Ex-PlayStation-Chef fordert kürzere AAA-Spiele & flexiblere Preise

Der früherer PlayStation-Manager Shawn Layden kritisiert das aktuelle AAA-Modell für Videospiele. Es sei einfach “nicht nachhaltig”.

Mit der neuen Konsolengeneration sollen auch die Entwicklungskosten weiter steigen. Mit der neuen Konsolengeneration sollen auch die Entwicklungskosten weiter steigen.

Shawn Layden hat über 30 Jahren für Sony gearbeitet. Der ehemalige PlayStation-Chef kennt die Branche und sprach im Rahmen der Gamelab Live-Konferenzen mit GamesBeat darüber. In dem Interview kritisierte er unter anderem den Trend zu größeren und teureren Spielen. Das AAA-Modell müsse überdacht werden und Preise flexibler sein. (via VentureBeat.com)

Entwicklungskosten steigen weiter an

Im Interview erinnert sich Layden an die Zeiten, in denen ein Spiel nur eine Million US-Dollar gekostet habe. Diese Zeiten seien aber lange vorbei. Stattdessen sind die Kosten gestiegen. Dabei verweist er auf Studien, die zeigen, dass mit jeder neuen Konsolengeneration die Kosten um das Doppelte steigen.

Aktuell seien 80 bis 150 Millionen US-Dollar für ein AAA-Spiel erforderlich, die seiner Meinung nach zwangsläufig ansteigen werden. Und da seien noch nicht einmal die Marketingkosten mit eingerechnet.

Layden wünscht sich kürzere Spiele

Die steigenden Entwicklungskosten haben auch mit den größer werdenden Spielen zu tun. Auch darin sieht Layden ein Problem:

"Es ist schwer für jedes Abenteuerspiel 50 bis 60 Stunden Gameplay zu erreichen, weil das so viel teurer sein wird. Am Ende könnte das einige interessante Entwickler und ihre Geschichten vom Markt ausschließen, wenn das die Art von Schwelle ist, die sie passieren müssen. Wenn sie nicht auf 50 Stunden Spielzeit kommen, haben sie kein Spiel? Wir müssen das neu bewerten."

Persönlich wünsche er sich wieder kürzere AAA-Spiele, wie es sie früher häufiger gab:

"Persönlich würde ich als älterer Spieler eine Rückkehr der 12- bis 15-stündigen [AAA]-Spiel begrüßen. Ich würde viel mehr Spiele beenden können."

Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit: Das Modell mit seinen enorm hohen Entwicklungskosten und dem Trend zu umfangreichen Spielen sei einfach nicht nachhaltig. Daher fordert der Ex-PlayStation-Chef, dass das AAA-Modell überdacht werden müsse.

Spiele bieten immer mehr Inhalt und damit auch Spielzeit, was sich auch auf die Entwicklung auswirkt. Spiele bieten immer mehr Inhalt und damit auch Spielzeit, was sich auch auf die Entwicklung auswirkt.

Spielepreise bräuchten mehr Flexibilität

Ein weiterer Kritikpunkt seien die Preise für Videospiele. Layden erinnert sich im Interview, dass diese seit Jahren bei 60 US-Dollar liegen, während sich jedoch die Entwicklungskosten verzehnfacht hätten. Seiner Meinung nach bräuchten Spiele flexiblere Preise:

"In meiner 25-jährigen Erfahrung bei Videospielen hat sich der Preis eines Spiels nie geändert. Seit ich in diesem Geschäft angefangen habe, sind es 59,99 US-Dollar. Aber die Kosten für Spiele sind um das Zehnfache gestiegen. Wenn wir keine Flexibilität beim Preis haben, aber eine enorme Unbeständigkeit bei den Kosten, wird das Modell schwieriger. Ich denke, diese Generation wird spüren, wie das beides miteinander kollidiert."

Welche Länge sollte euch Spiel eurer Meinung nach haben? Und wie steht ihr zu den aktuellen Preisen für Spiele?

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