Verbotene Pokémon-Folge schickte hunderte Kinder ins Krankenhaus - und sorgte dafür, dass ein bestimmtes Pokémon kaum noch im Anime auftreten darf

Eine einzelne Pokémon-Episode sorogte dafür, dass der Anime vier Monate pausieren musste und jede vorherige Folge überarbeitet wurde.

Diese Pokémon-Folge hat dem Anime ordentlich geschadet. Diese Pokémon-Folge hat dem Anime ordentlich geschadet.

Bei inzwischen 27 Staffeln und über 1.000 Folgen gibt es mehr als eine Episode des Pokémon-Animes, die wir in Deutschland gar nicht zu sehen bekommen. Da wäre zum Beispiel die berühmte Folge, in der Ash seine Tauros-Herde bekommt. Eine weitere Episode wurde allerdings nicht nur bei uns verboten, sondern darf weltweit nicht ausgestrahlt werden – weil hunderte Kinder ihretwegen ins Krankenhaus mussten.

Berüchtigte Folge führte zu "Pokémon Shock"

Genauer gesagt geht es um Episode 38 des Pokémon-Animes, die auf deutsch in etwa "Computer-Soldat Porygon" heißen würde. Die Folge wurde am 16. Dezember 1997 erstmals in Japan ausgestrahlt und führte dort direkt zu einem Vorfall: In einer Szene treten schnell wechselnde rote und blaue Lichter auf, wodurch hunderte japanische Kinder mit Epilepsie-Symptomen ins Krankenhaus mussten.

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Der Vorfall soll von der lokalen Presse als "Pokémon Shock" bezeichnet worden sein und hatte unter anderem zur Folge, dass der Anime mehrere Monate pausieren musste. Vor dem Ausstrahlen der nächsten Episode wurde im japanischen Fernsehen sogar eine Erklärung des Vorfalls gezeigt und alle früheren Folgen des Animes wurden überarbeitet.

Auch der erste Pokémon-Film Mewtu schlägt zurück musste deshalb wohl angepasst werden – durch die Pause musste seine Hintergrundgeschichte extra in den Film gepackt werden, da die entsprechenden Folgen dazu erst nach dem Kinostart erschienen. (via bulbapedia)

Für die Pokémon-Serie selbst hat das Fehlen der Folge wenig Auswirkungen – wohl aber für eines der Pokémon, das darin vorkommt. Die Episode dreht sich nämlich um Porygon. Das ist allerdings auch das letzte Mal, dass es in der Serie im Fokus stehen durfte. Seither hatte es nur kleine Cameo-Auftritte im Hintergrund.

Vermutlich sollte damit sichergestellt werden, dass so ein Desaster nicht noch einmal passieren kann. Immerhin stand die Pokémon-Serie hier noch ganz am Anfang und die negative PR hätte ihr dauerhaft schaden können. Dabei war Porygon für die besagte Szene gar nicht verantwortlich.

Sogar der offizielle Twitter/X-Account von Pokémon setzte 2020 einen Beitrag ab, in dem es hieß: "Porygon hat nichts falsch gemacht." Vermutlich sollte das ein Verweis auf die berüchtigte Episode sein. Denn die Explosion, die zu den blinkenden Lichtern führte, wurde gar nicht von Porygon, sondern von Pikachu ausgelöst. Später wurde der Tweet allerdings wieder gelöscht.

Folge 38 des Pokémon-Animes wurde entsprechend nie lokalisiert. Zumindest ein Gutes hatte das Ganze aber: Der Fernsehsender TV Tokyo stellte als Reaktion Richtlinien für schnell blinkende Lichter auf, um solche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden.

Hattet ihr von dieser Folge bereits gehört?

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