilen, Feuerbällen oder Blitzen. Beim Sound sieht es nicht besser aus.

Auch ansehnliche Zauber wie Seelenstrom geben nur ein kleines Whoosh-Geräusch von sich, bevor sie wieder ins Nichts verpuffen. Erledigen sie ihren Zweck? Ja, aber leider ohne wirklich einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Elden Ring Seelenstrom in Elden Ring sieht aus, als wenn der Wald im Hintergrund noch getroffen wird.

Dark Souls 3 Seelenstrom in Dark Souls 3 hingegen schaut ganz nett aus, mehr aber auch nicht.

Bei Nahkampf geht es doch! Besonders schade finde ich diesen Umstand, da FromSoft den Nahkampf in dieser Beziehung fast schon perfektioniert hat. Egal ob bei kleinen Klingen oder riesigen Keulen. Man spürt jeden Schlag, Gegner weichen zurück und bei jeglichem Hieb dröhnt der Sound von sich verbiegenden Metall aus den Boxen. Dieses Kunststück muss doch auch für Magie möglich sein!

Drachenköpfe und Pfeilhagel

Schon die Trailer zu Elden Ring haben mich direkt dank der neuen Zauber in ihren Bann gezogen. Ein Drachenkopf, der vor mir erscheint und mit gefletschten Zähnen meinen Gegnern ein Flammenmeer entgegen schleudert. Magische Pfeilsalven, die wie Hagel aus beschworenen Sturmwolken vom Himmel fallen.

Was Animationen angeht, legen FromSoft gewaltig nach. Dank kraftvollem Sounddesign erinnert nun auch Seelenstrom mehr an ein mächtiges Kamehameha, als einen Strahl Wasser aus einem löchrigen Gartenschlauch. Daher war ich besonders gespannt, was im Netzwerktest auf mich wartet.

Details wie der Drachenkopf werten Zauber unglaublich auf. Details wie der Drachenkopf werten Zauber unglaublich auf.

Ich wurde nicht enttäuscht. Besonders die Wunder punkten mit großartigen Animationen. Mit “Greyolls Gebrüll” beschwört ihr einen Drachenkopf, fast größer als euer Charakter, der mit einem Schrei alle Gegner um euch herum schädigt. Dabei schüttelt es nicht nur euren Controller durch, sondern gleich Bildschirm und Gegner, die hilflos durch die Gegend purzeln.

Mit “Bestienklauen” reißt ihr die Erde gleich ganz auf, während die magischen Geschosse wie Haifischflossen durchs Erdreich pflügen und dabei ganze Gegnergruppen von den Füßen reißen. Aber mein absoluter Liebling war “Meteor”. Ihr beschwört einen dunklen Sturm aus lilafarbenen Gesteinsbrocken, die auf eure Feinde niederregnen. Diese werden umgeworfen, Dreck spritzt bei jedem Treffer durch die Luft. 

Magier dominieren das Schlachtfeld diesmal mit bedeutend mehr Stil. Magier dominieren das Schlachtfeld diesmal mit bedeutend mehr Stil.

Zwar gibt es auch wieder die die üblichen blauen Geschosse, aber zum ersten Mal spüre ich die liebe zum Detail in den Sprüchen, die sie auch verdienen. Und was wir in dem Netzwerktest gesehen haben, war nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Zauber-Arsenal des Rollenspiels.

Damit bringt mich Elden Ring erstmals dazu wirklich einen Magier spielen zu wollen, da sich die Machtfantasie nicht nur im schnellen Ableben der Gegner widerspiegelt, sondern ich wie Gandalf durch die Ausgeburten der Hölle pflüge. Daher hänge ich nur allzu gerne mein Großschwert an den Nagel.

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