Rund um die Jahrtausendwende haben sich hierzulande einige populäre Animeserien etabliert. Zuerst dürfte ihr dabei etwa an die "Monstersammler" Pokémon und Digimon denken, doch vor rund 24 Jahren gab es noch einen dritten im Bunde, den ihr womöglich vergessen habt.
Die Rede ist von Monster Rancher, das auf RTL 2 von Januar bis November 2001 im Rahmen des "Pokito"-Nachmittagsprogramms lief. Bis einschließlich 2005 wurde die Serie immer mal wieder wiederholt, bis sie schließlich gänzlich von der deutschen Mattscheibe verschwand - und irgendwann auch aus unserem Gedächtnis.
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Weder Pokémon noch Digimon - Monster Rancher erzählt seine eigene Monster-Geschichte
Monster Rancher: Videospiel trifft Sci-Fi-Welt
Grundsätzlich basiert der Monster Rancher-Anime mit seinen insgesamt 73 Folgen auf dem gleichnamigen Videospiel des japanischen Entwicklers Tecmo Koei, das 1997 für die Sony PlayStation veröffentlicht wurde.
Die Geschichte folgt dem elfjährigen Genki Sakura, der durch eine Videospiel-CD aus der realen Welt in die "Monster-Rancher-Welt" gezogen wird. Dort kämpft er zusammen mit seinen Freunden gegen das böse Monster Moo, das die Welt zerstören will.
- Die Welt der Monster Rancher basiert auf einer Sci-Fi-Mythologie: Einst war sie eine hoch entwickelte Zivilisation, deren Wissenschaft im Bereich der Gentechnik besonders fortgeschritten war.
- Sie erschufen Tiere neu und speicherten deren genetische Informationen in mysteriösen Steinplatten - den Geheimnissteinen. Mithilfe dieser Steine konnten die Tiere in speziellen Schreinen wiedererschaffen werden.
- Ein Krieg zerstörte diese Zivilisation und die Technologie ging verloren; Jahrhunderte später wurden die Technologien und Steine wiederentdeckt. Daraus entstand ein beliebter Sport: das Monsterzüchten. Monster werden großgezogen und messen sich in Turnieren und Wettkämpfen - ein Konzept, das direkt aus den erwähnten Videospielen von Tecmo Koei stammt.
Ein legendäres Intro
Wie für damalige Verhältnisse üblich, ließ es sich RTL 2 zur Premiere nicht nehmen, ein deutschsprachiges Intro für Monster Rancher aufzunehmen.
Wenn ihr in den vergangenen Jahren mal durch die Mediathek der "Anime Allstars" gestöbert habt, dürftet ihr das Musikstück vielleicht wiedererkennen: "Frei wie der Wind" von Rickie Kinnen ist noch immer eines der beliebtesten deutschen Anime-Intros aller Zeiten, wenn es nach den Abrufzahlen auf YouTube geht.
Link zum YouTube-Inhalt
Bleibt nur noch die Frage, warum Monster Rancher überhaupt aus dem Zeitgeist verschwand? Nehmen wir die Geschichte der Videospiel-Serie als Anhaltspunkt, lässt sich die Begründung zumindest erahnen: Nach dem 2005 publizierten Monster Farm 5: Circus Caravan erschien schlicht kein weiterer Hauptteil der Spielereihe mehr; mutmaßlich hat Tecmo Koei hier keinen finanziellen Sinn mehr gesehen.
Für Fans des Animes gab es in den vergangenen Jahren aber auch gute Nachrichten. Der deutsche Publisher KSM Anime kündigte 2020 nämlich an, die Lizenz für Monster Rancher gekauft zu haben. Im März 2022 erschien schließlich die Komplettbox mit allen 73 Folgen.
Habt ihr Monster Rancher damals geguckt?
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