Wer den Nintendo eShop besucht hat, konnte schnell den Überblick verlieren. Insbesondere in den Sales-Charts wurde der Switch-Shop von Shovelware dominiert – Spiele, die lieblos mit Hilfe von KI zusammengeschustert wurden, absichtlich an berühmte Spiele erinnern und oft an Betrug grenzen. Jetzt geht Nintendo endlich dagegen vor.
Nintendo sagt Shovelware im eShop endlich den Kampf an, trifft mit dem Update wohl aber auch Qualitäts-Indies
Darum geht's: Eine Änderung an den eShop-Charts soll offenbar den schlimmsten Scam-Games einen Riegel vorschieben. Ab sofort wird die Platzierung in den Verkauf-Charts nicht mehr anhand der verkauften Exemplare, sondern aufgrund des Umsatzes berechnet. Aber das wirkt sich nicht nur positiv aus.
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So funktioniert die Neuerung: Wie VGC berichtet, wird jetzt nicht mehr die Anzahl der verkauften Einheiten eines Titels innerhalb der letzten 48 Stunden als Berechnungsgrundlage genutzt, sondern der erzielte Umsatz eines Spiels innerhalb der letzten 72 Stunden.
Was bringt das? Die oft extrem billigen Shovelware-Spiele können das System und ihren günstigen Preis so nicht mehr so einfach ausnutzen. In der Vergangenheit konnten die KI-Scams sich relativ leicht einen höheren Platz in den Charts sichern und so noch mehr Verkäufe generieren, um die Position zu sichern.
Jetzt werden sie auf die hinteren Plätze verdammt, weil sie rein rechnerisch zum Beispiel 60 Exemplare verkaufen müssten, um eine ähnliche Charts-Position zu erreichen, wie ein 60-Euro-Spiel, das nur einmal über die virtuelle Ladentheke gegangen ist.
Die Sache hat einen Haken: Auch wenn so natürlich endlich die billigen, lieblos produzierten und qualitativ minderwertigen Spiele aus den eShop-Charts verschwinden, gilt das auch für die, die von hoher Qualität sind.
Es geht eben nur um den Preis und auch viele sehr gute Indie-Games werden oft günstiger als AAA-Titel angeboten. Aber wie viel ein Titel kostet, sagt natürlich nichts über die Qualität aus. Mit der Änderung benachteiligt Nintendo also alle Spiele, die günstiger angeboten werden und bevorteilt die, die mehr kosten.
Laut dem Bericht von VGC haben Indie-Entwickler*innen in der Vergangenheit immer wieder davon berichtet, dass große Rabatte auf ihre Premium-Spiele für sehr viel mehr Verkäufe und Spieler*innen gesorgt haben.
Diese Strategie könnte ab jetzt nicht mehr so gut im Nintendo eShop funktionieren, da ein niedrigerer Preis beziehungsweise großer Rabatt in einem Sale nicht mehr denselben Zuwachs an Sichtbarkeit bringt.
Wie findet ihr die Änderung und habt ihr Ideen, wie man gegen Shovelware vorgehen sollte, ohne Qualitäts-Indie Games zu schaden?
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