Mass Effect 3 - E3-Preview - Mass Effect trifft Modern Warfare

Laut Bioware soll Mass Effect 3 der bislang actionreichste Serienteil werden, aber auch die Rollenspiel-Elemente stärken. Verrät die E3-Präsentation, wie das zusammenpasst?

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Mass Effect 3, sagt Casey Hudson, drehe sich ganz um Action. In den Folgeminuten gibt sich der Game Director von Bioware alle Mühe, dieses Versprechen einzulösen. Denn er beginnt die E3-Präsentation des Rollenspiels mit derselben Szene, die auch auf der Pressekonferenz von Electronic Arts zu sehen war.

So präsentiert Hudson eine Mission, in der Commander Shepard einen Stützpunkt der Reaper zerstören soll. Zur Erinnerung: Diese außerirdischen Maschinenwesen fallen in Mass Effect 3 über die Galaxis her und verwüsten zum Frühstück mal eben die Erde. Ehrensache, dass Shepard die interstellaren Rostkübel aufhalten muss.

Lineare Verfolgungsjagd

Mit der neuen Omni-Klinge erledigt Shepard Feinde im Nahkampf. Mit der neuen Omni-Klinge erledigt Shepard Feinde im Nahkampf.

Also der Stützpunkt: Auf einem fremden Planeten kämpft sich Shepard gemeinsam mit seinen alten Kumpels Liara und Garrus durch menschenähnliche Gegner in Ganzkörper-Rüstungen. In einer anderen Szene – dazu gleich mehr – bezeichnet Hudson diese Angreifer als Cerberus-Agenten. Arbeitet die Untergrund-Organisation nun etwa mit den Reapern zusammen?

Um die Basis zu zerstören, muss Shepard deren zentralen Reaktorschacht mit einem Zielsuch-Laser markieren. Daraufhin rast sein Raumschiff, die Normandy im Tiefflug über den Stützpunkt, wirft eine Bombe ab und – Bumm! Shepard & Co werden von der Druckwelle ordentlich durchgeschüttelt. Aber hey, die Basis ist Geschichte.

Oder doch nicht? Ein Dröhnen erklingt, ein riesiger Metallarm schiebt sich aus dem Schacht und krallt sich in den Boden. Dann noch einer. Und noch einer! Okay, hier stimmt etwas nicht. Shepard und sein Team ergreifen die Flucht und ballern nebenher auf Jetpack-Soldaten, die ihren Weg blockieren. Diese Passage zeigt Mass Effect 3 größtenteils als Zwischensequenz, die Kämpfe dauern nur wenige Sekunden.

Schließlich schiebt sich der Besitzer der Arme aus dem Schacht: ein Maschinen-Tintenfisch, ein leibhaftiger Reaper. Shepard und sein Team rennen zurück zu ihrem Schwebegleiter, an dessen Heck ein stationäres Maschinengewehr montiert ist. Liara und Garrus schwingen sich in die Fahrerkabine, wo bereits Legion auf sie wartet – ein alter Bekannte aus Mass Effect 2. Der Commander klemmt sich derweil hinter das MG.

Garrus Vakarian begleitet Shepard auch im dritten Mass Effect als Crew-Mitglied. Garrus Vakarian begleitet Shepard auch im dritten Mass Effect als Crew-Mitglied.

Der Gleiter rauscht los, Shepard ballert mit dem MG auf den gigantischen Metallkörper des Reapers, der hinterher stampft. Das ist keine Zwischensequenz, man muss selbst den Abzug betätigen – auch wenn‘s nichts bringt, der hochhausgroße Reaper steckt die paar Kugeln locker weg.

Plötzlich erschüttert eine Explosion den Alien-Koloss – noch eine Bombe von der Normandy! Der Reaper kracht zu Boden, bleibt liegen ... bleibt liegen ... schüttelt sich, steht wieder auf, brüllt und setzt die Verfolgung fort. Hier endet der erste Teil der Demo, dessen Aussage klar ist: Man fragt sich, wie Shepard solche Riesenfeinde jemals besiegen soll.

Zugleich zeigt der Auftakt, wie Bioware Mass Effect 3 inszenieren wird, zumindest einen Teil davon. So erinnert die krawallige Szene eher an ein Modern Warfare mit Reapern – was ja nicht automatisch schlecht sein muss, einigen Fans aber auch sauer aufstoßen könnte. Vermutlich betont Casey Hudson deshalb direkt im Anschluss, dass Mass Effect 3 immer noch ein Rollenspiel ist. Der nächste Demo-Abschnitt soll das beweisen.

Mehr Rollenspiel

Zunächst bleibt unklar: Arbeitet Cerberus für die Reaper? Zunächst bleibt unklar: Arbeitet Cerberus für die Reaper?

Und der beginnt gleich mit einem weiteren Bekannten aus Mass Effect 2: Mordin Solus. Shepard begleitet den Plapperforscher in ein Labor, wo er einen Container mit einer weiblichen Kroganerin sichern soll. Dies sei »die letzte Hoffnung« der Kroganer, sagt Mordin. Wir vermuten, dass Shepard die Fortpflanzungsrate der größtenteils unfruchtbaren Aliens wieder ankurbeln muss, um sie als Verbündete gegen die Reaper zu gewinnen.

Blöd nur, dass das Labor in diesem Moment angegriffen wird – von den eingangs erwähnten Cerberus-Agenten. Hudson verspricht, dass die Gegner diesmal »härter und klüger« seien als zuvor. Und tatsächlich haben sie ein paar neue Tricks gelernt, zum Beispiel hechten sie mit Purzelbäumen in Deckung oder tragen einen Metallschild, der sie vor frontalem Beschuss schützt.

Aber auch Shepard hat neue Talente. Und das bezieht sich nicht nur auf neue biotische Fähigkeiten (lies: Spezialangriffe), sondern auch neue Manvöver. So kann auch der Commander selbst mit Hechtrollen ausweichen, im Nahkampf streckt er Gegner mit seiner Omni-Klinge nieder, einem rot leuchtenden Energiedolch.

Waffen lassen sich in Mass Effect 3 aufrüsten, in jeden Schießprügel passen zwei Erweiterungen, zum Beispiel ein größeres Magazin. Im Charakterbildschirm stehen zudem neue Spezialisierung zur Verfügung. Als Soldat (eine der Klassen) erhöht Shepard entweder seinen Schussschaden – oder seine Chance, andere Personen in Dialogen zu überreden. Bioware feilt also tatsächlich auch an den klassischen Rollenspiel-Aspekten.

Zum Abschluss des zweiten Demo-Abschnitts verteidigt Shepard den Container mit der Kroganerin, während Mordin sie ins Schiff verlädt. Sobald das erledigt ist, fällt eine böse Überraschung vom Himmel: ein Cerberus Atlas, also ein kolossaler Mech. Gegen den muss man hier zwar kämpfen, später soll man aber auch selbst einen der Stampfer steuern und auf Gegner ballern dürfen. Wir sind gespannt.

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