Gears of War: Judgment - Klassenkampf

Im Multiplayer-Modus von Gears of War: Judgement treten grundverschiedene Teams gegeneinander an. Das macht die Gefechte taktisch reizvoll.

Gears of War: Judgment - Preview-Video Video starten 1:15 Gears of War: Judgment - Preview-Video

Auf der E3 hat Microsoft den neuen Mehrspieler-Modus von Gears of War: Judgementvorgestellt. Der nennt sich »Overrun«, lässt zwei Spieler-Teams gegeneinander antreten und erinnert an den Multiplayer-Modus von Dead Space 2: Das Menschen-Team beschützt einen Generator, das andere steuert die Mutanten und versucht, den Strom nachhaltig abzustellen.

Gears of War: Judgment - Screenshots ansehen

Die gezeigte Karte nennt sich »Rooftop« und ähnelt – Nomen est Omen –einem Dach. Allerdings keinem offenen Flachdach, sondern turmverziert, von Lüftungssäulen durchzogen und an manchen Stellen breiter als anderswo. Auffällig und so gar nicht passend ist der kniehohe Stacheldraht, der sich an manchen Stellen über die Karte zieht. Ein Satz drüber und die Schleimer, Kriecher, Schläger und Schützen des angreifenden Teams wären ihrem Ziel ein gutes Stück näher. Blöd nur, dass sie nicht springen können – weshalb sie den Stacheldraht zerbeißen müssen.

Die defensiven Spieler dürfen zwar ebenfalls nicht hopsen, den Stacheldraht aber unbeschadet passieren. Logik braucht es an dieser Stelle nicht, schließlich sollte man sich weniger auf die Umwelt konzentrieren als auf das angreifende Team. Das zielt natürlich auf den Generator und darf dafür zwei Wege nutzen. Ein Viermann-Team kann die Positionen zwar trotzdem gut überwachen, geschickt genutzt mutieren die deckungsspendenden Betonklötze aber zu einem tückischen Knackpunkt – für beide Parteien.

Acht Käfer sollt ihr sein

Obendrein spielt insbesondere auf der Monsterseite die ausgesuchte Klasse eine wichtige, nein: die entscheidende Rolle. Insgesamt stehen acht Wesen zur Wahl, wovon zu Beginn aber nur vier verfügbar sind. Der »Ticker« bewegt sich wahnsinnig schnell, ist klein wie ein Käfer und kann unentdeckt viel Schaden am Stacheldraht anrichten. Der »Wretch« gleicht einem Schimpansen und langt ebenfalls im Nahkampf hin, hat aber den taktischen Vorteil, einen betäubenden Schrei ausstoßen zu können.

Der »Grenadier« erweist sich als wuchtiger Soldat mit Sturmgewehr und Granaten. Er steuert sich am ehesten wie die gewohnt menschlichen Gears-Charaktere: mit Deckungssystem und bekannter Zielsuche und Schussfrequenz. Der vierte Erstling ist passionierter Heiler, kann zwar auch ballern, hat aber eine weit niedrigere Schussfrequenz. Der Name seiner Art: »Kantus«.

Über erfolgreiche Aktionen wie geheilte Kameraden, Hilfe bei Abschüssen und Schaden am Gegner oder am Stacheldraht sammeln Mutantenspieler Punkte. Wer 3.000 davon angehäuft hat, darf damit einen der vier übrigen, weitaus stärkeren Mutanten freischalten. Der gepanzerte »Bloodmount«, der sich behäbig über das Schlachtfeld schleift, nimmt einen Grenadier oder einen Kantus als eine Art lebendes Vehikel auf den Rücken und trägt ihn durch den Level –eine Wanderwucht mit kraftvollen Attacken in Armreichweite, die sich im Tamdem mit einem »Passagier« als äußerst gefährlich erweist.

Gears of War: Judgment - Szenen aus »Overrun« Video starten 1:06 Gears of War: Judgment - Szenen aus »Overrun«

An seiner Stelle könnte allerdings auch der »Corpser« krabbeln, der sich durch markante, krebsartige Beine auszeichnet, entfernt an eine riesige Hand erinnert und sich einige Sekunden lang vergraben und so anschleichen kann. Seine Attacken aus dem Hinterhalt sind verheerend. Wer die Punkte in den gigantischen Tausendfüßler »Serapede« steckt, der sich auf seinen hinteren Körperteil aufrichten und Säure von oben spucken kann, profitiert von einem besseren Ausblick. Oder teilt schmerzhafte Bisse aus.

Als letzte Freischalt-Kreatur mischt der »Mauler« mit, der besonders langsam in die Schlacht zieht, im Ruhezustand aber mit dem Morgenstern um sich prügeln kann, dass kein Gras mehr wächst. Um sein Überleben zu gewährleisten, bringt er einen Schild mit, der beinahe seinen gesamten Körper abdeckt, wenn man ihn hochzieht.

Einzigartige Soldaten

Das eingestreute »beinahe« ist das Glück der Verteidiger, die ebenfalls in Klassen eingeteilt sind. Der Scout namens Paduk sollte idealerweise höhergelegene Positionen einnehmen, um mit Übersicht und Scharfschützengewehr vor allem die schweren Gegner gezielt auszuschalten. Seine Spezialausrüstung besteht aus einem Bewegungsmelder, den er wie eine Granate in ein Areal wirft, um Gegner aufzudecken. Scanner hat er übrigens unendliche viele dabei, dafür braucht das Wurftalent einige Sekunden, um sich wieder aufzuladen.

Das gilt auch beim den Fähigkeiten des Soldaten Cole, des Medics Sofia und des Ingenieurs Briad. Der Soldat dient als Munitionsversorger, kann sonst aber keine besonderen Talente vorweisen. Dennoch ist es günstig, ihn zu wählen, weil er neben dem Sturmgewehr den »Boomshot« ins Feld führt, die futuristische Variante eines starken Granatwerfers.

Baird fungiert in diesem Bild als »Engineer«. Baird fungiert in diesem Bild als »Engineer«.

Der Feldarzt trägt das gleiche Sturmgewehr sowie eine Pistole im Halfter, aber ebenfalls nur eine Spezialfähigkeit am Gürtel: Mit dem Stimgas kuriert er verwundete Kameraden aus der Distanz und kann sogar gefallene Verbündete wiederbeleben. Dabei muss er allerdings gut zielen.

Der Engineer bringt eine Schrotflinte in die Runde, trägt eine Pistole und baut automatische Geschütze. Noch dazu kann er Gegenstände reparieren, was enorm wertvoll ist: Mit der Brennlampe möbelt er einen angekratzten Generator wieder auf oder setzt zertretenen Stacheldraht wieder instand und verleiht ihm mehr Volumen und Spannkraft.

Wer als Ingenieur seine Aufgabe versteht und von einer pflichtbewussten Hintermannschaft unterstützt wird, kann der Mutantentruppe also nicht nur Kopf-, sondern auch Zahnschmerzen bereiten – denn aufgerüsteter Stacheldraht ist schwerer zu zerbeißen. Übermächtig ist er aber auch nicht, denn im Schlachtgetümmel übersehen die Verteidiger sehr leicht die kleinen Wretches und vor allem die Ticker. Das sorgt für Spannung, es sei denn, es herrscht auf einer Seite ein krasses Defizit an Geschick und Teamwork. Dann ist die Einseitigkeit besiegelte Sache.

Gears of War: Judgment - Debüt-Trailer Video starten 1:25 Gears of War: Judgment - Debüt-Trailer

zu den Kommentaren (3)

Kommentare(3)
Kommentar-Regeln von GamePro
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.