Fazit: Gotham Knights im Test: Batman-Fans haben Besseres verdient

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Fazit der Redaktion

Dennis Michel
@DemiG0rgon

Gotham Knights hat mich in den vergangenen Jahren auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle geschickt. Nach anfänglich starker Skepsis, ob das Ganze nicht mehr in einem Live Service-Wirrwarr endet, war ich nach einem Anspiel-Event zuletzt doch recht optimistisch. Blöd nur, wenn einem die Entwickler hier bereits das Beste aus dem Spiel zeigen und sich das große Ganze dann als halbgarer Open World-Frankenstein entpuppt, der den Arkham-Spielen in keinem einzigen Punkt das Wasser reichen kann. 

Das mag unfassbar negativ klingen, doch an dieser Stelle müsst ihr jemandem wie mir, der die Batman-Abenteuer von Rocksteady und selbst Arkham Origins abgöttisch liebt, auch zugestehen. Zur Wahrheit zählt aber auch, dass mich Gotham Knights zumindest eine Zeit lang gut unterhalten hat. Die vier Helden haben mich rein vom wuchtigen Gameplay bei Laune gehalten, Gotham City schaut zumindest im Standbild schick aus und auch die Geschichte hat in den ersten Stunden neugierig gemacht – ehe sie ab der Spielmitte wie ein Kartenhaus in sich zusammengestürzt ist. 

Abschließend noch ein paar Worte zur 30fps-Diskussion: Ein rein für die neuen Konsolen erscheinendes, 75 Euro teures AAA-Actionspiel, das optisch keinesfalls moderne Standards neu definiert, hat einfach mehrere Grafik-Modi anzubieten! Hier zu sagen, dass 60fps aufgrund eines technisch nicht sauberen Koop-Modus nicht möglich waren, ist lächerlich. 

Sebastian Zeitz
@Citronat

Gotham Knights war bei mir eine totale Achterbahnfahrt – die am Ende nicht mehr bot, als eine unaufgeregte Talfahrt. Vor der Ankündigung war ich voller Vorfreude, endlich wieder nach Gotham reisen zu können, nachdem die Arkham-Reihe viele Jahre brach lag. Doch dann kam das erste Gameplay und die Ernüchterung war groß. Nach einer langen Pause um das Spiel und einem großen Rework weg vom Live-Service, konnten mich das Gameplay und einige Erfahrungen der Kollegen mit dem Spiel wieder positiv stimmen.

Jetzt hab ich mich komplett durch Gotham gekämpft, die vier Knights ausgiebig gespielt, die Bösewichte hinter Gittern gebracht und am Ende ist mein Fazit nur ein stilles Schulterzucken. Ich hatte zwar meinen Spaß mit Gotham Knights, aber auch nur, weil ich nicht wusste, was mich am Ende erwartet. Die gesamte Spielzeit über wurde ich dadurch angetrieben, dass ich durch meine Erfahrungen mit den Arkham-Spielen einfach noch diesen letzten Kniff erwartet habe. Spätestens nach der Hälfte der Hauptstory und den Story-Wendungen war klar: Da kommt nichts mehr und genauso war es dann auch.

Gotham Knights bleibt auch beim Gameplay stets hinter dem, was ich sonst von Batman-Spielen gewohnt bin. Ich kam nicht einmal in den Flow wie bei den Arkham-Ablegern, was vor allem am fehlenden Konter liegt. Im Grunde habe ich in meiner Spielzeit nur auf eine Taste gehauen, bin mal ausgewichen, aber stylishe Manöver und eine Wucht hinter den Schlägen blieben aus. Mit viel Ernüchterung lege ich meine Superhelden-Maskierung also erst einmal ab und hoffe, dass die Fledermaus irgendwann wieder zu altem Glanz zurückfinden wird.

Stephan Zielke
@GamingUndKatzen

Gotham Knights sieht man seine schwere Entwicklung an. Es scheint so, als wäre hier anfangs ein vollkommen anderes Spiel geplant gewesen, das vor einigen Monaten umgeworfen wurde. An jeder Ecke stolpere ich über Mechaniken, die sich anfühlen wie ein Live Service-Spiel, aus dem eilig die Mikrotransaktionen entfernt wurden. Sinnlose Ausrüstung, undurchsichtige Werte, unnötige Gegnerlevel und eine Missionsstruktur, die mich ständig dabei ausbremst, der eigentlich ganz netten Geschichte zu folgen. Das wirkt sich leider alles sehr negativ auf den Spielfluss aus.

Das könnte ich dem Spiel verzeihen, wenn wenigstens das Kampfsystem Spaß machen würde. Dieses ist aber einfach nur sperrig, träge und unbefriedigend. Dabei haben die Arkham-Spiele eines der besten Kampfsysteme im Action-Adventure-Genre und inspirieren dutzende andere Spiele. Sich hier nicht im eigenen Haus zu bedienen und stattdessen das Rad neu zu erfinden und ein paar Ecken reinzuklöppeln, will mir nicht einleuchten. Warum gibt es zum Beispiel keine Blocken- bzw. Konter-Taste? 

Aber sind wir ehrlich. Wahrscheinlich würde ich eh keinen Konter treffen, so wie das Spiel in stressigen Situation ruckelt. Besonders bitter ist es, dass das Ruckeln häufiger im Multiplayer auftritt, der ja laut Entwickler der Bonus sein soll, dank dem sich das Fehlen von 60 FPS verschmerzen lässt. 

Bei all der Kritik hatte ich aber auch Spaß mit Gotham Knights. Meine Koop-Session mit Dennis war ganz lustig und Story- und Nebenmissionen verlangen wirklich etwas Zusammenarbeit. So musste Dennis einige Gegner ablenken, während ich Bomben unter Zeitdruck entschärfte. Trotzdem kann ich selbst Koop-Fans Gotham Knights in seinem jetzigen Zustand nicht empfehlen, besonders zum Vollpreis. Wartet zumindest ein paar Patches ab, mit denen hoffentlich zumindest die technischen Probleme behoben werden.

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