Game e.V. - Videospielmarkt wächst um 17 Prozent, Grund sind u.a. Mikrotransaktionen

Statistiken des Verbands der deutschen Games-Branche zeigen: Den meisten Umsatz macht die Industrie durch Online-Dienste und Mikrotransaktionen.

Mikrotransaktionen führen das Umsatz-Feld an. Mikrotransaktionen führen das Umsatz-Feld an.

Game eV., der Verband der deutschen Games-Branche, hat auf Twitter eine Reihe von Statistiken veröffentlicht, die zeigen, wie sich der Umsatz des Videospielmarktes im ersten Halbjahr 2018 im Vergleich zum letzten Jahr entwickelt hat.

Obwohl der Erlös aus reinen Spieleverkäufen von 508 auf 455 Millionen Euro gesunken ist, hat der Markt insgesamt trotzdem ein Wachstum von 17 Prozent zu verzeichnen. Statt 1,3 Millionen Euro verdiente die Industrie dieses Jahr 1,5 Millionen Euro.

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Das liegt vor allem an den Gebühren für Online-Dienste, die statt 78 Millionen Euro im letzten Jahr 150 Millionen, also etwa doppelt so viel, eingebracht haben, sowie an Mikrotransaktionen von virtuellen Gütern und Zusatzinhalten, deren Profit von 620 Millionen auf 866 Millionen stieg.

Damit sind die Mikrotransaktionen der Bereich, mit dem in diesem Jahr das meiste Geld verdient wurde. Während sich im letzten Jahr die Mikrotransaktionen noch mit den reinen Spieleverkäufen die Waage hielten, brachte der Verkauf kosmetischer Kleinigkeiten und Items dieses Jahr beinahe doppelt so viel Gewinn wie der Verkauf tatsächlicher Spiele.

Die Deutschen kaufen also lieber virtuelle Güter in Videospielen, als Videospiele selbst.

Auch die Smartphones werden immer stärker in die Videospielindustrie involviert. Der Umsatz mit Spiele-Apps wuchs um 40 Prozent, Smartphone-Gamer gaben in 2018 nämlich 683 Millionen Euro aus, während es letztes Jahr "nur" 482 Millionen waren.

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Mikrotransaktionen in Handyspielen

Das Spannende daran: Während der Erlös der App-Käufe nahezu unverändert blieb, nämlich bei etwa sieben Millionen Euro, haben die In-App-Käufe extrem zugenommen und brachten der Industrie 676 statt 482 Millionen Euro ein.

Wir kaufen also nicht mehr Smartphone-Spiele, sondern geben in den Spielen einfach mehr für sie aus.

Mit seinen Ergebnissen ist Deutschland übrigens noch lange nicht an der Spitze der größten Einnahmequellen für Publisher und Entwickler. Laut IGN Deutschland wird der Umsatz des Deutschen Marktes Ende 2018 auf 4 Milliarden Euro geschätzt während die USA, der zweitgrößte Spielemarkt der Welt, 32 Milliarden Euro in die Kassen spülen.

Aber auch die Vereinigten Staaten von Amerika haben noch ordentlich aufzuholen, wenn sie es mit China aufnehmen wollen, das momentan den ersten Platz einnimmt. Aus China kommen nämlich geschätzte Umsätze von über 32 Milliarden Euro.

Kein Wunder also, dass so viele Publisher ihre Titel für den chinesischen Markt optimieren wollen.

Was sagt ihr zu den Ergebnissen? Habt ihr ebenfalls mehr Geld für Mikrotransaktionen als für Spiele ausgegeben?

Oder hättet ihr ein anderes Ergebnis erwartet?

Offenlegung: GamePro.de ist Mitglied im Game e.V.

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