Hogwarts Legacy: Ich brauche gar keine Open World – ich will nur Hogwarts

Wie spaßig die Open World von Hogwarts Legacy wird, ist aktuell noch die große Unbekannte. Für Dennis’ Spielspaß ist sie allerdings nicht entscheidend.

Für Dennis kommt es auf die Potter-Magie in Hogwarts Legacy an. Für Dennis kommt es auf die Potter-Magie in Hogwarts Legacy an.

In der vergangenen Woche konnten wir und viele andere Redaktionen erstmals Angespielt-Eindrücke zu Hogwarts Legacy veröffentlichen. Die Meinungen zielen dabei meist in eine Richtung: Das Action-RPG macht zwar einen hochwertigen Ersteindruck, dass die Open World nur wenige Wochen vor Release noch unter Verschluss bleibt, kann jedoch ein überaus schlechtes Zeichen sein.  

Mir persönlich würde selbst eine mittelmäßige offene Spielwelt den Spielspaß jedoch nicht rauben, solange Entwickler Avalanche eine Sache besonders gut umsetzt – nämlich eine Zauberschule, die meine Augen als Fan der Bücher und Filme mit liebevollen Details zum Leuchten bringt. 

Dennis Michel
Dennis Michel

Dennis ist mit Harry Potter aufgewachsen und stand bereits um Mitternacht vor der Bücherei, um seinen vorbestellten Band in Empfang zu nehmen. Auch die Filme und früheren Videospiele hat er allesamt verschlungen und ist jetzt sehr gespannt, ob Hogwarts Legacy seinen Erwartungen gerecht werden kann.

Viel Lob, viele Befürchtungen

Da Kollegin Eleen für GamePro zum Anspielevent gefahren ist, habe ich mir die vergangenen Tage mit großem Interesse viele Meinungen angehört und durchgelesen. Das Bild ist dabei trotz vieler positiver Aspekte noch durchwachsen.

So titelt Redakteurin Annika Menzel von der PC Games beispielsweise auf YouTube: “Altbekanntes in der magischen Welt” und Kollegin Natalie Schermann von der GameStar schreibt in ihrem lesenswerten Artikel: “viel Potential, viele Bauchschmerzen”. Auch Eleen selbst hat mit durchaus gemischten Gefühlen das Preview-Event verlassen und anschließend viel Positives, aber auch ihre noch vorhandenen Fragezeichen aufgeschrieben:

Die Sorgen, dass Hogwarts Legacy mit seiner Spielwelt letzten Endes nur Mittelmaß liefern und dabei stark auf die berüchtigte Ubisoft-Formel samt vielen seichten und teils repetitiven Neben- und Sammelaufgaben setzen könnte, kann ich voll und ganz nachvollziehen. Dass Spiele unter einer aufgepfropften, halbgaren Open World leiden, haben wir in jüngster Vergangenheit beispielsweise in GhostWire Tokyo oder Gotham Knights zu oft erlebt.

Zudem ist es nie ein gutes Zeichen, wenn so kurz vor Release elementare Bestandteile eines Spiels noch unter Verschluss gehalten werden.  

Hogwarts selbst muss zum Highlight werden 

Doch angenommen Hogwarts Legacy tappt in die gleiche Open World-Falle, könnte mich das AAA-Lizenzspiel nach allem, was ich bislang  gesehen habe, trotzdem noch immer begeistern, solange im Schloss selbst genug Liebe zum Detail steckt.

Denn viele kleine Harry Potter-Anspielungen und Hogwarts als wortwörtlich zauberhafter Ort sind das, was mir in den Previews überaus positiv aufgefallen ist. Da fliegen kleine magische Gießkannen umher, der Kopflose Nick lugt aus der Wand, nach Öffnen eines Buchs wird die Titelmelodie der Filme abgespielt und, und, und. Das weckt wohlige Erinnerungen, wie ich sie vor über 20 Jahren erlebt habe, als Professor Dumbledore zum ersten Mal die Lichter im Ligusterweg ausgeknipst hat. 

Hogwarts Legacy - Angespielt: Vorschau zur großen Open World-Hoffnung Video starten 12:10 Hogwarts Legacy - Angespielt: Vorschau zur großen Open World-Hoffnung

Zudem sieht die Umsetzung der Zauberschule, zumindest was ich bislang von ihr sehen konnte, schlicht umwerfend aus. Hier wurde allem Anschein nach nicht nur einfach ein großes Schloss in die Landschaft gesetzt, sondern auch bekannte Schauplätze wie Hagrids Hütte oder die umtriebigen Treppen mit großem Aufwand neu interpretiert. 

Dass sich Avalanche, was die Gestaltung der Schule anbelangt, kreativen Freiraum lässt und sich nicht zwanghaft an den Filmen orientiert, finde ich übrigens durchaus sinnvoll. Schließlich spielt Hogwarts Legacy auch in einer anderen Zeit und wenn ich überlege, wie oft ich mein Wohnzimmer umstelle…!  Kommt bei bekannten Räumen wie der großen Halle oder auch den Gemeinschaftsräumen der vier Häuser der magische Potter-Charme durch, ist das vollkommen in Ordnung.

Transfeindlichkeit bei J.K. Rowling: Der Erfolg von Hogwarts Legacy kommt indirekt Harry Potter-Autorin J.K. Rowling zu Gute, die durch bestehende Verlagsrechte und den damit einhergehenden Verkauf der Bücher partizipiert. Rowling fällt weiter aktiv durch Anti-LGBTQIA+-Rhetorik auf und unterstützt aktiv die Anti-Trans-Politik in UK. Wollt ihr euch näher über die Thematik informieren, findet ihr unter anderem hier und hier weiterführende Informationen.

Mit Besen, Charme und magischer Bohne

Ihr lest es schon heraus, für mich ist der zauberhafte Charme der Filme und Bücher der Hauptgrund, warum ich mich nach wie vor auf Hogwarts Legacy freue. Ich will magische Orte im Schloss erkunden, will wie Harry, Ron und Hermine über Geheimnisse stolpern und dabei den ein oder anderen wohligen Nostalgie-Schub und eine schöne Prise Fan-Service erleben.

Selbst wenn Hogwarts Legacy etwas überspitzt formuliert also nur ein 08/15 Open World-Spiel werden sollte, dann hoffe ich fest und innig, dass es zumindest eine große Portion Magie und Nostalgie ins Spiel geschafft haben.  

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