In PS Plus gibt’s jetzt einen PS1-Klassiker, in dem ich Jahre meiner Jugend versenkt habe

Im aktuellen Aufgebot von PS Plus Premium bekommt ihr jetzt einen PS1-Klassiker, ohne den es Spiele wie Stardew Valley wohl nie gegeben hätte. Und Spaß macht Harvest Moon: Back to Nature auch heute noch.

In Zeiten von Stardew Valley, Disney Dreamlight Valley und Animal Crossing: New Horizons ist es kaum vorstellbar, dass es diese massiv erfolgreichen Lebenssimulationen mit dem Faktor Gemütlichkeit nicht schon immer gegeben hat. Mit Harvest Moon: Back to Nature kommt jetzt ein absoluter Farming-Pionier  in das PS Plus Premium-Aufgebot. Der PS1-Klassiker hat nicht nur das Genre mitbegründet, sondern mich auch über Jahre hinweg an den Bildschirm gefesselt.

Gurken gießen, statt Monster schießen

Klar, Back to Nature ist nicht der erste Ableger der Reihe – diese Ehre gebührt dem SNES-Debüt von Harvest Moon. Aber es war eben der erste Teil, der für eine Nicht-Nintendo-Konsole erschien und zudem zu den Höhepunkten der Harvest Moon-Ära zählt. Für mich war es Anfang der 2000er Jahre auch das erste Mal, dass ich ein Spiel dieser Art erlebt habe. 

Bitte was soll ich hier machen? Falls ihr übrigens mit Farming-Sims noch nie in Berührung gekommen seid, so in etwa schaut im Spiel euer Tagesablauf aus: Tomaten anbauen, gießen, ernten und nebenbei auch noch die Hühner füttern und Kühe melken. Das Leben als Bauernjunge zum Spielprinzip zu erheben, hat mich damals komplett eingenommen. Vor allem, weil es so neuartig war.

Hannes Rossow
Hannes Rossow

Die Harvest Moon-Reihe gehört zu den absoluten Favoriten von Hannes, auch wenn die Story of Seasons-Marke nicht mehr die große Strahlkraft hat wie einst. Seine Zeit im PS1-Ableger Back to Nature wird er nie vergessen und nimmt den PS Plus-Release zum Anlass, noch einmal in sein altes Farmleben zurückzukehren.

War auf meiner PlayStation mit Syphon Filter, WWF Smackdown und Co. sonst immer alles hektisch, actionreich und auf Geschicklichkeit ausgelegt, lief mein Harvest Moon-Spielstand sehr entschleunigt ab. Nach und nach fand ich meine Routinen und genoss einfach den langsamen, aber steten Fortschritt auf meinem Bauernhof. Heute regnet es? Perfekt, also gehts in den benachbarten Wald, Pilze sammeln. Danach noch neue Samen kaufen und die Hacke beim Schmied aufwerten. Am Abend wird dann noch in Ruhe jedes Tier gestreichelt, bevor es dann ins Bett geht.

Eine kleine Anekdote, die ich nie vergessen werde: Wie in anderen Harvest Moon-Spielen auch, steht auch in Back to Nature ein Fernseher in meinem Farmhaus. Je nach Wochentag werden dort andere Programme ausgestrahlt – unter anderem ein Shopping-Kanal. Und da wird im Laufe des Spiels auch eine Bratpfanne vorgestellt und zum Kauf angeboten. Einfach anrufen und bestellen! 

Gesagt, getan. Also stiefelte ich am Tag darauf mit meinem kleinen Bauern in die Bar der heimischen Nachbarstadt, weil dort das einzige Telefon im Ort stand und bestellte die Bratpfanne. Ein paar Tage später kam das virtuelle Paket dann in der Post an und ich konnte ein paar neue Kochrezepte ausprobieren.

Einfach mal Obst und Gemüse entspannt anbauen, so kann ein Nachmittag am Wochenende auch mal aussehen. Einfach mal Obst und Gemüse entspannt anbauen, so kann ein Nachmittag am Wochenende auch mal aussehen.

Die idyllische Perspektive auf den Alltag, die Back to Nature vermittelt, hat mir enormen Spaß gemacht und dafür gesorgt, dass ich über die Jahre hinweg immer wieder zum Spiel zurückgekehrt bin. Ich habe einfach die Ruhe und die entspannte Atmosphäre vermisst und dann fix einen neuen Spielstand angelegt.

Von Harvest Moon zu Stardew Valley

Stardew Valley-Erfinder Eric Barone hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er intensiv von der Harvest Moon-Reihe inspiriert wurde und das Spielgefühl erzeugen wollte, dass er damals in Mineral Town und Co. erlebt hat. Und ja, wer Stardew Valley gespielt hat, wird sich auch in Harvest Moon: Back to Nature sofort zurechtfinden.

Eine heruntergekommene Farm, die wir zu Beginn erben? Check. Unkraut zupfen, Holz hacken, Steine klopfen? Check. Vier Jahreszeiten mit ungefähr 30 Ingame-Tagen, Festivals und Geburtstagen? Check. Die große Liebe unter den Dorfbewohnern finden? Ebenfalls Check. Stardew Valley ist eine ausufernde Evolution von Harvest Moon, die viel neue Ideen bringt und alte Konzepte ausarbeitet – das Harvest Moon-Herz kann man aber noch immer schlagen hören.

Falls ihr wissen wollt, wo Stardew Valley seine Ideen her hat oder einfach nur nach einer rundum gelungenen Famsimulation sucht, dann bekommt ihr von mir die dicke Empfehlung, in Harvest Moon: Back to Nature reinzuschauen. Mit PS Plus Premium ist das jetzt immerhin sehr leicht:

Bei Harvest Moon: Back to Nature gibt es insgesamt vielleicht weniger Features und Inhalte, als man es 2023 von größeren Genre-Vertretern gewohnt ist, das verpasst dem PS1-Juwel aber auch einen gewissen Charme. Hier steht noch die Ruhe der Natur im Fokus und nicht die Optimierung von Produktionsketten.

Habt ihr Harvest Moon: Back to Nature damals gespielt oder habt es jetzt vor?

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